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Hamburg
Der "Pride Fuck" wurde doch gecancelt
Wegen massiver Verstöße gegen die Corona-Eindämmungsverordnung sprengte die Hamburger Polizei am CSD-Wochenende eine Fetisch- und eine Sexparty.

Symbolbild: Vier Männer haben Spaß miteinander (Bild: The Web)
- 3. August 2020, 10:53h 2 Min.
Die Hamburger Polizei hat am Wochenende eine Fetischparty auf der Reeperbahn und eine Sexparty in Bergedorf beendet. In beiden Fällen war massiv gegen die Corona-Eindämmungsverordnung verstoßen worden, wie ein Sprecher sagte.
So hätten im Keller einer Sexboutique auf der Reeperbahn etwa 65 teils in Lack und Leder gekleidete Menschen in der Nacht zum Sonntag gefeiert. Bei lautstarker Musik vom DJ und mit Lichtorgel und Nebelmaschine sei auch getanzt worden. Viel zu viele Menschen hätten sich auf zu engem Raum befunden. "Die Luft war stark verbraucht", sagte der Sprecher.
Das Motto in Bergedorf: "Your Pride Fuck is not cancelled"
In Bergedorf sei über Facebook unter dem Motto "Your Pride Fuck is not cancelled" offenkundig zu einer Sexparty aufgerufen worden. Sogar einen Shuttle-Service vom S-Bahnhof Tiefstack habe es gegeben.
Als die Polizei einem Shuttlebus gefolgt sei, hätten die Einsatzkräfte in einem leerstehenden und nach außen abgedunkelten Firmengebäude mehrere Dutzend teils leicht bekleidete Gäste angetroffen. Es habe sich um eine "sexuell offene Veranstaltung" mit Séparées und ausliegenden Kondomen gehandelt. Außerdem sei getanzt worden.
In beiden Fällen seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden.
Der Hamburg Pride fand als Fahrraddemo statt
Am 1. August-Wochenende wird in Hamburg traditionell der CSD gefeiert. Aufgrund der Corona-Pandemie organisierten die Veranstalter*innen in diesem Jahr erstmals eine Fahrraddemo auf einer zuvor nicht veröffentlichten Route. Die rund 2.500 Teilnehmenden, darunter der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), hielten sich an die Abstands- und Hygienevorschriften (queer.de berichtete). (cw/dpa)















Aber Hauptsache, bei nem wirklichen Superspreader-Event wie ner Corona-Demo beschränkt man sich auf Lautsprecher-Ansagen. Sobald Reichsflaggen in der Masse zu sehen sind, wissen schließlich alle, dass das voll okaye Menschen sind, mit denen man reden kann, und bei denen Reden statt Tränengas und Schlagstöcke deshalb auch das Mittel der Wahl ist. Man könnte ja versehentlich Kolleg*innen oder Freund*innen mit dem Wasserstrahl ein Auge wegschießen, und das wirkt sich auf den Ruf im Privatleben dann doch ziemlich negativ aus.
Also, nicht dass ich das jetzt für taktisch klug von den Teilnehmenden halten würde, sich auf so engem Raum etc. zu bewegen, ne? Aber es fällt halt schon auf, wo die Härte des Gesetzes am Durchgreifen ihren lieben Spaß hat - bei Linken, PoC und Minderheiten, insbesondere solchen, bei denen's ne Historie von Polizeigewalt gibt - und wo sie erklären, dass Durchgreifen halt leider keine Option ist.