J.K. Rowling sorgt mit transsexuellenfeindlichen Aussagen erneut für Kritik (Bild: Daniel Ogren / flickr)
Schriftstellerin J.K. Rowling legt in ihrem Kreuzzug gegen geschlechtliche Minderheiten nach: In einem Tweet vom Sonntag setzte die 54-Jährige "Homo-Heilung" mit Hormontherapien für Transsexuelle gleich. "Viele, ich eingeschlossen, glauben, dass wir eine neue Art von Konversionstherapie für junge homosexuelle Leute sehen, die auf einen lebenslangen Pfad der Medikalisierung gesetzt werden, die zum Verlust der Fruchtbarkeit und/oder der vollen Sexualfunktion führen kann", schrieb die Autorin.
In einem weiteren Twitter-Eintrag behauptete Rowling, dass junge Menschen, "die mit ihrer psychischen Gesundheit ringen", in Richtung Hormontherapie gedrängt würden. Dies sei nicht in deren besten Interesse.

Rowling hatte bereits mehrfach mit fragwürdigen Tweets über Transsexualität für Aufregung gesorgt – sie deutete etwa an, dass trans Frauen keine echten Frauen seien (queer.de berichtete). Das führte dazu, dass sich viele Schauspieler*innen und Fans der "Harry Potter"-Franchise von ihr distanzierten, darunter auch Potter-Darsteller Daniel Radcliffe (queer.de berichtete).
Mit dem neuen transsexuellenfeindlichen Tweet hatte Rowling auf Kritik eines Users reagiert, der ihr vorgeworfen hatte, sie hätte einen Twitter-Eintrag mit "Gefällt mir" versehen, der Hormon-Verschreibungen für Transsexuelle mit Antidepressiva vergleicht. "Ja, sie sind manchmal notwendig und lebensrettend, aber sie sollten ein letzter Ausweg sein und nicht die erste Option. Reine Faulheit für diejenigen [Ärzte], die lieber Medikamente verschreiben, als sich die Zeit und Mühe zu machen, den Geist der Menschen zu heilen", hatte besagter Tweet gelautet.
Rowling "traumatisiert" Transmenschen
Rowlings neue Tweets führten erneut zu scharfer Kritik: trans Model und LGBTI-Aktivistin Munroe Bergdorf reagierte etwa mit den Worten: "Wenn ich sage, dass transphobe Menschen Blut an ihren Händen haben, dann meine ich das so", schrieb die 32-jährige Engländerin. "Trans Personen nicht zu helfen, macht diese nicht weniger trans. Das traumatisiert sie nur – oder hat noch schlimmere Folgen. J.K. Rowling und andere gefährden Menschenleben." (dk)