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Leo Varadkar in der Kritik

Parkbesuch des oberkörperfreien Premierministers erzürnt die Iren

Der Regierungschef steht ohne Hemd mit seinem Lebenspartner und zwei weiteren Freunden in einem Dubliner Park – in Corona-Zeiten ist das etwas, was so manchen Wähler sauer macht.


Leo Varadkar (2.v.l.) zeigt sich im Park mit seinem Lebenspartner Matthew Barrett (li.) und Freunden (Bild: Twitter)

  • 26. Mai 2020, 14:16h 13 3 Min.

Bilder und Videos in sozialen Netzwerken, die den irischen Premierminister Leo Varadkar oberkörperfrei im Dubliner Phoenix-Park zeigen, haben zu Irritationen geführt. Varadkar hatte den Park am Wochenende mit seinem Lebenspartner Matthew Barrett und zwei Freunden besucht. Auf den Bildern ist zu sehen, wie der 41-jährige Regierungschef leger mit seinen Kumpanen redet und wie er sich sonnt.

Nun sieht sich der Premier Kritik ausgesetzt, weil seine Regierung mehrfach die Empfehlung aussprach, während des Corona-Lockdown auf Parkbesuche weitgehend zu verzichten. Eine Sprecherin sagte noch letzte Woche, man solle in Parks "nicht zu lange bleiben und keine Picknicks" haben. Man könne sie jedoch fürs Joggen oder anderes aufsuchen: "Bitte machen sie Ihre sportlichen Übungen und gehen Sie dann nach Hause", so die Aufforderung.

Nach einer leichten Lockerung der Bestimmungen darf sich die Bevölkerung der Republik Irland maximal zu viert treffen, sofern Menschen einen Sicherheitsabstand von zwei Metern einhalten. Dies trifft freilich nicht auf Lebenspartner oder Angehörige des eigenen Haushalts zu. Zudem darf man sich nicht mehr als fünf Kilometer von seiner Wohnung entfernen.

Die Wohnung des Premiers liegt zwar sieben Kilometer entfernt. Augenblicklich residiert er aber mit seinem Partner in der Steward's Lodge des staatlichen Farmleigh-Gästehauses, das sich im Phoenix-Park befindet.

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Shitstorm gegen Varadkar

Auf Twitter äußerten viele ihren Unmut über das Verhalten des Premiers: "Wenn der Anführer eines Landes die offizielle Empfehlung der Regierung ignorieren kann, warum sollte ich mich dann daran halten", schrieb einer. Ein anderer Nutzer erklärte sarkastisch: "1.608 Menschen sind tot und schaut euch ihn an." Ein weiterer Kritiker spekulierte darüber, wie die irische Presse reagieren würde, wenn Donald Trump oder Boris Johnson oberkörperfrei in einem Park erwischt würden, während die Öffentlichkeit aufgefordert wird, zu Hause zu bleiben.

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Ein Sprecher Varadkars verteidigte am Montag laut dem Dubliner "Independent" das Verhalten des Premierministers. Dieser habe sich an die offiziellen Empfehlungen gehalten – er habe Abstand zu Personen außerhalb seines Haushaltes gehalten und sei weniger als fünf Kilometer von seiner Wohnung entfernt gewesen.

In sozialen Netzwerken verteidigten auch viele Nutzer*innen Varadkar, der in einigen Aufnahmen durchaus mit Abstand zu den Bekannten zu sehen sei und aufgrund seiner Arbeit auch mal entspannen dürfe. Der Premierminister hatte sich im Rahmen der Corona-Krise wieder in seiner früheren Arbeit als Arzt registriert und an einem Tag pro Woche im Gesundheitsdienst ausgeholfen (queer.de berichtete).

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Die Diskussion in Irland wird auch angeheizt, weil es im benachbarten Großbritannien einen ähnlichen Skandal gibt: Dominic Cummings, der Chefberater von Premierminister Boris Johnson, war ebenfalls sehr locker mit den Ausgangsbeschränkungen umgegangen, als er Ende März mitten im Lockdown seine Eltern besuchte. Douglas Ross, der für Schottland zuständige Staatssekretär, hielt dies für so unerhört, dass er deswegen am Dienstag seinen Rücktritt verkündete.

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Varadkars Tage als Premierminister waren eigentlich nach einer krachenden Wahlniederlage seiner konservativen Partei Fine Gael im Februar gezählt (queer.de berichtete). Er bot deshalb bereits seinen Rücktritt an. Allerdings konnten sich die Parteien bislang nicht auf eine Regierungskoalition verständigen – Varadkar blieb damit geschäftsführend im Amt. Nach aktuellen Umfragen würde Fine Gael eine Neuwahl heute haushoch gewinnen, sofern Varadkar nicht doch noch von "Ich-geh-in-den-Park-Gate" eingeholt wird. (dk)

/ LeoVaradkar | Leo Varadkar feierte kürzlich den fünften Jahrestag des Volksentscheids über die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben (queer.de berichtete)
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#1 GerritAnonym
  • 26.05.2020, 16:34h
  • Wenn die Regelungen gelockert wurden und er sich an die neuen Regeln hält, verstehe ich das Problem nicht.

    Oder will irgendwer, dass er sich an nicht mehr geltende Regeln hält?

    Oder sind das wieder mal nur Homohasser, die versuchen, das für sich auszuschlachten.
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#2 FckAfdAnonym
  • 26.05.2020, 16:44h
  • Danke an den Menschen, der in seinem Tweet das Wort "oberkörperfrei" in Kombination mit Boris Johnson und Donald Trump erwähnt hat. Kopfkino, brrrr!
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#3 LinusAnonym
  • 26.05.2020, 16:52h
  • Wie bekloppt die Vorwürfe sind, erkennt man ja alleine schon an den hobby-mäßigen Maßversuchen von Menschen, die offenbar simpelste physikalische Regeln nicht kennen.

    Man kann doch nicht Gegenstände (wie den Mülleimer)), die völlig andere Entfernungen vom Aufnhamestandpunkt haben als die Personen in Bezug zu deren Entfernung setzen.
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