James Hawley findet, dass etwas mit Schwulen und trans Menschen nicht stimmt
Der 21-jährige Mittelgewichtsboxer James Hawley ist am Mittwoch nach einem homo- und transsexuellenfeindlichen Ausbruch von seiner Agentur MTK Global gefeuert worden. Der Boxsport stehe für "Respekt und Einheit" und sei für alle offen, erklärte die Agentur laut "Sky News".
Anlass waren selbst für gewöhnlich nicht zimperliche britische Boxer extrem chauvinistische Aussagen in seinem inzwischen gelöschten TikTok-Profil. Konkret antwortete Hawley auf die Frage eines Fans, ob er die LGBTI-Community unterstütze, dass er "zu einer Million Prozent diesem Zeug nicht zustimmt". Der Sportler mit dem Spitznamen "Hitman" (also Auftragskiller) fuhr fort: "Hört zu, ich kann ja verstehen, wenn Mädels aneinander bei Partys rummachen und sowas. Das stört mich nicht, das ist kein Problem. Ich möchte sogar, dass sie vor mir rummachen. Aber Jungs auf der anderen Seite, und auch Transgender, mit euch stimmt etwas wirklich nicht. Was in der Welt bringt euch dazu, euer Geschlecht ändern zu wollen oder in den Arsch gefickt zu werden?"
Ferner erklärte Hawley, dass ihm die Familien von Homo- und Transsexuellen leid täten, und bezeichnete seine Hassobjekte als "schmutzige Fotzen" – der entsprechende englische Begriff wird dort häufiger als hierzulande unabhängig des Geschlechts verwendet.
"Homophober Schmutz"
Die Aussage verbreitete sich schnell in sozialen Medien. Unter anderem wurde sie von Star-Dragqueen Baga Chipz geteilt, die durch ihre Teilnahme in der ersten Staffel der auf TVNOW erhältlichen Realityshow "RuPaul's Drag Race UK" bekannt wurde. Die 30-Jährige bezeichnete die Ausführungen des Boxers als "homophoben Schmutz".
Inzwischen gibt sich Hawley kleinlaut. Laut britischen Medienberichten erklärte er auf Instagram, er verstehe die Entscheidung seiner Agentur, ihn zu entlassen. Sein Konto ist inzwischen auf "privat" gestellt worden und somit für die Öffentlichkeit nicht mehr einsehbar.
Homophobie ist im britischen Boxsport keine Seltenheit. Jahrelang machte etwa Klitschko-Bezwinger Tyson Fury Stimmung gegen sexuelle Minderheiten. Er bezeichnete unter anderem die Legalisierung von Homosexualität als "verrückt" und setzte Schwule mit Pädophilen gleich (queer.de berichtete). Der britische Box-Dachverband BBBofC zog daraus keine Konsequenzen – er erklärte 2016, dass Fury ein Recht auf "freie Meinungsäußerung" habe (queer.de berichtete). (dk)
Hoffentlich bekommt er auch von anderen Agenturen keine Unterstützung mehr.
Sein kleinlautes "Verständnis" kann er sich sonst wo hinschieben.
Ich muss gestehen, dass sich meine Sympathie gegenüber Männen, die es sportlich finden, sich gegenseitig die Fresse zu polieren und dabei ihr Hirn systematisch zerstören, eh ziemlich in Grenzen hält.