Pomona Sprout (Miriam Margolyes) unterrichtet Kräuterkunde in der Hogwarts-Schule (Bild: Warner Bros. Pictures)
Immer mehr Beteiligte an den "Harry Potter"-Filmen distanzieren sich von Autorin J.K. Rowling. Nun hat sich auch die britisch-australische Schauspielerin Miriam Margolyes von den Ansichten der Schriftstellerin über trans Menschen distanziert. Die offen lesbische 79-Jährige erklärte gegenüber der konservativen Tageszeitung "The Times": "Rowling hat eher konservative Ansichten über transgender Menschen." Sie sei anderer Meinung.
Die Schauspielerin appellierte an die Leser*innen, sich in die Lage von trans Menschen hineinzuversetzen. Wichtig sei in dieser Frage, was Menschen "persönliches Glück" beschere. "Darauf sollten wir uns konzentrieren", so Margolyes. "Wenn jemand ernsthaft eine Frau werden will, sollte das dieser Person erlaubt werden. Man darf das nicht faschistisch sehen."
Margolyes spielte die Hogwarts-Lehrerin Pomona Sprout in den Filmen "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" (2002) und "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2" (2011). Sie wirkte in den letzten Jahrzehnten auch in vielen anderen Filmen wie "Yentl" mit Barbara Streisand oder "Romeo und Julia" mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes mit. Außerdem soll sie als erste Person in der Geschichte des britischen Fernsehens das Tabu-Wort "Fuck" gesagt haben – 1963 aus Frustration in der Spielshow "University Challenge".
Im echten Leben ist Margolyes bereits seit 1968 mit der Australierin Heather Sutherland, einer emeritierten Indonesistik-Professorin, zusammen. Die beiden pendeln zwischen der Grafschaft Kent in England, der Toskana in Italien und Robertson im australischen Bundesstaat New South Wales.
Die gefeierte "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling hatte mit mehreren transphoben Äußerungen für Aufregung und Empörung – auch unter Fans ihrer Buchreihe – gesorgt. Anfang Juni kam es zu einem Shitstorm, nachdem Rowling angedeutet hatte, dass trans Frauen keine echten Frauen seien (queer.de berichtete).
J.K. Rowling hat zwar kein Problem mit Homosexuellen und hat sich auch nie negativ über trans Männer geäußert – gegen trans Frauen polemisiert die Schriftstellerin aber andauernd (Bild: Daniel Ogren / flickr)
Später nannte sie die Hormontherapie für Transsexuelle eine neue Art von "Konversionstherapie". Erst vor wenigen Tagen machte sich die 54-Jährige über eine trans Aktivistin lustig, die sie kritisiert hatte (queer.de berichtete).
Weitere Schauspieler*innen distanzierten sich von Rowling
Das führte dazu, dass sich viele Schauspieler*innen und Fans der "Harry Potter"-Franchise von ihr distanzierten, darunter neben Rupert Grint (Ron Weasley) und Emma Watson (Hermine Granger) auch Potter-Darsteller Daniel Radcliffe (queer.de berichtete).
Anders als gegenüber trans Menschen zeigte Rowling stets Akzeptanz gegenüber Homosexuellen: Bereits 2007 bestätigte sie, dass Professor Albus Dumbledore, eine zentrale Figur aus der "Harry Potter"-Reihe, schwul sei (queer.de berichtete). (dk)
Und die Sklavenhalter hatten "eher konservative Ansichten" über Schwarze. *augenroll*
"Wenn jemand ernsthaft eine Frau werden will"
Aua.