Ein presbyterianischer Pfarrer aus dem US-Bundesstaat New Jersey muss sich wegen eines ungewöhnlichen Dämonen-Exorzismus vor Gericht verantworten: Der 69-jährige William W. aus der eine halbe Autostunde von Manhattan entfernten 40.000-Einwohner-Stadt Linden wird von mehreren Gläubigen beschuldigt, an ihnen während einer Beratung Oralsex vollzogen zu haben. Als Vorwand für den sexuellen Übergriff habe er angegeben, Dämonen heraussaugen zu wollen. Dabei habe er sich auf Rituale der amerikanischen Ureinwohner und auf den Epheser-Brief im Neuen Testament berufen ("Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt").
Drei männliche Gemeindemitglieder und eine weibliche Diakonin haben laut US-Medienberichten bei einem Gericht im Bezirk Middlesex Anzeige gegen den Pfarrer, die Diözese und die "Presbyterian Church (USA)" gestellt. Ein weiterer Mann klagte in einem Nachbarbezirk.
Die Männer berichten übereinstimmend, dass sie den Pfarrer um Lebenshilfe gebeten hätten und er ihnen dann bei einem Einzeltreffen erklärt habe, sie sollten sich nackt ausziehen und hinlegen. Dann habe er eine "Engelsmünze" auf ihre Stirn gelegt und ihnen gesagt, sie sollten weitere Steine auf ihren Händen und Füßen balancieren, während er durch Oralsex die Dämonen aus ihrem Körper sauge.
Krisensituation der Männer ausgenutzt
Die Fälle sollen sich um die Jahrtausendwende zugetragen haben. Alle drei Männer gaben an, damals in einer sehr schwierigen Phase ihres Lebens gewesen zu sein. Die klagende Frau beschrieb einen ähnlichen Vorfall – bei ihr habe der Geistliche jedoch an ihrem Bauchnabel gesaugt. Der Pfarrer habe die Vorwürfe bislang nicht bestritten, berichtet ein Anwalt der Kläger*innen.
W. war 39 Jahre lang presbyterianischer Pfarrer und arbeitete auch als Kaplan von einer lokalen Organisation von Vietnam-Veteranen. Er wurde als fürsorglicher Geistlicher beschrieben. Nachdem Vorwürfe gegen ihn aufgekommen waren, sollte er sich im Januar einem Kirchengerichtsverfahren stellen. Er entschied sich jedoch einen Tag, bevor das Verfahren starten sollte, dazu, in Ruhestand zu gehen.
Die presbyterianische Kirche gehört in den USA zu den sogenannten protestantischen "Mainline Churches", die als relativ moderat gelten. Seit 2011 erlaubt sie Pfarrerinnen und Pfarrern, offen homosexuell zu leben. (cw)
So sollten böse Eigenschaften durch rituelle Zeremonien vertrieben und gesühnt werden.
Grundsätzlich gibt es nichts sexuelles oder auch "pervertiertes", was nicht auch im Namen von Religionen praktiziert oder lustvoll inszeniert wurde. Willkommen in der Wirklichkeit.
Salbungen sind religiöse Rituale der Heilung und Heiligung.