Halle Berry hatte 2002 einen Oscar für ihre Rolle in "Monster's Ball" erhalten (Bild: celebrityabc / flickr)
Schauspielerin Halle Berry hat am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter erklärt, dass sie nicht länger in Erwägung ziehe, in einem neuen Film die Rolle eines trans Mannes zu übernehmen. Die 53-Jährige entschuldigte sich dafür, dass sie am Wochenende in einem Instagram-Live-Video darüber gesprochen habe, eine derartige Rolle übernehmen zu wollen.
Konkret hatte die in Ohio aufgewachsene Amerikanerin gegenüber Interviewerin Christin Brown gesagt, sie habe Interesse an einer Rolle über "eine Frau, die sich in einen Mann verwandelt". Sie sagte nicht, um welches Filmprojekt es sich dabei handelt. Daraufhin war sie in sozialen Netzwerken teils heftig kritisiert worden.
Auf die Kritik reagierte Berry auf Twitter sehr einsichtig: "Als cisgender Frau verstehe ich jetzt, dass ich diese Rolle nicht hätte in Betracht ziehen sollen und dass die transgender Community die Möglichkeit erhalten sollte, ihre eigenen Geschichten zu erzählen", so Berry. Sie sei dankbar für "kritische Gespräche" und werde weiterhin zuhören und von ihren Fehlern lernen. Berry versicherte ferner, eine Verbündete der trans Community zu sein und sich für eine bessere Sichtbarkeit von trans Menschen einzusetzen.
Die LGBTI-Organisation GLAAD lobte via Twitter, dass Berry "den Sorgen von trans Menschen zugehört und daraus gelernt" habe.
Wandel bei Akzptanz Cissexueller in Trans-Rollen
Vor wenigen Jahren wurden cissexuelle Schauspieler*innen für ihre Darstellung von trans Figuren noch hochgelobt. Beispiele sind Felicity Huffman in "Transamerica" oder Jared Leto in "Dallas Buyers Club". Trans-Aktivst*innen forderten Hollywood aber auf, mehr Authentizität in diesen Rollen zu zeigen und sie mit trans Schauspieler*innen zu besetzen (queer.de berichtete).
2018 erntete etwa Superstar Scarlett Johnansson einen Shitstorm, weil sie die Rolle eines trans Mannes im Film "Rub & Tug" übernehmen wollte (queer.de berichtete). Die derzeit bestbezahlte Schauspielerin der Welt verzichtete daraufhin auf die Rolle. Der Film wurde deshalb bislang nicht gedreht. Letztes Jahr erklärte die heute 35-Jährige, sie bereue, so trotzig auf Kritik aus der trans Community reagiert zu haben (queer.de berichtete). (dk)