Trump-Beraterin Jenna Ellis (li.) beleidigt Gesundheitsministerin Rachel Levine mit einer transphoben Äußerung auf Twitter
Jenna Ellis, die juristische Chefberaterin von US-Präsident Donald Trump, sorgt erneut mit einer LGBTI-feindlichen Äußerung für Empörung. Die ehemalige Fox-News-Kommentatorin machte sich am Montag über die Transsexualität von Dr. Rachel Levine, der Landesgesundheitsministerin von Pennsylvania, lustig: "Dieser Kerl trifft Entscheidungen über Ihre Gesundheit", schrieb sie über einen Artikel, in der Ministerin Levine bittet, sie nicht zu "misgendern", also über sie als Mann zu sprechen. Diese Praxis wird von LGBTI-Aktivst*innen als bewusst beleidigend kritisiert.
Levine ist seit 2017 Ministerin unter dem demokratischen Gouverneur Tom Wolf. Sie ist außerdem ein Vorstandsmitglied der LGBTI-Organisation Equality Pennsylvania.
Alphonso David, der Chef der größten queeren US-Organisation Human Rights Campaign, reagierte auf die beleidigende Äußerung der Trump-Beraterin mit den Worten: "Jenna Ellis ist eine Fanatikerin und Dr. Levine ist eine Patriotin." Ellis zeigte sich über diese Äußerung auf Twitter wenig erfreut: "Eine Fanatikerin genannt zu werden, nur weil ich eine wissenschaftliche Tatsache sage, ist sowohl komisch als auch tragisch." Sie erklärte, es sei ihr "gottgegebenes Recht", die "Wahrheit" zu sagen. Gleichzeitig stilisierte sie sich zum Opfer angeblich "linker" Massenmedien, die über ihre Einstellung nie objektiv berichten würden.
Ellis wirbt auch für "Homo-Heilung"
Jenna Ellis war im Januar von Trump zu seinem "Senior Legal Adviser" ernannt worden (queer.de berichtete). Sie hatte bereits zuvor mehrfach mit LGBTI-feindlichen Äußerungen für Kritik gesorgt – so behauptete sie, HIV sei eine Strafe Gottes für Schwule. Selbst während ihrer Zeit im Weißen Haus warb sie für "Homo-Heilung" (queer.de berichtete).
Jenna Ellis an der Seite ihres Chefs (Bild: Facebook / Jenna Ellis)
In Deutschland hatte zuletzt der Tübinger OB Boris Palmer (Grüne) mit transsexuellenfeindlichen Aussagen für Schlagzeilen gesorgt. Eine daraus resultierende Strafanzeige einer trans Parteifreundin wurde von der Tübinger Staatsanwaltschaft aber schnell verworfen (queer.de berichtete).
Trans-Rechte spielen derzeit im amerikanischen Wahlkampf eine große Rolle. Die Republikaner versuchen mit mehreren transphoben Gesetzesinitiativen, evangelikale Christen an die Wahlurnen zu locken. Vor wenigen Tagen stoppten Gerichte allerdings zwei transphobe Richtlinien in Idaho und Florida (queer.de berichtete). (dk)