Kalkuliertes Drama bei "Promi Big Brother": In der Sendung vom Donnerstagabend sollten die Container-Insass*innen auf Wunsch des Großen Bruders beantworten, wer "am meisten fake hier" ist. Und die geschlechtergetrennten Antworten sahen nicht gut aus für die queeren Kandidaten: Für die Frauen ist Aaron Königs der falscheste der Fuffziger, auf Platz zwei landete Dragqueen Katy Bähm. Die Männer hievten Realitysternchen Emmy Russ auf dem ersten Platz – aber gleich danach folgten ebenfalls Aaron und Katy. Für beide war das Urteil hart.
Die Frauen diskutieren, wer der fakeste im ganzen Land ist (Bild: Sat.1)
Katy Bähm war in den letzten Tagen mit Mobbing-Ausbrüchen wie "Du bist eine Hexe" gegen Laiendarstellerin Elene Lucia Ameur aufgefallen, die dann entnervt ausgezogen war; auch sonst ging sie den anderen WG-Bewohner*innen mit ihrem dominanten Verhalten auf die Nerven. Ihr Fake-Image schockierte sie jedoch sichtlich. Im Sprechzimmer sagte die Dragqueen weinend: "Ich weiß gar nicht, wie ich mich fühle. Es verletzt mich gerade irgendwie."
Besonders mitgenommen war Aaron, der erklärte, dass er sich im Container manchmal sehr allein fühle: "Du stehst halt auf dem Schulhof mit Springseil und Straßenkreide alleine in der Ecke. Ich bin halt hier der Außenseiter, das liegt an der Situation, wie ich hier reingekommen bin", sagte der Ex-"Prince Charming"-Teilnehmer und heulte sich bei Kathy Kelly aus. Die Sängerin nahm ihn in den Arm und sagte tröstend: "Du darfst das nicht persönlich nehmen!" Schließlich kam Katy um die Ecke und erklärte: "Was soll ich denn sagen? Meine Begründung war, du bist fake, weil ich eine Transe bin." Dann lachten beide wieder.
Wer ist ein normaler Schwuler?
Simone Mecky-Ballack brachte das Gespräch auch darauf, warum Schwule denn unterschiedlich seien. Der 44-jährigen Ex-Spielerfrau war aufgefallen, dass Aaron nicht so "normal" spricht wie der ebenfalls schwule Insasse Sascha Heyna. Auf diese Frage reagierte Aaron genervt: "Es gibt ja auch unterschiedliche Hetero-Frauen oder Hetero-Männer. Die reden ja auch nicht alle in der gleichen Tonlage."
Dann ging es auch noch um Sex. Sascha Heyna behauptete, dass das Klischee vom ständig wechselnden Sexpartner unter Schwulen nicht stimme, was Katy ganz ander sah. Sie sprach über Darkroombesuche, was Mecky-Ballack überraschte – denn sie habe noch nie von solchen Räumlichkeiten gehört. "Das wäre nichts für mich", so ihr Urteil. (cw)
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