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Biografie von Peter Seewald
Ex-Papst Benedikt ätzt gegen die Ehe für alle
Gegner der Gleichstellung von Lesben und Schwulen seien "gesellschaftlich exkommuniziert", beklagt sich Joseph Ratzinger – und warnt vor einer "weltweiten Diktatur von scheinbar humanistischen Ideologien".

Fabio Pozzebom/ABr / wikipedia) Der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger alias Papst Benedikt XVI. war vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche (Bild:
- 4. Mai 2020, 06:38h 2 Min.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. distanziert sich in einer neuen Biografie deutlich von der Ehe für alle. "Vor hundert Jahren hätte es noch jedermann für absurd gehalten, von homosexueller Ehe zu sprechen. Heute ist gesellschaftlich exkommuniziert, wer sich dem entgegenstellt. Ähnliches gilt bei Abtreibung und für die Herstellung von Menschen im Labor", sagt er in der neuen Biografie "Benedikt XVI.- Ein Leben", die an diesem Montag auf den Markt kommt, dem Autor Peter Seewald.
"Die moderne Gesellschaft ist dabei, ein antichristliches Credo zu formulieren, dem sich zu widersetzen mit gesellschaftlicher Exkommunikation bestraft wird. Die Furcht vor dieser geistigen Macht des Antichrist ist dann nur allzu natürlich." Nach Ansicht des früheren Kardinals Joseph Ratzinger liegt "die eigentliche Bedrohung der Kirche" in einer "weltweiten Diktatur von scheinbar humanistischen Ideologien".
Ein Homohasser vor dem Herrn
Während seiner Amtszeit von 2005 bis 2013 hatte Ratzinger immer wieder vor eine Ausweitung von LGBTI-Rechten gewarnt. So behauptete er 2012, die Anerkennung von gleichgeschlchtlichen Partnerschaften sei eine "Manipulation der Natur" und führe zum Verlust der "Würde des Menschen" (queer.de berichtete). Er konnte jedoch nicht verhindern, dass selbst katholische Länder wie Frankreich, Portugal oder Argentinien lesbische und schwule Paare im Ehe-Recht gleichstellten.
Als Chef der Kongregration für die Glaubenslehre prägte Ratinger zuvor bereits die Homosexuellen-, Frauen- Abtreibungs-, und Kondomfeindliche Haltung des Vorgängers und der weltweiten Kirche. Die homosexuelle Orientierung sei "eine objektive Unordnung" und gebe "in moralischer Hinsicht Anlass zur Sorge", schrieb die Kongregation bereits 1992. (cw/dpa)

Vom Teufel besessen. Das ist Latzel in der weltweit beachteten Belle Etage des Klerikalismus.
Abgesehen davon, dass beim Zustand des greisen Ratzinger nicht ganz klar ist, wer da was sagt:
Es ist gut, dass die Katze (oder der Schweinehund?) aus dem Sack ist:
Der Humanismus ist der Hauptfeind dieser Leute. Was dann auch ihre Milde und Kollobaration mit inhumanen Diktaturen verstehbar macht.
Bezeichnend ist natürlich auch die historische Unkenntnis: Nur Hinterwäldler wissen nicht, dass die 'urnische Ehe' schon vor mehr als Hundert Jahren nicht nur angedacht, sondern auch gelebt wurde.
Zumindest dort, wo man uns am Leben ließ.