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Polizeibericht

Berlin-Neukölln: Schwuler mit Faustschlägen angegriffen

Ein Unbekannter fragte zwei Männer in der Nacht zu Montag auf der Straße, ob sie homosexuell seien. Als sie dies bejahten, schlug er brutal zu.


Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt publik (Bild: René Mentschke / flickr)

  • 13. April 2020, 17:17h 5 2 Min.

Trotz Kontaktsperre kam es in Berlin erneut zu einer homophoben Hassattacke: In der Nacht zu Montag verletzte ein Unbekannter im Bezirk Neukölln einen anderen Mann, nachdem dieser angegeben hatte, homo­sexuell zu sein. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt am Montagnachmittag.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand war ein 32-Jähriger zusammen mit einem 26-Jährigen gegen 23.30 Uhr am Alfred-Scholz-Platz unterwegs, als beide zunächst von einem Unbekannten gefragt wurden, ob sie schwul seien. Als beide das bejahten, schlug der Mann dem Älteren mit der Faust in das Gesicht, wodurch er zu Boden ging. Als er wieder aufstand, bekam er erneut einen Faustschlag in sein Gesicht. Anschließend flüchtete er zusammen mit einem weiteren Unbekannten in Richtung Richardstraße.

Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

Der 32-Jährige erlitt laut Polizeibericht Verletzungen an Kopf und Rumpf und kam mit einem alarmierten Rettungswagen in ein Krankenhaus, das er nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen konnte. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat, wie bei Hasskriminalität üblich, die weiteren Ermittlungen übernommen. Nähere Angaben zum Angreifer wurden im Polizeibericht nicht gemacht.

Bereits in der Nacht zu Donnerstag war ein 23-Jähriger in Berlin-Moabit von einem Unbekannten erst schwulenfeindlch beleidigt, und dann mehrfach mit der Faust gegen den Kopf geschlagen und getreten worden (queer.de berichtete)

Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in ihren Pressemitteilungen publik. Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen zudem eigene Ansprechpersonen für sexuelle und/oder geschlechtliche Minderheiten. Damit soll Homo- und Transsexuellen, die traditionell ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Stellen von Anzeigen nach LGBTI-feindlichen Übergriffen erleichtert werden. (cw/pm)

#1 FinnAnonym
  • 14.04.2020, 12:45h
  • Was muss noch alles passieren, ehe die Politik mal aufwacht?

    Wir brauche endlich mehr LGBTI-Aufklärung und Förderung von Akzeptanz verpflichtend an allen Schulen.

    Und einen nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie. Man hat damals im Rahmen der Safer-Sex-Kampagne gesehen, wie mit witzigen Werbespots (z.B. dem legendären "Rita was kosten die Kondome" mit Hella von Sinnen und Ingolf Lück) die öffentliche Meinung beeinflusst werden kann.

    Und natürlich ist auch volle rechtliche Gleichstellung (inkl. Art. 3 GG) wichtig. Das verändert nicht direkt die Gesellschaft, aber indirekt, indem der Staat zeigt, dass Diskriminierung von LGBTI oder gar Gewalt gegen sie in diesem Staat nicht toleriert werden. Das wäre ein wichtiges Zeichen. Denn wie will man gesellschaftliche Akzeptanz erwarten, wenn nicht mal der Staat uns voll akzeptiert?!
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#2 Aktiv werdenAnonym
  • 14.04.2020, 13:38h
  • Auch in der Corona-Krise darf man solche Ereignisse nicht aus dem Blick verlieren. Und man darf erst recht nicht angesichts der Masse solcher Vorfälle, die immer zahlreicher werden, abstumpfen.

    Im Gegenteil:
    wir müssen jetzt aktiv werden, um etwas zu ändern, weil es dann eh noch lange genug dauert. Es gibt keinen Tag zu verlieren.
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#3 Julian SAnonym
  • 14.04.2020, 17:15h
  • Wenn der Staat uns nicht schützen kann (oder will, was man angesichts der Untätigkeit schon fast konstatieren muss), dann müssen wir uns selbst schützen...
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