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Gegen stereotype Rollenbilder

Filmförderung führt Diversitäts-Checkliste gegen Klischees ein

Um Filmemacher*innen zu mehr Vielfalt in ihren Werken zu bewegen, hat die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein als bundesweit erste einen verpflichtenden Diversity-Fragebogen eingeführt.


Schwule Klischeefigur in einem der erfolgreichsten deutschen Filme: Michael Herbig als tuntiger Häuptling Winnetouch in "Der Schuh des Manitu" (Bild: Constantin Film)
  • 30. Juni 2020, 05:10h 12 2 Min.

Die heterosexuelle Ehefrau nur am Herd, der Schwarze oder Rumäne stets verdächtig und der Schwule eine tuntige Witzfigur – Klischees und stereotype Rollenbilder kommen noch immer sehr häufig in deutschen Filmen vor. Dem will die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) einen Riegel vorschieben. Deshalb hat sie als erste Filmförderung bundesweit einen verpflichtenden Fragebogen rund um das Thema Diversität entwickelt, die alle Filmemacher*innen für die Beantragung von Fördermitteln ausfüllen müssen.

Dabei gehe es in erster Linie darum, die Drehbuchautor*innen, Produzent*innen und Regisseur*innen auf diesem Gebiet zu sensibilisieren, sagte in Hamburg FFHSH-Geschäftsführer Helge Albers der Deutschen Presse-Agentur.

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Je diverser ein Film ist, desto besser ist er meist auch

"Mehr Vielfalt filmen und Geschichten erzählen, die sonst ungehört bleiben: Wir wollen unsere vielfältige, multikulturelle Gesellschaft modern und in all ihren Facetten auf der Leinwand sehen." Es sei "jetzt höchste Zeit, unbewusste Vorurteile und Klischees zu hinterfragen". Deshalb sollen die Filmemacher*innen von nun an Stellung zu den Themen, Rollen und Besetzungen ihres Filmes beziehen.

"Wir wollen verstehen und wissen, warum sie ihre Rollen so besetzt und den Stoff so entwickelt haben, wie sie es getan haben", ergänzte FFHSH-Sprecherin Claudia Hartmann. "Manchmal gibt es ja auch inhaltliche Gründe, warum ein Film nicht divers ist. Die wollen wir aber nachvollziehen können." Der Filmförderung gehe es bei der Entscheidung einer Förderung immer um die Qualität der Stoffe. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige: Je diverser ein Film ist, desto besser ist er meist auch.

Für FFHSH-Geschäftsführer Albers ist die "Diversity Checklist" ein wichtiger erster Schritt, dem weitere Aktionen folgen müssen. Die FFHSH selbst hat zuletzt eigenen Angaben zufolge ihre Fördergremien geschlechtergerecht und diverser besetzt. Vor einigen Jahren hatte die Filmförderung bereits mit dem grünen Drehpass in der Branche Maßstäbe gesetzt und die Filmemacher*innen für umweltbewusstere Dreharbeiten mit einem grünem Label belohnt. (cw/dpa)

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#1 MarcAnonym
  • 30.06.2020, 11:35h
  • Sorry, aber irgendwelche "Checklisten" für Filme, Literatur, Musik oder was auch immer, finde ich nicht nur unsinnig, sondern gefährlich.

    Ja, auch ich wünsche mir mehr Diversität, aber bitte keine Checklisten oder Reinreden in kreative Prozesse.

    Das geht ja schon fast in Richtung indirekte Zensur.
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#2 Taemin
  • 30.06.2020, 11:49h
  • Antwort auf #1 von Marc
  • Da werd ich mal sarkastisch: Wollen wir Filmförderung aus öffentlichen Mitteln für ein Remake von "Jud Süß", "Ohm Krüger" oder ähnlicher Machwerke? - Es geht ja nicht darum, Filme nach Inhalt zu erlauben oder zu verbieten. Aber der Steuerzahler hat einen Anspruch darauf, dass Filme, die eindeutig menschenfeindliche Inhalte transportieren, nicht aus Steuergeldern mitbezahlt werden. Dass Kriterien zur Förderwürdigkeit aufgestellt werden, ist vernünftig.Und Filme, die die eine oder andere soziale Gruppe der Verachtung preisgeben oder herabwürdigen, sind nicht förderwürdig.
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#3 MarcAnonym
  • 30.06.2020, 12:27h
  • Antwort auf #2 von Taemin
  • Also bitte:
    jetzt unterstelle mir doch nicht, meine Position würde Nazi-Filme auch fördern wollen.

    Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Filmen, die vielleicht nicht irgendwelchen Checklisten genügen und rechten Propaganda-Filmen.

    Nur weil ich keine Checklisten will, heißt das doch nicht, dass ich jetzt alles fördern will.
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