Kommentare
Noch keine Kommentare.
Im Ersten und auf ProSieben steigen Mitte Mai konkurrierende ESC-Shows – jetzt sind mehr Details über die beiden Sendungen bekannt geworden.
Deutsche Eurovision-Fans müssen dieses Jahr trotz der Absage des Songcontests nicht auf Votings verzichten. Der NDR hat angekündigt, dass es an zwei Samstagabenden trotz der Corona-Krise ESC-Shows mit "Gefühlen, Glamour und der Wahl zum Sieger der Herzen" geben werde. Daneben nennt ProSieben mehr Details zu seinem "Free Eurovision Song Contest", der in Konkurrenz zu den Shows von NDR und Europäischer Rundfunkunion treten soll.
Am 9. Mai, dem Samstag vor dem geplanten Finale, wird im ARD-Digitalsender One ein deutsches Halbfinale übertragen, so der NDR am Wochenende. Darin können die hiesigen TV-Zuschauer per Televoting gemeinsam mit der einhundertköpfigen NDR-Eurovisionjury ihre Favoriten aus den 40 Beiträgen auswählen, die eigentlich in Rotterdam auf den deutschen Beitrag von Ben Dolic ("Violent Thing") treffen sollten. Präsentiert wird die Show von Kultmoderator Peter Urban sowie Dennis und Benni Wolter, die Gastgeber des funk-Formats "World Wide Wohnzimmer" (funk ist das Online-Medienangebot von ARD und des ZDF für Jugendliche und junge Erwachsene).
Am 16. Mai, also am ursprünglichen Termine des ESC-Finales, sollen dann im Ersten zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr die zehn Beiträge präsentiert werden, die in Deutschland am meisten Stimmen erhalten haben. Die Sendung wird live aus der Hamburger Elbphilharmonie ausgestrahlt und – wie könnte es anders sein – von Barbara Schöneberger präsentiert.
Die Zuschauenden und die Jury sollen dann ihren Favoriten wählen. Dazu sollen Aufnahmen der schönsten, der berührendsten und der schrecklichsten Auftritte aus den vergangenen 64 Jahren ESC-Geschichte gezeigt werden. Peter Urban und Michael Schulte kommentieren, letzterer wird bei der Abstimmung auch ein Liedchen trällern. Auch "Violent Thing" soll in einer laut NDR ESC-würdigen Darbietung von Ben Dolic präsentiert werden.
Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Wettbewerbe: Der österreichische ORF hatte etwa bereits vor gut einer Woche den "Kleinen Song-Contest" übertragen, bei dem eine Jury und die TV-Zuschauende die isländische Gruppe Daði og Gagnamagnið mit "Think About Things" zum Sieger kürten. Deutschland landete mit "Violent Thing" auf Platz zehn.
"Europe Shine A Light" live aus Hilversum
Im Anschluss um 22 Uhr geht der ESC-Abend im Ersten weiter mit der Sendung "Europe Shine A Light": In der Live-Show der Europäischen Rundfunkunion aus dem niederländischen Hilversum werden all diejenigen geehrt, die in diesem Jahr beim ESC in Rotterdam aufgetreten wären. Die zweistündige Sendung ist europaweit für 21 Uhr vorgesehen, wird in Deutschland aber zeitversetzt ausgestrahlt. Moderatoren sind Chantal Janzen (bekannt als Co-Moderatorin von "The Voice Kids" auf Sat.1), Edsilia Rombley (niederländische ESC-Sängerin 1998) und Jan Smit (ein Drittel der Schlagerband Klubbb3), die auch durch die ESC-Sendungen geführt hätten. Bei der Aktion "Europe Shine a Landmark" innerhalb der Sendung wird eine Sehenswürdigkeit aus Deutschland erleuchtet werden.
Übrigens: Wenn Gebührenzahlende am 16. Mai um Mitternacht immer noch nicht genug vom ESC haben, können sie im Ersten noch etwas Retro-Eurovisiongefühl tanken: Dann wird das ESC-Finale 2010 aus Oslo wiederholt, bei dem auch eine gewisse Lena Meyer-Landrut mit "Satellite" dabei war.
Raab lädt zum "Free Eurovision Song Contest"
Auch ProSieben macht sich bereit für einen ESC-Abend: Stefan Raab persönlich produziert am Abend des 16. Mai eine Live-Show aus Köln. Moderieren werden Steven Gätjen und Conchita Wurst (queer.de berichtete). ProSieben scheint dabei viele ESC-Fans abwerben zu wollen und schaltet etwa gezielt beim Abspielen von Eurovision-Videos auf Youtube Werbung für seine Streamingplattform Joyn.
Beim "Free European Song Contest" sollen laut einer Pressemitteilung von vergangener Woche neben einem deutschen Star beispielsweise auch prominente Musiker mit türkischen, italienischen und israelischen Wurzeln antreten. Um wen es sich dabei handelt, wollte der ProSieben noch nicht verraten. Conchita Wurst erklärte lediglich in bestem PR-Sprech, dass das Voting nicht einfach werde, "denn das Niveau der Songs ist grandios und die Genres sind breit gefächert".
Mehrere Länder sollen dann nach traditionellem ESC-Modus (1-8, 10, 12 Punkte) ihre Stimmen vergeben – in Deutschland, Österreich und der Schweiz entscheiden Zuschauer via Telefon und SMS, in den anderen Länder eine Jury. Für die neue Show hat ProSieben vier Stunden Sendezeit freigeschaufelt – sie wäre damit in etwa so lang wie der gewöhnliche ESC. (dk)
Noch keine Kommentare.