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USA

Regisseur: Schwuler Sex auf Amazon Prime zensiert

Das ist ungewöhnlich: Regisseur Francis Lee bittet Amazon-Nutzer in den USA, seinen Film "God's Own Country" nicht auszuleihen. Die Schuld trägt aber nicht der Streaming-Konzern aus Seattle.


Schafzüchter Johnny (unten, Josh O'Connor) und der rumänische Gastarbeiter Gheorghe (Alec Secareanu) kommen sich in der britischen Provinz näher (Bild: Edition Salzgeber)
  • 22. Mai 2020, 11:51h 13 2 Min.

Francis Lee, der Regisseur des hoch gelobten britischen Dramas "God's Own Country" aus dem Jahr 2017, hat an amerikanische Fans appelliert, kein Geld für seinen Film bei Amazon Prime Video auszugeben. Auf Twitter schrieb er am Mittwoch: "Liebe Freunde in den USA, 'God's Own Country' scheint bei Amazon Prime zensiert worden zu sein. Bis wir das untersucht haben, bitte leiht den Film bei Amazon Prime nicht aus und kauft ihn nicht. Das ist nicht mein Film. Ich werde mich wieder melden", so der 51-Jährige.

Später erklärte Lee, dass "God's Own Country" nicht von Amazon, sondern von der US-Verleihfirma Samuel Goldwyn Films "ohne Rücksprache zerhackt" worden sei. Grund für die Entfernung der Sex-Szenen war offenbar, dass der Verleih mit dieser entschärften Version hoffte, auf mehr Plattformen veröffentlicht zu werden und so ein größeres Publikum zu erreichen.

Twitter / strawhousefilms
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Auch der Amazon-Konzern reagierte auf den Zensurvorwurf. "Amazon Prime hat den Film nicht zensiert", erklärte ein Sprecher gegenüber NME. Vielmehr sei die "bearbeitete Version so vom Verleiher hochgeladen worden".

In sozialen Netzwerken beschwerten sich Nutzer, dass sie wegen der teilweise wohl etwas kruden Schnitte die Lust am Film verloren hätten. Ein Nutzer schrieb etwa, er habe nach einer geschnittenen Szene in einem Viehanhänger den Stream ausgeschaltet, "weil es gestört hat, dass so etwas gemacht wird. Ich weiß ja nicht, was sonst noch zensiert wurde".

Twitter / DylanMSims
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Der Film gilt als eine Art englische Version von "Brokeback Mountain". Er handelt vom 24-jährigen Johnny, der mit seiner Familie in einer abgelegenen Schaf-Farm im Norden Englands lebt und dann eine Beziehung zum gleichaltrigen Saisonarbeiter Gheorghe aus Rumänien entwickelt.

Übrigens: Die deutsche Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft hat den Film ab 12 Jahren freigegeben. Das bedeutet, dass Sechsjährige den Film in Begleitung ihrer Eltern im Kino anschauen dürfen oder Zwölfjährige ohne Eltern. In der Freigabebegründung machte sich die FSK dabei eher Sorgen um die "bedrückende Atmosphäre und einzelne Darstellungen von Gewalt" als um "vereinzelte Sexszenen", die "sehr dezent dargestellt" werden würden. Die britischen Zensor*innen haben den Film ab 15 Jahren freigegeben, in den USA wurde "God's Own Country" der freiwilligen Selbstkontrolle (MPAA) nicht vorgelegt. (dk)

#1 YannickAnonym
  • 22.05.2020, 13:20h
  • Egal ob Amazon, Facebook, Google, Apple, Microsoft, etc. Diese ganzen US-Konzerne sind stockkonservativ und prüde.

    Die geben sich alle gerne homofreundlich, weil das gut fürs Marketing ist, aber letztlich zensieren die, was das Zeug hält und für LGBTI-Inhalte gelten grundsätzlich andere Regeln als für Hetero-Inhalte.
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#2 Pink FlamingoAnonym
  • 22.05.2020, 13:52h
  • Antwort auf #1 von Yannick
  • Kann ich nur bestätigen. Apple macht mir auf meinem iPad gerne Schwierigkeiten, wenn ich z.B. queer.de aufrufe. In der Favoritenleiste kommt dann zuerst ein großes Q und kurz danach wird es korrigiert durch ein N. Mittlerweile erscheint nur noch ein N.
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#3 Julian SAnonym
  • 22.05.2020, 13:56h
  • Zensur von Filmen, Literatur, Musik, Comics, Cartoons, Gemälden, Skulpturen, Theaterstücken, etc. geht gar nicht.

    Wenn denen der Inhalt nicht passt, sollen sie es gar nicht erst zeigen. Aber die wollen natürlich möglichst viel zeigen können, zerschnippeln das aber dann.

    Kann man sich dagegen nicht mit dem Urheberrecht wehren? Das ist ja eine Veränderung des ursprünglichen Werks.
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