Bill Donohue ist auch bei US-Nachrichtensendern ein gern gesehener Gast (Bild: Screenshot Fox News Channel)
Bill Donohue, der Chef der erzkonservativen US-Lobbyorganisation "The Catholic League", hat mit einem Essay auf der Website seiner Organisation für Kopfschütteln in sozialen Netzwerken gesorgt. Der Aktivist behauptet in dem Text, dass linke Aktivisten junge Menschen "indoktrinieren" würden, wodurch diese dazu bewegt werden würden, schwul, lesbisch oder trans zu werden. Die Überschrift lautet "Mass Producing LGBT People" (Die Massenproduktion von LGBT-Leuten).
In dem Text wird eine Studie zitiert, wonach sich prozentual mehr jüngere Menschen als Angehörige sexueller oder geschlechtlicher Minderheiten identifizierten als ältere. Derartige Ergebnisse gibt es in praktisch allen Studien zum Bevölkerungsanteil von LGBTI – und sie werden allgemein damit erklärt, dass es jüngeren Menschen leichter fällt, sich zu outen, als beispielsweise dem Rentner, der früher für seine sexuelle Orientierung ins Gefängnis gesteckt worden wäre.
Donohue sieht die Diskrepanz aber als Beweis dafür an, dass junge Menschen unter dubiosen Absichten "indoktriniert" werden würden. Homo- oder Transsexualität würde schlechterdings "wertneutral" dargestellt – "und vielleicht sogar als cool", so der 72-Jährige. "Es ist die dominierende Kultur, die von Schulen, den Medien und der Unterhaltungsindustrie geprägt wird, die die LGBT-Agenda antreibt und junge Menschen zum Experimenten anspornt."
Donohue: Atheisten und Demokraten am leichtgläubigsten
Besonders hart sei eine Gruppe betroffen: "Diejenigen, die keine religiöse Bindung haben, sind natürlich anfälliger für die LGBT-Propaganda", so Donohue. Auch Anhänger der Opposition würden dieser "Werbung" besonders gern erliegen: "Demokraten, von denen die meisten links sind, sind eher Teil der LGBT-Community als Republikaner, von denen die meisten konservativ sind. Das zeigt wieder einmal die Rolle der kulturellen Werte."
Bill Donohue ist in den USA so bekannt, dass er sogar in "South Park" verewigt wurde. In der Folge "Der Osterhasen-Code" ernennt sich Donohue zum Papst, bevor er von Jesus Christus mit einem Ninja-Stern getötet wird (Bild: Comedy Central)
Immerhin gesteht Donohue ein, dass es queere Menschen schwerer hätten als andere. Sein Schluss daraus ist aber nicht, Attacken gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten einzustellen. Er behauptet vielmehr, dass die queere "Massenproduktion" durch die Linke "bösartig" sei.
Donohue ist seit inzwischen 27 Jahren Chef der "Catholic League". Die Lobbygruppe setzt sich unter Berufung auf die katholische Kirche für eine Reihe von Anliegen konservativer Republikaner ein, etwa, dass Linke in den USA einen "War Against Christmas" führten, der zum Ziel habe, Weihnachten zu verbieten. (dk)
Leider noch nicht annähernd verwirklicht, aber genau das ist das Ziel.
derzaunfink.wordpress.com/michael-swift-der-schwule-revoluti
onar/