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Podcast

Warum wir auf unser "Anderssein" stolz sein können!

Im neuen QUEERKRAM-Podcast spricht Johannes Kram mit Entertainer und Influencer Riccardo Simonetti über das Tabu des femininen Mannes, internalisierte Homophobie in der LGBTI-Community und die Vorbildfunktion queerer Promis.

In seinem elften Podcast hat Johannes Kram erstmals einen sogenannten Influencer zu Gast. Doch keine Angst, in dem einstündigen Gespräch mit Riccardo Simonetti geht es fast gar nicht um Mode, Make-up oder Madonna, sondern wir lernen den 27-jährigen Entertainer mit 268.000 Instagram-Fans als einen klugen, kämpferischen und reflektierten Aktivisten kennen.


Riccardo Simonetti (Bild: Patrice Brylla)

Als stolzer femininer Schwuler, der immer wieder im Fernsehen auftaucht, ist Simonetti Zielscheibe sowohl von Homohassern als auch von Teilen der LGBTI-Community, die sich in die heteronormative Gesellschaft assimilieren wollen und sein so offensichtliches "Anderssein" als Provokation oder Klischee verurteilen. "Ein Mann, der seine feminine Seite eher umarmt, statt sie zu verstecken, ist für viele noch immer eine Riesen-Provokation", sagt der 27-Jährige im Podcast. Der "Straight Acting"-Fraktion attestiert er "internalisierte Homophobie".

Er habe "das Glück, mit einem riesigen Ego geboren zu sein", erklärt Riccardo Simonetti, warum er bereits als kleiner Junge so stark war, sich dem Hass und der Bewertung der anderen zu stellen, wenn er mit extravaganten Outfits in die Schule kam. Für das Recht auf "Anderssein", für die Sichtbarkeit femininer Schwuler kämpft er bis heute. 2018 erschien seine Autobiografie "Mein Recht zu funkeln" (Amazon-Affiliate-Link ), im vergangenen Jahr veröffentlichte er das Kinderbuch "Raffi und sein pinkes Tutu". Er wolle die queere Identifikationsfigur sein, die ihm als Junge, der am liebsten mit Barbiepuppen spielte, gefehlt habe, sagt er im Podcast. "Ich fand immer Leute toll, die nicht so ausgesehen haben wie alle anderen."

Mit Johannes Kram analysiert Simonetti den Zusammenhang von Schwulenfeindlichkeit und Frauenhass, sie sprechen über Männlichkeitsbilder, Mobbing und Gewalt in der Schule, Karrieren im Internet, Casting-Absagen aufgrund des Schwulseins, Job-Angebote aus Abu Dhabi und die Auswirkungen, plötzlich im Rampenlicht zu stehen. "Es ist fucking schmerzhaft, immer die queere Nervensäge zu sein", sagt Simonetti am Ende des Podcasts – ein ehrliches Eingeständnis, das ihn nur noch sympathischer macht.

Als queerer Promi habe er eine Vorbildfunktion, so der Entertainer, von dem sich viele Kolleg*­innen eine Scheibe abschneiden können, er könne und wolle gezielt anderen Menschen helfen. Übrigens nicht nur queeren Kids: Riccardo Simonetti erzählt vom Brief einer 95-jährigen Rentnerin, die ihn im Fernsehen gesehen und geschrieben habe, nun endlich zu ihrem Lesbischsein zu stehen. Dafür ist man doch gerne die "queere Nervensäge"!

Hört euch den Podcast an und redet mit: Als Diskussionsforum steht eine neue QUEERKRAM-Facebookseite zur Verfügung!

Zu Gast bei QUEERKRAM

Folge 1 mit Falk Richter und Jonas Dassler:
Warum sich Schauspieler outen sollten
Folge 2 mit Anastasia Biefang:
Warum das Transsexuellengesetz auf den "Müllhaufen der Geschichte" gehört
Folge 3 mit Ralf König:
Warum Ralf König genug vom "Gezicke in sozialen Medien" hat
Folge 4 mit Stephanie Kuhnen und Juliane Löffler:
Wie viel kreatives Potenzial steckt in der Corona-Krise?
Folge 4 mit Georg Uecker:
Warum gibt es so viel Häme auch in der Community?
Folge 6 mit Insel Pohl:
Outest du dich im Interview mit Homohassern, Ines Pohl?
Folge 7 mit Patrick Lindner:
Warum Patrick Lindner auf dem CSD singen muss!
Folge 8 mit Pierre Sanoussi-Bliss:
"Dass mein Leben auch zählt, müssen mir Weiße nicht sagen"
Folge 9 mit Annie Heger:
"Ich werde als Christin von der LGBT-Community mehr angefeindet als andersrum"
Folge 10 mit Aminata Touré und Tessa Ganserer:
"Zwischen Queerfeindlichkeit und Rassismus gibt es Parallelen"

Informationen zu Amazon-Affiliate-Links:
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#1 DominikAnonym
  • 08.08.2020, 13:23h
  • Warum wird hier ein Riccardo Simonetti eigentlich als Entertainer bezeichnet? Was kann der denn? Hat der tolle Musik veröffentlicht, oder in großen Filmen mitgespielt, oder ist der eine Moderatorenlegende? Michael Jackson war für mich ein Entertainer, oder auch ein Dirk Bach.

    Jedes Instagram-Sternchen als Künstler oder Entertainer zu bezeichnen; sorry, das ist lächerlich.
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#2 KaiJAnonym
#3 queergay
  • 08.08.2020, 16:51h
  • Eine echte Vorbildfunktion haben für mich andere Menschen. Und ist dieser 'Queer-Entertainer' wirklich als 'prominent' einzustufen?
    "Herausragende, bedeutende, berühmte Menschen" sind schon etwas anderes als irgendwelche B-C-D-Promis, die Kommerzsender hochhieven wollen - als sog. "Stars & Sternchen".
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