Bei einer Umfrage des schwulen Datingportals Planetromeo geben 70 Prozent der Befragten an, dass sie Sex-Treffen vollständig eingestellt hätten. Die Zahlen sind am höchsten in den vom Coronavirus besonders betroffenen Ländern Italien und Spanien (je 86 Prozent) und am niedrigsten in Deutschland und Schweden (61 bzw. 62 Prozent).
Dennoch sagen 40 Prozent, während des Lockdowns "sehr horny" zu sein. Besonderen Samenstau verspüren die Inder (56 Prozent), die Liste in Europa wird von Spanien angeführt (48 Prozent).
An der Befragung über Gesundheit, die Wirtschaft, Sex und Reisen nahmen während des weltweiten Lockdown insgesamt 75.840 Planetromeo-Nutzer teil. Aus Deutschland kommen fast die Hälfte der Teilnehmer, danach folgen Italien, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Belgien und die Niederlande.
Corona hilft jeder sechsten Partnerschaft
Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, einen Partner zu haben – und die Coronakrise schadet der Beziehung offenbar meist nicht. Für die meisten hat sich in der Beziehung nichts verändert, aber 17 Prozent kommen sogar besser miteinander aus. Besonders hoch ist diese Zahl in Indien und den USA (je 29 Prozent), am wenigsten profitieren die Italiener (14 Prozent).
Insgesamt sagen 57 Prozent der Teilnehmer, sie fühlten sich gut. Innerhalb Europas ist die Stimmung am besten in Frankreich (65 Prozent) und am schlechtesten in Großbritannien (44 Prozent). Eine knappe Mehrheit der Befragten macht sich mehr Sorgen über die wirtschaftliche Situation (50 Prozent) als über ihre Gesundheit (43 Prozent).
35 Prozent erklären, sie seien angesichts der Corona-Krise besorgt oder sehr besorgt über die schwule Szene. Am meisten Sorge besteht in Deutschland (46 Prozent), während die Briten am wenigsten Angst um ihre Szeneeinrichtungen und queeren Bars haben (20 Prozent).
40 Prozent der Befragten stimmen den Lockdown-Maßnahmen ihrer Regierung zu, ein Drittel bezeichnen diese als zu lasch. Am wenigsten zufrieden mit den Maßnahmen ihrer Regierung zeigen sich die Franzosen und die Briten.
PlanetRomeo war 2002 in Berlin als Datingportal für schwule und bisexuelle Männer gegründet worden und ist seit 2006 in Amsterdam beheimatet, weil es in den Niederlanden für derartige Internetseiten weniger Probleme mit den Jugendschutzrichtlinien gibt. Die meisten der mehreren Millionen Nutzer befinden sich immer noch in Deutschland. (cw)