66 Kommentare
- 03.09.2020, 15:25h
- Das ist in Deutschland unvorstellbar. Hier wird in die Tonne getreten, wer das männliche Wort benutzt und anmerkt, Frauen seien "mitgemeint". Dass woanders genau der umgekehrte Weg gegangen und sogar von Frauen propagiert wird, was in Deutschland inzwischen als Paradebeispiel der Misogynie gilt, ist schon sehr interessant.
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- 03.09.2020, 15:50h
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Leider wird von Vielen sprachlich einiges, was im Anglo-Raum Sinn macht, ziemlich ideenlos auf Deutsch geplappert, als Beispiel sei genannt: Liebe alle, im Englischen Dear all. Schrecklich. Unhöflicher geht es nicht.
Noch anders sieht es aus bei der Bezeichnung von Berufen. Im Deutschen kann man auch das nicht 1 zu 1 übertragen. Nur weil actor/actress Im Englischen eine so stark andere Gewichtung hat und die weibliche Bezeichnung herabwürdigt, muss es nicht automatisch im Deutschen so sein.
Dass du nun deshalb gleich wieder zurückkehren möchtest, dass wieder die männliche Variante gewählt werden sollte, ist ein durchschaubares Macho-Manöver. Peinlich. Deine Wortwahl außerdem, von wegen man würde in die Tonne getreten, ist mir auch zu aggressiv-gewaltvoll. - |
- 03.09.2020, 15:53h
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liegt eben an den sprachlichen Eigenarten... und du darfst nicht vergessen das im englischen afaik ein Großteil der Berufsbezeichnungen ja eh schon für alle gilt.... Lehrer oder Lehrerin ist im englischen immer teacher, Doktor*innen = doctors, Polizist*innen = cop etc...da liegt es nahe einfach nur die wenigen Ausnahmen anzupassen....
Und macht imho auch mehr Sinn als pro Beruf x verschiedene Varianten zu haben.... - |
- 03.09.2020, 16:07h
- "das bislang nur auf Männer anwendbare Wort "actor" künftig auch für Frauen zu verwenden,"
Ich bin nicht ganz sicher, ob "actor" wirklich nur männlich gelesen wird / wurde.
"Actor / actress" ist meines Wissens eines von nur wenigen Wortpaaren im Englischen, bei denen weibliche Sonderformen überhaupt gebildet werden. Der Normalfall ist eher die (wirklich) genderneutrale Form. Es gibt keine "gardeneress", "bus driveress" oder "customeress". Außerdem gibt es keine gegenderten Artikel. Mit der extrem stark gendernden Grammatik im Deutschen und mit dessen generischem Maskulinum ist diese Situation daher schwer vergleichbar. - |
- 03.09.2020, 16:16h
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"Hier wird in die Tonne getreten, wer das männliche Wort benutzt und anmerkt, Frauen seien "mitgemeint"."
Das wird mit sehr guten Argumenten kritisiert. Interessieren dich diese Argumente eigentlich gar nicht? Willst du ernsthaft die ganze Debatte der letzten paar Jahrzehnte mit so einer flapsigen Bemerkung wegwischen? Willst du schon wieder bei den Achtzigern anfangen, statt weiterzudenken?
Mit der Situation im Englischen ist die Problematik im Deutschen übrigens nicht so ohne weiteres analogisierbar. Das kann natürlich nicht heißen, dass ein Vergleich nicht fruchtbar sein kann, aber die dortigen Lösungsansätze sind eben nur bedingt übertragbar. - |
- 03.09.2020, 16:20h
- bisher nur auf Männer anwendbar bitte seht im Wörterbuch Eures Vertrauens nach: Actor wurde im Englischen bereits auch für weibliche Darstellerinnen verwendet, seitdem sie überhaupt öffentlich auftreten durften (Stuart-Restauration ab 1660).
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- 03.09.2020, 19:44h
- Du hast hier wiederholt bei diesem Thema heftig gegen mich Stellung bezogen, gibst aber mit dem jetzigen Beitrag zu, dass Du meine Äußerungen zur Sache nie gelesen hast, sonst wüsstest Du, dass ich immer beide Formen, die männliche und die weibliche, verwende. Das hab ich hier schon deutlich gesagt - und wurde daraufhin eben deswegen angegriffen, weil ich es ohne * _ I oder sonst ein Sonderzeichen tue. Nicht ich bin es, der hier verbal aufrüstet, wenn jemand Männer und Frauen adressiert. Nicht ich bin es, der Männer sagt und Frauen "mitmeint". Wer mir das unterstellt, lügt.
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- 03.09.2020, 20:39h
- Gerade weil ich deine (binäre) Sprachpraxis kenne, wundert es mich, dass du die Kritik am generischen Maskulinum plötzlich als unangemessen delegitimierst. Etwas anderes habe ich dir nicht unterstellt.
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- 03.09.2020, 20:44h
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"sonst wüsstest Du, dass ich immer beide Formen, die männliche und die weibliche, verwende."
ICH weiß z.B., dass Du schon wieder mal nicht binäre Menschen unsichtbar machst, wofür ich Dich in der Tat bereits mehrfach kritisiert habe, und Du aber offenbar gerne völlig stur bleibst, nichts dazulernen und das nach wie vor so anwenden zu wollen.
Ich kann nur wiederholen, dass Du als regeltreuer Beamter doch endlich auch die dritte Option anerkennen solltest. Und wenn man diese wirklich anerkennt, ist die Formulierung schlicht falsch und diskriminierend.
Übrigens, dass im Englischen einiges anders läuft als im Deutschen, wurde ja nun schon gesagt. Auch das könntest Du einfach mal anerkennen. - |
- 04.09.2020, 11:15h
- Das tu ich überhaupt nicht. Ich stelle nur verwundert fest, dass in den USA eine Frau mit einem männlichen Wort bezeichnet werden will, was in Deutschland inzwischen (richtigerweise!) gar nicht mehr denkbar ist.
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