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Neuer Vorstoß

Grenell: Kein Geheimdienst-Austausch mit homophoben Ländern

Der umtriebige US-Geheimdienstchef, der auch US-Botschafter in Berlin ist, startet mal wieder eine Initiative gegen Homophobie – fraglich ist, ob diese mehr als ein PR-Trick ist.


Der ruppige Diplomat Richard Grenell (li.) gilt als sehr loyal gegenüber US-Präsident Donald Trump (Bild: richardgrenell / instagram)

  • 23. April 2020, 12:31h - 2 Min.

Der kommissarische US-Geheimdienstdirektor Richard Grenell hat gegenüber der "New York Times" erklärt, dass sein Land weniger Geheimdienstinformationen mit Staaten austauschen werde, die Homosexualität kriminalisieren. Zwar könnten die USA andere Länder nicht zwingen, Schwule und Lesben zu akzeptieren, allerdings sei "der Kampf für Entkriminalisierung ein Kampf für Grundrechte der Menschen".

Grenell war im April 2018 zum amerikanischen Botschafter in Berlin ernannt worden (queer.de berichtete). Er wurde damit zur höchstrangigen offen homosexuellen Person innerhalb des Verwaltungsapparates von Donald Trump. Im Februar diesen Jahres machte der amerikanische Präsident Grenell zusätzlich zum Geheimdienstdirektor (queer.de berichtete). Die Personalie wurde von der Opposition scharf kritisiert, da Grenell bislang nicht als Geheimdienstexperte in Erscheinung getreten war und seine einzige Qualifikation seine bedingungslose Loyalität gegenüber der Person Trump zu sein scheint (queer.de berichtete).

Grenell: "Wir haben die volle Unterstützung des Präsidenten"

Grenell erklärte auch, dass seine neueste Initiative mit dem Weißen Haus abgestimmt sei: "Wir haben die volle Unterstützung des Präsidenten", sagte der 53-Jährige. Allerdings ist fraglich, dass dies der Wahrheit entspricht. Bereits im Februar 2019 startete Grenell angeblich mit Trumps Unterstützung einen Vorstoß zur Entkriminalisierung von Homosexualität (queer.de berichtete). Darauf von Journalisten angesprochen, gab sich der US-Präsident jedoch ahnungslos (queer.de berichtete).

Zudem war Grenell immer schnell dabei, als US-Feinde wahrgenommene Länder wie den Iran wegen Homophobie zu kritisieren (queer.de berichtete). US-Verbündete wie Ägypten, Kenia oder Saudi-Arabien, die ebenfalls Homosexuelle verfolgen lassen und teilweise sogar mit der Todesstrafe bedrohen, erwähnt er dagegen nie in diesem Zusammenhang.

Die "New York Times" zitierte in ihrem Bericht auch Stuart Milk, den Chef der LGBTI-Stiftung Harvey Milk Foundation. Er erklärte, dass Grenell seine Organisation wegen der Entkriminalisierungsinitiative kontaktiert habe, zeigte sich aber wegen des mäßigen Interesses der Trump-Regierung an LGBTI-Rechten skeptisch. "In vielerlei Hinsicht betreibt Ric das mit wenig Unterstützung aus dem Regierungsapparat", erklärte der Neffe von Harvey Milk. Der 59-Jährige wies auch darauf hin, dass in Geheimdienstorganisation wie der NSA Diskriminierung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten noch immer an der Tagesordnung sei. (dk)

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