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Berlin
Ermordeter schwuler Pastor: Tatverdächtige festgenommen
Zwei 20 und 24 Jahre alte Männer stehen unter dem Verdacht, den 77-jährigen Reinhold Zuber getötet zu haben. Sie wurden in Rumänien festgenommen. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise.

Reinhold Zuber wurde am 30. Juni oder 1. Juli in seiner Wohnung in der Thomasiusstraße in Berlin-Moabit ermordet (Bild: Polizei Berlin)
- 2. September 2020, 14:02h 2 Min.
Im Fall des vor acht Wochen in seiner Berliner Wohnung tot aufgefundenen 77-jährigen ehemaligen evangelischen Pastors Reinhold Zuber konnten inzwischen zwei Tatverdächtige festgenommen werden. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Mittwoch.
Ermittlungen der 6. Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Berlin führten zu zwei 20 und 24 Jahre alten Männern, die dem weiteren Umfeld des schwulen Opfers zugeordnet werden konnten. Die daraufhin erlassenen Haftbefehle wurden bereits am 21. August in Rumänien vollstreckt. Beide Männer befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Nähere Angaben zu den Tatverdächtigen wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Die Ermittlungen, auch zu möglichen weiteren mutmaßlichen Täter*innen, dauern an. Trotz der Festnahmen werden auch weiterhin Zeug*innen gesucht. Hinweise nimmt die 6. Mordkommission beim Landeskriminalamt in der Keithstraße 30 unter der Telefonnummer (030) 4664-911 666 oder auch jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Ein mysteriöser Mordfall
Zober war am 4. Juli tot in seiner Wohnung in der Thomasiusstraße 5 entdeckt worden (queer.de berichtete). Nachbar*innen hatten Feuerwehr und Polizei alarmiert, weil sie ihn vermissten. Eine Obduktion bestätigte die Annahme, dass der Mann umgebracht wurde. Die Ermittler*innen vermuten, dass der 77-Jährige bereits am 30. Juni oder 1. Juli getötet wurde. Bis Ende Juli gingen bei der Polizei 47 Hinweise ein (queer.de berichtete).
Vieles an dem Mordfall bleibt bis heute mysteriös. Nachbar*innen berichteten gegenüber dem "Berliner Kurier", dass Zuber offen mit seiner Homosexualität umgegangen sei und regelmäßig junge Männer zu Besuch gehabt habe, unklar aus welchen Gründen. Auf seinem Briefkasten war neben seinem Namen auch ein "AIDS Projekt Begegnungsstätte Tiergarten" angegeben, das jedoch weder bei Google noch bei der Berliner Aidshilfe bekannt ist. Medien berichteten zudem, dass Zuber zu Beginn der Achtzigerjahre wegen Drogenbesitzes und Drogenhandels zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden sei und deshalb seine Anstellung bei der Berliner Stadtmission verloren habe. (cw)

Es gibt, soviel ich weiß, zwei Arten von Strichern. Die eine Gruppe besteht aus heterosexuellen Männern, die es für Geld tun, und oft auf Homosexuelle mit Abscheu blicken; die andere Gruppe aus schwulen oder bisexuellen Männern, für die das Geld zwar wichtig, aber nicht das Entscheidende für ihren Job ist.
In der Vergangenheit gab es in der BRD mehrere ähnlich gelagerte Fälle, wo homosexuelle, meist ältere Opfer, von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen beraubt, verletzt, oder/und getötet wurden.