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Polizeibericht

Schon wieder schwulenfeindliche Attacke in Berlin-Neukölln

Ein vierköpfige Personengruppe griff am Freitagabend zwei Männer in der Elbestraße an. Nach homophoben Beleidigungen folgten Faustschläge ins Gesicht. Der Staatsschutz ermittelt.


Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt publik (Bild: Sebastian Rittau / flickr)

  • 20. Juni 2020, 09:56h 7 2 Min.

Am späten Freitagabend griffen vier Unbekannte im Berliner Bezirk Neukölln zwei Männer an und beleidigten diese homophob. Dies meldete die Polizei der Hauptstadt am Samstagmittag.

Bisherigen Erkenntnissen nach waren die beiden Männer im Alter von 28 und 34 Jahren gegen 22 Uhr in der Elbestraße unterwegs, als sie an der Weserstraße auf eine vierköpfige Personengruppe stießen, aus der heraus sie angesprochen und homophob beleidigt wurden.

Einer der vier Männer soll dem 34-Jährigen dann mit einer Faust ins Gesicht geschlagen haben, sodass dieser zu Boden fiel. Ein weiterer Täter soll dem Jüngeren auf die Nase geschlagen haben. Die Begleitenden der Angreifer sollen währenddessen die Örtlichkeit abgesichert haben. Die Vierergruppe floh anschließend.

Die Angegriffenen lehnten eine ärztliche Behandlung ab. Die weiteren Ermittlungen führt – wie bei Hass­kriminalität üblich – ein Fachkommissariat beim Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin. Nähe Angaben zu der Vierergruppe wurden im Polizeibericht nicht gemacht.

Mehr LGBTI-feindliche Gewalt in Berlin erfasst

In Berlin werden immer mehr homo- und transfeindliche Angriffe erfasst, wobei Neukölln zu den am meisten betroffenen Bezirken zählt. Wie das Antigewaltprojekt Maneo im vergangenen Monat mitteilte, wurden ihm allein im vergangenen Jahr 559 Fälle gemeldet (queer.de berichtete). Damit erhöhte sich die Zahl um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon richteten sich den Angaben zufolge 395 Taten gegen Schwule und männliche Bisexuelle. Hier betrug der Anstieg 38 Prozent. 83 Delikte hätten sich gegen trans Personen gerichtet und 47 gegen Lesben oder weibliche Bisexuelle, erklärte Maneo weiter.

Die Berliner Polizei macht anders als viele andere deutsche Polizeibehörden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in ihren Pressemitteilungen publik. Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen zudem eigene Ansprechpersonen für sexuelle und/oder geschlechtliche Minderheiten. Damit soll Homo- und Transsexuellen, die traditionell ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Stellen von Anzeigen nach LGBTI-feindlichen Übergriffen erleichtert werden. (cw/pm)

-w-

#1 mmmmAnonym
  • 20.06.2020, 12:31h
  • und was macht cdu und spd? nichts. und das ist ein alltag nicht nur in berlin
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#2 FliegenAnonym
  • 20.06.2020, 13:05h
  • Antwort auf #1 von mmmm
  • ...was machen die anderern Parteien ??? AUCH NICHTS !!! bin mal nächstes Jahr auf die Bundestagswahl gespannt !!! HOFFE ES ÄNDERT SICH WAS !!!
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#3 Wolfgang BeyerAnonym
  • 21.06.2020, 01:21h
  • Eine Forderung des diesjährigen Pride Berlin:

    10. Gewalt gegen LGBTIQ*:
    - Wir fordern öffentliche Denkzeichen für die Opfer von Gewalt gegen LGBTIQ*.

    Niemand solidarisiert sich öffentlich mit den Opfern LGBTI-feindlicher Gewalt. Es reicht nicht einmal mehr für Lippenbekenntnisse der parlamentarischen Vertreter. Das geht so nicht weiter! Wir lassen uns das nicht mehr gefallen. Der deutsche Außenminister schweigt in Polen zur Verfolgung von LGBTIQ, der Berliner Bürgermeister ist in Angelegenheiten Verteidigung unseres Rechtes auf Unversehrtheit ein Totalausfall, Frau Merkel .. zur Bundeskanzlerin muss schon gar nichts mehr gesagt werden. Einfach ungeheuerlich und dann wird der Zeigefinger über die Vereinigten Staaten von Amerika mit einer Arroganz geschwungen. Diese Doppelmoral ist nicht mehr zu ertragen.
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