Mary L. Trump, die offen lesbische Nichte von US-Präsident Donald Trump, hat in einem Interview mit dem LGBTI-Magazin "The Advocate" erklärt, dass ihr Onkel ein Problem mit Homosexuellen habe. "Ich denke, er fühlt sich unwohl bei homosexuelle Menschen", erklärte die 55-jährige promovierte Psychologin. Dabei habe Trump besonders Probleme mit männlicher Homosexualität. "Und bei trans Menschen fühlt er sich unwohl, weil ihm unwohl bei jedem ist, der anders ist. Das schließt Menschen mit Behinderungen, anderen Hautfarben oder anderen Überzeugungen ein."
Die Trump-Nichte hatte erst kürzlich ein Enthüllungsbuch über ihre Familie veröffentlicht, in dem sie den US-Präsidenten als verlogenen und kaltherzigen Narzissten beschreibt (queer.de berichtete). Sie setzt sich dafür ein, dass Trump die Präsidentenwahl Anfang November gegen seinen designierten Herausforderer Joe Biden verliert.
"Trump ist kein Verbündeter der Homosexuellen-Community"
Das Mary-Trump-Interview ist die Titelgeschichte der neuesten Ausgabe des queeren Traditionsmagazins (Bild: The Advocate)
Präsident Trump sei "kein Verbündeter der Homosexuellen-Community oder irgendeiner anderen Community". "Donald hat keine Sorgen oder keinen Glauben an etwas, das über sein Eigeninteresse hinausgeht", so Mary Trump. Sie glaube ferner, dass Fragen über Homosexuellenrechte ihn schlicht nicht beschäftigen würden.
Empört zeigte sich die 55-Jährige darüber, dass die offen homophobe Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany Mitte Juli bei einer Pressekonferenz behauptet hatte, ihr Chef habe "großartige Ergebnisse vorzuweisen, wenn es um LGBTI-Rechte geht". "Diese Frau hat seit ihrem ersten Auftritt die Unwahrheit gesagt", so Mary Trump. Unter Trump hatte die US-Regierung LGBTI-Rechte in vielen Bereichen beschränkt oder vor Gericht bekämpft.
Unverständnis äußerte Mary Trump auch über Homo- und Transsexuelle, die die Partei ihres Onkels unterstützen: "Ich habe so etwas wie die [LGBTI-Gruppe] Log Cabin Republicans nie verstanden, aber ich denke das ist eine tiefer gehende Sache. Es gibt in diesem Land eine bedeutende Minderheit, die kein Problem damit hat, gegen ihr Eigeninteresse zu stimmen – egal, ob es um ihre Sexualität, Ethnie oder ihre wirtschaftliche Situation geht. Das ist wirklich erstaunlich." Mit Blick auf Amerikas bekannteste Transfrau Caitlyn Jenner, die bis 2018 Trump
offen unterstützt hatte, erklärte die Präsidentennichte: "Wenn eine Person so privilegiert ist, ist sie geschützt. Das geht gegen jeden, der nicht wohlhabend […] ist. Reichtum entzweit uns am meisten." (dk)
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Als ob es den Schwulen im Zusammenhang mit ihm anders gehen wird. :)