14 Kommentare
- 15.07.2020, 16:44h
- Ich sehe es ähnlich: Ein Kardinal unter (200+x) Kardinälen wird wenig bewirken, so begrüßenswert seine Worte auch sein mögen. Ich nehme an, dass der Kardinal nun auch einem zunehmenden Druck seitens der Kurie ausgesetzt sein wird, weil er den offiziellen Kurs verlassen hat! ... Auf unserer Seite kann der Kardinal auch nicht viele Freunde gewinnen, da man ihm - angesichts der prekären Situation der Kirche - verständlicherweise Opportunismus unterstellen wird.
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- 15.07.2020, 17:32h
- Das ist zu kurz gedacht. S. E. Kardinal Zuppi nimmt eine durchaus prominente Stellung innerhalb des italienischen Episkopats ein - und ist mit gerade einmal Mitte 60 für Kurienverhältnisse auch noch recht jung. Überhaupt scheinen sich die jüngsten Kardinalserhebungen (es mag 200+ Kardinäle geben aber längst nicht alle sind bei einem Konklave wahlberechtigt und noch weniger haben Einfluss in Rom) positiv niederzuschlagen; dass es natürlich auch noch immer Dikasterienleiter vom Schlage eines Kardinals Sarah gibt ist natürlich wahr, da muss man einfach einmal die kommende Kurienreform abwarten.
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- 15.07.2020, 17:39h
- Es sind nicht unbedingt die "ganz weit oben" die sich querstellen, sondern viel mehr die "ganz unten". Die Leute an der Basis, die einfachen Gläubigen (etwa auf dem afrikanischen Kontinent aber auch in Lateinamerika), die Homosexualität für ein lästerliches Gräuel halten und bei einer Liberalisierung der Weltkirche vermutlich in noch stärkerem Maße zum Evangelikalismus überlaufen würden als ohnehin schon. Der Kirchenführung sind da bis zu einem gewissen Grad auch einfach die Hände gebunden. Von der angestrebten Kontinuität des Lehramts wollen wir gar nicht erst sprechen.
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- 15.07.2020, 20:21h
- Ich finde es stark!
Endlich mal ein Kardinal, der das thematisiert! - |
- 15.07.2020, 20:30h
- Es könnte so einfach sein:
- Kirchensteuer abschaffen
- Kirchenrecht abschaffen
- Bibeln analog Mein Kampf nur kommentiert und eingeordnet herausgeben
- bundesdeutsches Arbeitsrecht in kirchlichen Einrichtungen durchsetzen und Diskriminierung verfolgen
- Strafverfolgung von (Kindes)missbrauch, Steuerflucht und Hassrede, bzw. Volksverhetzung
- Religionsunterricht in Wahlfach umwandeln und im Lehrplan 2000 Jahre Hass, Totschlag, Völkermord, Sklaverei, Gotteskrieg, Kolonialgeschichte, Nazischleuserei, Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Kindesmissbrauch, Homophobie und päpstliche Hurerei aufbereiten.
Ein Jahr später die Scherben zusammenkehren und befreit durchatmen. - |
- 15.07.2020, 21:49hOttawa
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Sehr gut zusammengefasst. Es könnte so einfach sein.
Selbst eine Homofreundliche Kirche bleibt ein Ärgernis, weil ihr selbst immer noch viel zu viele innere Probleme im Wege stehen. Innere Probleme, die weltweit eben auch stark nach außen wirken. Mit teilweise verheerenden Auswirkungen.
Das größte Problem dabei ist, dass die RKK kein einheitliches Gebilde ist, das dem Papst und der offiziellen Lehre folgt. Selbst der Papst ganz persönlich geht ja schlingernden Weges, wenns u.a. um Sexualität geht. Mal scheint er offen. Dann ist er wieder feindlich.
Und so können eben innerhalb der Kirche die einzelnen Vertreter öffentlich auch zwischen Hüh und Hott plaudern. Hier Freiheit fordern und da bis hin zur Todesstrafe.
Doch immer steht die Kirche auf der Seite der Machthabenden, solange ihr Wirken nicht behindert wird. Sieh in Polen, wo sie Treu und ergeben und behilflich an der Seite der PiS steht. Und sich dabei nicht schämt, deren Hass und die Ausrichtung auf einen autoritären Staat gern und willig unterstützt. Diesmal darf sie ja mitwirken.
In 2000 Jahren hat die RKK nicht viel gelernt und so nimmt es nicht Wunder, dass ihr immer mehr Menschen davon laufen. Sie hat es nicht besser verdient. Einem offenbar vernünftigen Kardinal zum Trotz.
Eine Schwalbe macht eben noch keinen Sommer, wenn zugleich viel zu viele Tauben den ganzen, schönen Garten zuka..en... - |
- 16.07.2020, 00:30h
- Naja, wenigstens eine Meinung, mit der man arbeiten kann als RKK. Das würde im Verständnis dieses entsexualisierten Homosexuellenvereins dazu führen müssen, dass die Homoehe anerkannt werden muss, der Zölibat zu einer freiwilligen Sache erklärt, und Priester die Person heiraten dürfen, die sie lieben. Nur, so weit ist die RKK noch lange nicht, da in ihr konservative Hardliner (die oft heimlich schwul sind) und Päderasten das Sagen haben.
So lange diese "Kirche" homosexuelle Priester entlässt, aber Kinderschänder einfach versetzt, damit sie ungestört weitermachen können, glaube ich ihnen kein Wort mehr. - |
- 16.07.2020, 10:26h
- Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling.
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- 16.07.2020, 10:33h
- Schön und gut, aber er sagt das im Jahr 2020...
Vor 20 oder 30 Jahren wäre das revolutionär gewesen, aber heute sind solche Erkenntnisse einfach zu spät und können nicht das viel zu lange geschehene Unrecht rückgängig machen.
Wir alle wissen, dass solche Aussagen nur vor dem Hintergrund dramatisch einbrechender Mitgliederzahlen und wegbrechender Einnahmen geschehen. Die Kirche war immer schon gut darin, sich für Macht- und Gelderhalt auch mal aktuellen Strömungen anzupassen. Aber im Kern bleibt sie doch so autokratisch, unterdrückend und bevormundend, wie sie immer war. Ohne könnte sie auch nicht funktionieren. - |
Oder sieht die Katholische Kirche ihre Felle davon schwimmen, weil immer mehr Leute austreten und versucht nun so sie zu halten oder zum (Wieder-)Eintritt zu bewegen?!
Anstatt sich damit zu beschäftigen, welche sexuelle Identität jemand hat (was die Kirche nicht im geringsten was angeht), sollten sie sich mal lieber um ihre eigenen Leute kümmern, bezüglich der ganzen Missbrauchsvorfälle, damit hätten sie genug zu tun.