18 Kommentare
- 20.04.2020, 15:32h
- Da kann mensch jetzt extra ausgiebig die Hymnen singen und nach ihnen tanzen, um HeterosexistInnen zu persiflieren.
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- 20.04.2020, 16:19h
- Die Tantiemen gönne ich dieser Christin nicht. Homphobia must not survive!
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- 20.04.2020, 16:21h
- Donna Summer hat es wenigstens noch die Karriere gekostet, nachdem sie es sich mit ihrer Haupt-Fangruppe dank "christlichem" Geschwafel verscherzt hatte.
Gloria Gaynor ist ja schon lange ziemlich weg vom Fenster - soll sie sich halt die Rente bei den Christen zusammen singen und nicht bei CSDs. - |
- 20.04.2020, 17:42h
- Erstmal sollte man vorsichtig sein, was man als "Schwulenhymne" bezeichnet und was die Sängerin mit diesem Lied eigentlich aussagen wollte. Diese zwei Dinge verwischen sich gegenseitig viel zu schnell und manchmal hat das eine mit dem anderen absolut gar nichts zu tun.
Natürlich lassen sich Sänger/innen gerne mit ihren Liedern als "Schwulenhymne" feiern - kann ja nur der Karriere guttun. Ob da aber immer eine eigene Überzeugung dahintersteckt, die LSBTTIQ wirklich zu unterstützen, das ist eine ganz andere Frage, und oft lautet da die Antwort leider "nein."
Ein Lied kann man selbstverständlich als eigene Identifikation betrachten und es kann in Discos oder durch das Radio zu einer Hymne werden. Was aber eine Schwulenhymne ist, ist dann automatisch eine Hymne für die gesamte LSBTTIQ. Ich finde, gerade jetzt, wo Zusammenhalt wichtig ist, und manche der LSBTTIQ immer noch schlechter dastehen, sollte man keine "nur Schwule erlaubt" Blase errichten, die wieder mehr Ausgrenzung schafft als Stärke.
Zu den Liedern "I Will Survive" und "I Am What I Am" haben Lesben, Bisexuelle, Trans, und Inter garantiert genauso gerne getanzt und dazu gesungen wie Schwule. Vielleicht sollte man da öfters aus seiner eigenen Welt heraustreten und begreifen lernen, dass es außer der schwulen Welt auch noch andere Welten gibt.
Ich bin lesbisch und manchmal stört es mich ehrlich gesagt, wenn mal wieder ein Artikel auftaucht mit dem Titel: "Schwulenikone" - als ob eine Ikone nicht auch eine Lesbenikone oder Transikone sein könnte :-/
Zum Beispiel ist Kylie Minogue eine Sängerin, die nicht nur speziell Schwule anspricht, sondern auch viele Heteros und sicherlich noch andere. Ich bin lesbisch und finde einige ihrer Lieder ziemlich gut und finde sie als Mensch sehr sympathisch.
Dass aber manche Schwule da ein Zaun darum herum bauen wollen und sagen: "Stopp, Schwule nur" das finde ich irgendwie daneben.
Die Bezeichnung LSBTTIQ gibt es nicht umsonst. Und die CSD's wurden auch nicht deshalb ins Leben gerufen, damit man sich demonstrativ abkapseln kann.
Wollte das nur mal hingeschrieben haben, weil manche Titel mancher Artikel wirklich nicht gerade gelungen rüber kommen. Manch einer kann sich da tatsächlich mal ausgegrenzt sehen.
Jetzt zum Inhalt des Artikels:
Solange sich Gloria Gaynor selbst nicht positioniert, kann man sie auch nur schwer in eine Schublade stecken. Ob es so sinnvoll war, ausgerechnet da teilzunehmen, wo sich homophobe Leute tummeln und "für einen guten Zweck" Geld sammeln - und sie gleichzeitig sagt, sie habe nichts gegen Homosexuelle - das klingt nach einer Hetero-Frau, die offensichtlich auch noch bestimmte Dinge zu lernen hat ;-)
Bevor ich bei etwas teilnehme, informiere ich mich üblicherweise. Als ich von den Zelten im Central Park hörte, fand ich das zuerst sehr positiv. Als ich aber gelesen hatte, wer das in die Wege geleitet hat - Samaritan's Purse - da gingen dann meine Alarme an.
Anscheinend verlassen sich immer noch viele auf die "guten Worte" und denken nicht drei Schritte vorwärts. Sie leben in ihrer eigenen Welt und vergessen, eine Sache aus mehreren Blickwinkel zu betrachten. - |
- 20.04.2020, 17:47h
- Ich habe ohnehin nie verstanden, wieso eine Frau jenen wunderbaren Song singen soll, den Jerry Herman für einen schwulen Mann geschrieben hat. Erst jetzt erfahre ich, dass diese Frau auch noch einen schwulenfeindlichen Hintergrund hat. Desto schlimmer.
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- 20.04.2020, 18:02h
- Es stimmt. Viele Songs werden als Schwulenhymnen bezeichnet, weil sie aus der Szene heraus dazu gemacht werden und als solche in der Szene große Popularität erlangen. Das entspricht oft nicht der Intention von Texter, Komponist und Sänger(in). "I am what I am" allerdings ist als Schwulenhymne ausdrücklich geschrieben. Jerry Herman hat es verfasst für Zaza, den schwulen Travestiestar in seinem Musical "La Cage aux Folles", als dessen Bekenntnis zum Schwulsein.
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- 20.04.2020, 18:59h
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Das glaube ich dir ja. Es hat mich einfach an einzelne Artikel erinnert, deren Titel ich nicht so gelungen fand.
Es wäre gut, wenn man generell etwas bedachter die Titel auswählt. Natürlich gibt es Themen, die spezifisch sind, das meine ich nicht. Ich meine die Betitelung eines Artikels wie zum Beispiel ein Song von Kylie Minogue, der vorgestellt wird. Da muss man keinen schwulen Artikel daraus machen, sondern einfach den Song darstellen, die Sängerin und dass sie bei der gesamten LSBTTIQ beliebt ist, je nach Geschmack.
Das wäre rücksichtsvoll :-) - |
- 20.04.2020, 20:52h
- Für Geld tun manche Leute alles...
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- 20.04.2020, 21:39hHannover
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""Erstmal sollte man vorsichtig sein, was man als "Schwulenhymne" bezeichnet und was die Sängerin mit diesem Lied eigentlich aussagen wollte.""""..
Äh ?
Gloria Gaynor ist eine Interpretin !
Die Aussage eines Liedes bestimmt der Texter, und "I Am What I Am" stammt aus dem Musical "La Cage aux Folles"..
""Gloria Gaynor hatte im Jahre 1979 mit ihrem überraschenden Hit I Will Survive ihren größten Erfolg. Schon 1982 wurde sie wiedergeborene Christin. 1983 veröffentlichte sie eine Disco-Version von I Am What I Am als Single, und es ist auch auf ihrem 1984 erschienenen Album I Am Gloria Gaynor enthalten.""..
de.wikipedia.org/wiki/I_Am_What_I_Am - |
- 21.04.2020, 10:14h
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Guten Morgen,
denke persönlich nicht, dass... man vorsichtig sein sollte was als Schwulenhymne bezeichnet... werden KANN.
Besonders nicht in diesem Fall.
Gloria ist (zumindest früher) bei vielen explizit schwulen Veranstaltungen aufgetreten. Sie war bspw auch Anfang der 90er auf einen der (sicher nicht nur für mich) legendären Gay-Happenings in der Krefelder Königsburg.
Viel zu viele derer, die damals i will survive mitgeschmettert haben leben mittlerweile nicht mehr.
Weiß ich leider zu genau da ich zu der Zeit über Jahre ehrenamtlich in einer lokalen Aids-Hilfe im Umland mitgearbeitet habe.
Von der Edel-Tunte bis zum Lederkerl haben alle mitgegrölt.
Ähnlich war es übrigens bspw auch bei Hildegard Knef.
Sicher sind sie nicht einfach nur schwule Ikonen für viele; aber mit aller Berechtigung halt auch.
Beide liebe und verehre ich zumindest für ihre Musik.
Das ist ein kleines Stück weit schon (auch) schwule Geschichte.
Doch jeder Mensch ist halt nicht nur Künstler*in. Natürlich gefällt mir diese sagen wir mal christliche Facette an Gloria Gaynor überhaupt nicht.
Doch ich betrachte das ähnlich wie bei Cat Stevens. Er hat früher auch viele tolle Texte und Musik gemacht bevor er zum Religions-Faschisten wurde.
Trotzdem höre ich privat hin und wieder seine alten Lieder. Kaufe aber nichts mehr von ihm.
Seine alten Lieder erzählen wer er mal war und indirekt was Religion aus dem friedlichsten Schaf machen kann.
Vereinnahmen würde ich Künstler*innen nie wollen. Das steht auch niemandem zu. Egal für was.
Die Bezeichnung Schwulenhymne ist daher für mich nie als ausschließend oder beanspruchend gemeint. Sie trifft aber recht gut wie ich bestimmte Lieder erlebt habe und sie empfinde. Als schwuler Mann könnte ich schlecht behaupten, dass dieses oder jenes Lied bspw (auch) eine Lesbenhymne wäre. Das wäre allein deswegen schon anmaßend weil ich es nicht wirklich wüsste.
Es gibt so etwas wie einen Besitzanspruch an Künstler*innen oder deren Kunst nicht. Von keiner Seite. - |