Der Staatsschutz in Berlin ermittelt nach einem offenbar aus Hass auf LGBTI verübten Übergriff in einem Park (Bild: Polizei Berlin / Youtube)
Die Berliner Polizei hat mitgeteilt, dass am Montagabend zwei Transfrauen im Ortsteil Alt-Treptow durch unbekannte Täter LGBTI-feindlich beleidigt und angegriffen worden seien. Nach bisherigen Ermittlungen sei eine 38-jährige Transfrau im Treptower Park gegen 20.20 Uhr von einem unbekannten Mann angesprochen worden. Sie habe sich in Begleitung ihrer 29-jährigen Lebensgefährtin und eines 25-jährigen Freundes befunden. Der Unbekannte trat nach Polizeiangaben an die Gruppe heran, soll die 38-Jährige LGBTI-feindlich beschimpft und ihr dabei mit seiner Faust mehrmals gegen einen Oberschenkel geschlagen haben.
Weiterhin habe er versucht, sie in das angrenzende Wasser zu schubsen, was ihm aber nicht gelungen sei. Danach habe er sich unerkannt entfernt. Kurze Zeit später habe die Gruppe bemerkt, dass sich ihr eine größere Personengruppe näherte, in welcher sich auch wieder der Unbekannte befunden haben soll.
Erneuter Übergriff aus Personengruppe heraus
Die 29-jährige Transfrau filmte daraufhin alle Personen mit ihrem Handy. Der mutmaßliche Schläger und ein weiterer Mann aus seiner Personengruppe bemerkten dies und sollen auf die Transfrauen zugegangen sein. Einer der zwei mutmaßlichen Täter habe das Handy aus der Hand der filmenden 29-Jährigen gerissen und in das angrenzende Wasser geworfen. Anschließend soll sie durch das Duo zu Boden geschubst worden sein.
Einer der Männer soll dann gegen den Kopf und einen Arm der am Boden Liegenden getreten haben, während der zweite Unbekannte sie dabei festgehalten haben soll. Kurz darauf hätten sie von ihr abgelassen und seien geflüchtet.
Beide Transfrauen hätten eine ärztliche Behandlung abgelehnt. Die weiteren Ermittlungen habe – wie in Fällen von Hasskriminalität in der Bundeshauptstadt üblich – der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernommen.
Anders als viele andere deutsche Polizeibehörden macht die Berliner Polizei mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in ihren Pressemitteilungen publik. Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen zudem eigene Ansprechpersonen für sexuelle und/oder geschlechtliche Minderheiten. Damit soll es Homo- und Transsexuellen, die traditionell ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, erleichtert werden, Anzeigen nach LGBTI-feindlichen Übergriffen zu stellen. (pm/cw)
Wenn der Staat da nicht endlich mal hart durchgreift, wird es immer schlimmer werden.
Dass sogar versucht wurde, Opfer ins Wasser zu schubsen, könnte sogar einem Mordversuch gleich kommen.