30 Kommentare
- 05.08.2020, 12:54h
- Es erscheint allzu scheuklappenartig, die Geltung des Offenbarungsverbots auf die für die Namensänderung zuständige Behörde (hier: das Amtsgericht) zu begrenzen. Der Text des Verbots gibt diese einschränkende Interpretation jedenfalls nicht her. Im Übrigen ist Palmer als Oberbürgermeister Leiter des Meldeamts und des Passamts und (wenn die einschlägigen Regelungen in BW das nicht anders bestimmen) auch des Standesamts, also von zumindest zwei Dienststellen, in denen mit den Namen der Bürgerinnen und Bürger umgegangen wird. Als Oberbürgermeister ist er also schon nach den allgemeinen Datenschutzbestimmungen zur Geheimhaltung verpflichtet. Auch verkennt die Staatsanwaltschaft das Wesen der Beleidigung im vorliegenden Falle: Sie besteht nämlich in der Leugnung des Geschlechts eines Menschen und damit eines bestimmenden Persönlichkeitsmerkmals, das mit anderen Faktoren zusammen dessen Menschenwürde ausmacht.
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- 05.08.2020, 13:04h
- Der Typ ist doch einfach nur noch lächerlich und gehört aus der Partei ausgeschlossen. Wenn man keine Argumente hat, behauptet man eben, dass Sätze aus dem Zusammenhang gerissen sind und stilisiert sich selbst zum Opfer, anstatt mal Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen.
Das Frau Pfuderer das so nicht stehen lassen will ist nur allzu verständlich, wo kommen wir denn dahin, wenn man solche Hansel wie den Palmer einfach schalten und walten lässt. - |
- 05.08.2020, 13:05h
- Anstelle des OB würde ich in Zukunft jede vermeintliche Grenzüberschreitung und jede persönliche Anmerkung durch M. Pfuderer zur Beurteilung an die StA weitergeben.
Soweit ich Ihren Artikeln entnommen habe belästigt oder provoziert M. Pfuderer den OB schon seit 5 Jahren.
Sowas ist für den guten Ruf von Transmenschen und anderen Minderheiten nicht hilfreich.
Desweiteren drängt M. Pfuderer als Sprecherin ganz bewusst in den Vordergrund. Deshalb ist ihr Vorwurf des Outings für mein Empfinden verlogen und grenzt schon ans Lächerliche.
Es tut mir leid, dass ich nichts anderes rückmelden kann, Als Teil einer Minderheit will ich das extreme Verhalten der Frau Pfuderer aber nicht völlig unkommentiert lassen. - |
- 05.08.2020, 13:20h
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Das riecht doch gerade nach einer klassischen Täter-Opfer-Umkehr.
Frau Pfuderer wehrt sich doch lediglich gegen Palmer und das zurecht. Es ist ja nicht aus der Luft gegriffen, dass er immer wieder Verbalentgleisungen zu bieten hat. Soll man sich das gefallen lassen? Davon rate ich strikt ab!
Frau Pfuderer steht im öffentlichen Leben und viele werden um ihre Vergangnheit wissen aber dies gibt anderen nicht das Recht, in dem Fall Palmer, das einfach mal eben so rauszuhauen und Deadnaming zu betreiben. Das grenzt doch an Zwangsouting. - |
- 05.08.2020, 13:30h
- Solange die Grünen Palmer nicht ausschließen, wird er in ihrem Namen so weitermachen, nunmehr bestärkt.
Und bevor das Gezänke hier wieder losgeht: Die SPD und sogar die AfD haben jüngst vorgemacht, wie Parteiausschluss geht. Da kann es keine Ausreden mehr geben.
Aber offenbar ist es den Grünen ganz recht(s), dass die Palmers und Kretschmännchen in ihren Reihen den braungrünen Ökoboden beackern. - |
- 05.08.2020, 14:06h
- Frau Pfuderer hat sich selbst vor einigen Jahren auf Facebook als Trans geoutet und das öffentlich gemacht. Ich habe den Diskurs der beiden über die letzten Jahre auf Facebook mitverfolgt und Pfuderer lässt selten eine Gelegenheit aus ihren Transstatus den Lesern mit zuteilen. Daher ist es für mich nicht nachvollziehbar dass sie sich jetzt durch Palmer als geoutet darstellt, nur weil dieser gesagt hat dass er Pfuderer nie getroffen hat seither sie sich als Frau präsentiert. Er hätte lediglich vor vielen Jahren einen Herr Pfuderer auf einem Parteitag getroffen. Pfuderer hat sich seit Jahren auf Palmer eingeschossen und ehrlich gesagt ihre Kommentare auf seiner Facebook Seite sind unerträglich, dumm, einfallslos und zielen nur auf Spalten.
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- 05.08.2020, 14:09h
- #4 an Lilie
Da werden wir uns wohl nicht einig und deshalb wäre eine Bewertung durch die StA auf Dauer eine Lösung.
Ich will nicht behaupten im Recht zu sein, aber völlig unrecht habe ich sicher auch nicht.
Eine Täter-Opfer-Umkehr sehe ich zum Beispiel überhaupt nicht.
Nach meinen Informationen (aus Facebook und queer.de) ist es Frau Pfuderer die auf den OB zugeht und den Kontakt sucht - nicht umgekehrt.
Der OB hat also nach langer Zeit darauf reagiert und es kam zum Eklat.
So sieht meine Informationslage aus. - |
- 05.08.2020, 14:19h
- Das Outing, das Frau Pfuderer zu recht beklagt, bezieht sich nicht darauf, dass sie trans* ist, sondern dass der braungrüne Palmer ihren früheren Vornamen, ihren Deadname, publik gemacht hat, wenn ich das richtig verstehe.
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- 05.08.2020, 14:27h
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"Frau Pfuderer steht im öffentlichen Leben und viele werden um ihre Vergangnheit wissen aber dies gibt anderen nicht das Recht, in dem Fall Palmer, das einfach mal eben so rauszuhauen und Deadnaming zu betreiben."
Genau dieses Recht hat die Staatsanwaltschaft Tübingen durch die Einstellung des Verfahrens und die Klassifizierung von Palmers Verhalten als bloß "taktlos und unhöflich" jetzt aber Palmer (und damit auch "anderen") zugesprochen. Und genau das war auch zu erwarten. Ich erinnere an dieser Stelle mal an einen früheren Kommentar von mir zu dieser Angelegenheit:
www.queer.de/detail.php?article_id=36572&kommeinzel=5790
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Zitat: "So widerlich das Verhalten von Palmer auch ist, strafrechtlich relevant ist es nach allem, was Frau Pfuderer in der "Stuttgarter Zeitung" und der "Bild" über sich hat veröffentlichen lassen (mitsamt Deadname, Geschlechtsumwandlungs-Narrativen und anderem toxischen Unsinn), ganz sicher nicht mehr. Vor diesem Hintergrund kann diese Strafanzeige letztlich nur einen Effekt haben: Herr Palmer bekommt auf die eine oder andere Art die juristische Bestätigung, dass an seinem Verhalten rechtlich nichts auszusetzen ist. Tolles Ergebnis."
Frau Pfuderer hat der Trans-Community mit dieser absurden Strafanzeige einen sprichwörtlichen Bärendienst erwiesen. Und weil das Ergebnis absehbar (und damit auch vermeidbar) war, hält sich mein Mitleid in extrem engen Grenzen. Um ehrlich zu sein: Mich macht diese ganz "spezielle" Form von autodestruktiv-dilettantischem "Trans-Aktivismus" nur noch stinksauer. - |
- 05.08.2020, 14:41hWenden
- Hier sieht man sehr deutlich, das die Schwelle der Beleidigung nach oben verschoben wird. Genau aus diesem Grund kommt es auch zu mehr Hassbotschaften im Internet und zu aggressiverem Verhalten im Alltag. Aussagen, die mal als Beleidigung verstanden wurden, ordnet selbst der Staat heute als Teil der freien Meinungsäußerung ein.
Deadnaming ist eine Beleidigung. - |