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Polizeibericht
Berlin: Erneut zwei Männer homophob beleidigt
Trotz Kontaktsperre kommt es in Berlin weiterhin regelmäßig zu LGBTI-feindlichen Straftaten. Zuletzt wurden am Dienstagabend zwei Männer in Biesdorf schwulenfeindlich angepöbelt.

Sebastian Rittau / flickr) Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt publik (Bild:
- 29. April 2020, 14:41h 2 Min.
In Berlin-Biesdorf wurden am Dienstagabend zwei Männer homophob beleidigt. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt am Mittwochnachmittag.
Ersten Ermittlungen zufolge soll gegen 20.50 Uhr ein 41-jähriger Mann an der Wulkower Straße, Ecke Dohlengrund auf die zwei 30- und 32-Jahre alten Männer getroffen sein und sie homophob beleidigt haben. Diese alarmierten die Polizei. Nachdem die eingesetzten Kräfte von dem 41-Jährigen die Personalien aufgenommen hatten, konnte er seinen Weg fortsetzen.
Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat, wie bei Hasskriminalität üblich, die weiteren Ermittlungen übernommen. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Täter wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Bereits drei gemeldete Vorfälle im April
Trotz Kontaktsperre kommt es in Berlin weiterhin regelmäßig zu LGBTI-feindlichen Straftaten: In der vergangenen Woche wurde zwei trans Frauen in Alt-Treptow beleidigt, geschlagen und getreten (queer.de berichtete). Mitte April wurden zwei Schwule in Neukölln mit Faustschlägen angegriffen (queer.de berichtete). Nur wenige Tage zuvor kam es zu einem blutigen Angriff in Moabit (queer.de berichtete).
Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in ihren Pressemitteilungen publik. Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen zudem eigene Ansprechpersonen für sexuelle und/oder geschlechtliche Minderheiten. Damit soll Homo- und Transsexuellen, die traditionell ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Stellen von Anzeigen nach LGBTI-feindlichen Übergriffen erleichtert werden. (cw/pm)

Dennoch Danke an queer.de, dass ihr solche Vorfälle immer wieder meldet. Denn man muss die Öffentlichkeit informieren, dass sowas Alltag in Deutschland ist, ohne dass die Politik etwas dagegen unternimmt.