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"Urbi et orbi" auf Amerikanisch

Homo-Hasser erteilt Ostersegen im Weißen Haus

Donald Trump lud ausgerechnet einen der homophobsten evangelikalen Pfarrer in sein Machtzentrum ein, um den Ostersegen zu erteilen.


Bishof Harry Jackson und Präsident Donald Trump lobten sich am Freitag gegenseitig (Bild: Screenshot Youtube / The White House)

  • 14. April 2020, 11:08h 21 2 Min.

Am Karfreitag hat Harry R. Jackson Jr., ein Bischof der Pfingstgemeinde, im Oval Office in Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence den Ostersegen erteilt. Trump stellte Jackson als "hochangesehenen Gentleman" vor, für den "wir viel Respekt haben". Im Gegenzug dankte Jackson Trump, weil der 73-Jährige die Vereinigten Staaten "einfühlsam führt".

/ markknoller
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LGBTI-Aktivisten übten scharfe Kritik an der Wahl des evangelikalen Bischofs als Gast in der Machtzentrale des Weißen Hauses, weil dieser sich besonders als politischer Aktivist gegen LGBTI-Rechte einen Namen gemacht hatte – seit Jahrzehnten polemisiert der Pastor der Hope Christian Church im Bundesstaat Maryland insbesondere gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen. Er machte sich speziell im politischen Kampf gegen die Ehe für alle in der ersten Hälfte der Zehnerjahre einen Namen und war damals immer wieder Gast in Nachrichtensendern wie CNN.

Direktlink | Das Weiße Haus veröffentlichte den Besuch des Homo-Hassers stolz auf seiner Youtube-Seite
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Jackson: Ehe für alle ist "satanischer Plan"

Wiederholt hatte Jackson das Bild von homosexuellen Aktivisten als Gefahr für Kinder gemalt. Zu seinen Lieblingssätzen über Homosexuelle gehörte: "Leute, die sich nicht reproduzieren, wollen eure Kinder rekrutieren." Die Ehe für alle sei ein "satanischer Plan". Mit heiratenden Homosexuellen sollen "verwirrende Frankenstein-Strukturen" herbeigeführt werden, "genau wie in den Zeiten von Hitler", so Jackson im Jahr 2012. Er setzte sich auch für die "Heilung" von sexuellen Minderheiten ein – 2013 hielt er etwa die Hauptrede beim "Ex-Gay Awareness Dinner", einer Veranstaltung radikaler Homo-"Heiler".


Jacksons Hassbotschaften auf Twitter (Beispiele aus dem Jahr 2012)

In den letzten Monaten zeigte die Trump-Regierung vermehrt Unterstützung für evangelikale Homo-Hasser – etwa durch eine 80-minütige Rede des Präsidenten beim von einer Hass-Gruppe organisierten Values Voter Summit oder durch staatliche Unterstützung der homophoben Gruppe "Nutten für Jesus".

Mutmaßlicher Grund für diese Nähe ist, dass Evangelikale zur wichtigsten Unterstützergruppe Trumps gehören – und besonders leicht durch die Themen Abtreibung und LGBTI-Rechte zu ködern sind. Diese Gruppe geht überdurchschnittlich oft an die Urne und entschied sich bei der letzten Wahl 2016 fast einstimmig für Trump. Insbesondere in "battleground states", in denen die Ergebnisse von Republikanern und Demokraten sehr knapp sind, können sie das Zünglein an der Waage sein. (dk)

-w-

#1 Kein WunderAnonym
  • 14.04.2020, 13:33h
  • Bei Trump wundert einen doch gar nichts mehr.

    Und dass die beiden sich gegenseitig loben ist auch kein Wunder. Politik und Religion haben immer schon gerne Hand in Hand gearbeitet, um sich gegenseitig Macht und Geld zu erhalten.
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#2 Taemin
  • 14.04.2020, 15:36h
  • Das Bild vom Todesengel stammt aus 2. Mose 11, 4+5: "Um Mitternacht will ich durch Ägyptenland ziehen und alle Erstgeburt soll sterben." Es handelt sich um die Ermordung unschuldiger Kinder durch Gott, die heute noch von den Juden gefeiert wird im Passafest. Die heutige Behauptung, dass mit diesem Fest des Auszuges aus Ägypten gedacht werde, ist falsch. Gefeiert wird der Massenmord, wie aus dem Text des heiligen Buches ausdrücklich hervorgeht. Den allermeisten Juden dürfte das gar nicht bewusst sein. Wie die Christen blenden auch die Juden heute gerne diejenigen Texte aus, die sich mit der Vorstellung des liebenden Gottes nicht vereinbaren lassen oder gar zu sehr Gewalttaten gegen Andersgläubige feiern. Sinn der Opferung des Passalammes war es nach dem Bibeltext jedenfalls, mit seinem Blut die Türrahmen zu bestreichen, so dass dem Todesengel signalisiert wurde, die Kinder in den Häusern mit den blutverschmierten Türen zu verschonen (2. Mose 12, 5-8, 13+14). Dass dieser Priester das Coronavirus mit dem alttestamentarischen Todesengel gleichsetzt, bedeutet nichts anderes als eine Gleichsetzung der heutigen Seuchenopfer mit den Opfern des Todesengels im Exodusbuch, was wiederum unterstellt, dass der Tod göttliche Strafe für den Widerstand gegen Gottes Befehle sei. Damit gelangt er auf verschlüsseltem, den meisten Zuhörern unklarem Wege zu dem selben Ergebnis wie andere Repräsentanten diverser Religionen, die Queer.de bereits zitiert hat.
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#3 GerritAnonym
  • 14.04.2020, 15:39h
  • Bei solchen Meldungen muss ich immer daran denken, dass die Mehrheit der US-Bürger eigentlich Hillary Clinton gewählt hatte und dass für Trump fast 3 Millionen weniger Menschen gestimmt haben. Und nur wegen des US-Wahlsystems kann dann jemand, der so deutlich unterlegen ist, Präsident werden und dann so viel anrichten.
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