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Zeichen gegen Rassismus
Auch Scruff und Jack'd löschen "Ethnien-Filter"
Nach Grindr beenden zwei weitere schwule Dating-Apps die als rassistisch kritisierte Möglichkeit, Nutzer-Profile nach ethnischer Zugehörigkeit zu filtern.

Die Suchfunktion wird eingeschränkt: Scruff hat nach eigenen Angaben weltweit über 15 Millionen Mitglieder
- 7. Juni 2020, 12:07h 2 Min.
Aus Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung wollen nach Grindr auch die beiden Gay-Dating-Apps Jack'd und Scruff ihre "Ethnien-Filter" deaktivieren. Dies kündigte das Unternehmen Perry Street Software, dem beide Apps gehören, am Dienstag auf Twitter an.
Bislang können Nutzer der Plattformen entscheiden, ob ihnen beispielsweise keine asiatischstämmigen oder schwarzen Menschen als potenzielle Partner angezeigt werden sollen – genau so wie sie Menschen nach ihrem Alter und ihrem Gewicht ausschließen können.
User zum Kampf gegen Rassismus aufgefordert
"Wir verpflichten uns, weiterhin Produktverbesserungen vorzunehmen, die Rassismus und unbewusste Vorurteile in unseren Apps bekämpfen", heißt es in der Mitteilung. "Im Jahr 2018 haben wir die ethnische Zugehörigkeit als Standardanzeigeoption für Profile entfernt. Wir werden bald weitere Änderungen vornehmen, um sicherzustellen, dass nicht nach ethnischer Zugehörigkeit gesucht werden kann." Ein genauer Zeitpunkt der Umsetzung wurde im Tweet nicht genannt.
/ scruffappWe stand in solidarity with the fight against systemic racism and historic oppression of the Black community. Black Lives Matter. Below are some of the actions that we will be taking. pic.twitter.com/NOBgTQqfq3
SCRUFF (@scruffapp) June 2, 2020
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Perry Street Software kündigte außerdem Spenden in nicht genannter Höhe an die Initiative Color of Change sowie an das Marsha P. Johnson Institute an und forderte die Nutzer der schwulen Dating-Apps auf, gegen Diskriminierung und Benachteiligungen aufzustehen: "Wir stehen in Solidarität mit dem Kampf gegen systemischen Rassismus und die historische Unterdrückung der schwarzen Community."
Grindr machte den Anfang
Scruff und Jack'd folgen damit der Mitbewerber Grindr, der bereits am Montag angekündigt hatte, seinen "Ethnien-Filter" abzuschaffen (queer.de berichtete).
Der Streit um die als rassistisch kritisierte Suchfunktion schwelt bereits seit Jahren. 2018 kündigte ein asiatischstämmiger US-Schauspieler und Geschäftsmann etwa an, wegen dieses Filters eine Sammelklage gegen Grindr vorzubereiten (queer.de berichtete). Befürworter der Suchfunktion argumentieren hingegen, es gehe dabei nicht um Rassismus, sondern lediglich um persönliche und unpolitische sexuelle Präferenzen. (cw)














