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Rosa Trikots?
1. FC Köln weist rassistisches und homophobes Ex-Mitglied in die Schranken
Der Domstadtverein kontert das menschenverachtende Kündigungsschreiben eines Fans mit kölscher Gelassenheit.

FC-Fans beim ColognePride 2019 (Bild: 1. FC Köln)
- 12. August 2020, 10:27h 2 Min.
Der Fußball-Erstligaverein 1. FC Köln hat am Dienstag auf Twitter mit einer humorvollen Reaktion auf die Kündigung eines offenbar rassistischen und homophoben Vereinsmitglieds reagiert. Dieser hatte sich darüber echauffiert, dass in den neuen Trikots auch eine Kölner Skyline abgebildet ist, in der neben dem Dom und anderen Gebäuden auch die Zentralmoschee zu sehen ist.

Stein des Anstoßes ist diese auf den ersten Blick kaum zu erkennende Skyline-Abbildung, in der man auch die Zentralmoschee ausmachen kann (Bild: FC.de)
Der Verein, der den katholischen Kölner Dom neben einem Geißbock in seinem Vereinslogo trägt, teilte auch das Kündigungsschreiben des Mitglieds, in dem es hieß: "Da ich heute festgestellt habe, dass der FC jetzt mit Trikots aufläuft, die mit einer Moschee bestückt sind und ich mich mit Moslems und Moscheen nicht identifizieren kann, erkläre ich hiermit meinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft 1. FC Köln." Offenbar mit Blick auf Homosexuelle fuhr das Ex-Mitglied fort: "Ich vermute, dass in der nächsten Saison die Trikots rosa sind. Dann wäre die Weltoffenheit perfekt."
Der führende Kölner Fußballclub reagierte mit den Worten: "Diese Kündigung bestätigen wir gern. Und danke für die Idee mit dem Trikot." Dazu wurde das Bild eines rosa Trikots vor dem in Regenbogenfarben erstrahlenden RheinEnergie-Stadion in Köln-Müngersdorf veröffentlicht. Der Verein verabschiedete sich außerdem freundlich in türkischer und deutscher Sprache mit "Hadi tschüss".
/ fckoeln#effzeh-Charta nicht gelesen?
1. FC Köln (@fckoeln) August 11, 2020
Diese Kündigung bestätigen wir gern. Und danke für die Idee mit dem Trikot.
Hadi tschüss. pic.twitter.com/KT2kMbOsFr
"Levve un levve losse"
Der Kölner Verein verweist auch auf seine "FC-Charta", die an das Kölsche Grundgesetz angelehnt ist. In Artikel zwei der Charta heißt es: "Wir wollen Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt – immer und überall." Der Artikel ist mit "Unsere Werte – Levve un levve losse" (Leben und leben lassen) überschrieben.
FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle ergänzte gegenüber "Bild", dass die Moschee symbolisch für die "große türkische Community in Köln" stehe, in der es viele Fans gebe. Außerdem sei das Gebäude "ein unverwechselbarer Teil der Kölner Skyline geworden". Widerstand erhält er aus der AfD-Bundesvorstand. Joachim Paul, der kürzlich wegen seiner engen Verbindungen zu Neonazis in der Kritik gestanden hatte, bezeichnete die Moschee als "steinernen Machtanspruch" von Muslimen.
Der 1. FC Köln gehört zu den Unterzeichnern der "Berliner Erklärung", in der Fußballclubs und Sportverbände versprechen, sich gegen Homophobie zu engagieren. (dk)
/ fckoeln | Der FC ist seit Jahren gern gesehener Gast beim CSD#effzeh #csd2019 pic.twitter.com/cSTxilbAlQ
1. FC Köln (@fckoeln) July 7, 2019
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