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Polizeibericht
Berlin: Männer attackiert, die trans Person zur Hilfe eilten
Die beiden Männer forderten einen Mann auf, Beleidigungen zu unterlassen. Dann wurden sie von einer Gruppe Minderjähriger mit Schlägen und Tritten angegriffen.

Symbolbild: Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung (Bild: Polizei Berlin / Youtube)
- 6. September 2020, 14:58h 2 Min.
Zwei 31 und 35 Jahre alte Männer, die am frühen Samstagabend in Berlin-Kreuzberg Beleidigungen gegenüber einer trans Person unterbinden wollten, sind daraufhin von einer Gruppe attackiert worden. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Sonntag.
Nach Aussage der beiden Männer waren sie gegen 18.30 Uhr in einem Zug der U-Bahn-Linie 8 unterwegs, als sie Zeugen wurden, wie ein derzeit noch unbekannter Mann eine trans Person mehrfach beleidigte. Die beiden Männer waren daraufhin aufgestanden und hatten den Mann aufgefordert, seine Beleidigungen zu unterlassen. Unmittelbar nach der Aufforderung seien sie aus einer Gruppe von fünf bis sechs Jugendlichen attackiert worden. Aus der Gruppe heraus war mit Fäusten auf die Beiden eingeschlagen worden. Als der 35-Jährige daraufhin zu Boden gegangen war, sollen die Angreifer ihm mehrfach gegen den Kopf getreten haben.
Nachdem die Angegriffenen die Notbremse des Zuges betätigt hatten, stieg die Gruppe am U-Bahnhof Moritzplatz aus der Bahn und flüchtete. Die beiden Männer konnten einen der Angreifer aufgrund seiner auffälligen Bekleidung gut beschreiben, so die Polizei. Daher hätten Polizeikräfte wenig später in der Oranienstraße zwei 14 und 16 Jahre alte Tatverdächtige festnehmen können. Der 14-Jährige sei von den angegriffenen Männern eindeutig wiedererkannt worden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er seiner Mutter übergeben.
Polizei ermittelt weiter
Der 35-Jährige musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung dauern an. Dazu werden auch Videoaufnahmen aus der U-Bahn gesichert. Weitere Details zu den Beteiligten machte die Polizei wie bei Erstmeldungen üblich zunächst nicht. Die mit Beleidigungen angegriffene trans Person hatte sich nach Angaben der Polizei vor dem Eintreffen der Beamten entfernt.
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in Polizeimeldungen publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Berlin haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)














