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Uganda

"Todesstrafe für Homo­sexuelle"-Minister verliert Wahl

Der frühere katholische Priester Simon Lokodo hält Homosexuelle pauschal für Feinde, die den Tod verdienten. Nach 14 Jahren fliegt der langjährige Ethikminister nun aus dem Parlament in Kampala.


Simon Lokodo war 14 Jahre lang im Einkammerparlament von Uganda vertreten

  • 7. September 2020, 15:08h 8 2 Min.

Schwere Wahlschlappe für den homo­sexuellenfeindlichsten Minister Ugandas: Der 62-jährige Simon Lokodo, der seit 2011 Minister für Ethik und Integrität ist, hat am Samstag seine parteiinterne Vorwahl im Wahlkreis Dodoth-West verloren. Laut lokalen Medienberichten erhielt der erzkonservative Politiker nur 2.632 Stimmen – sein Herausforderer Baatom Ben Koryang konnte aber 2.962 Stimmen auf sich vereinigen. Lokodo vertritt den Wahlkreis seit 2006 im ungandischen Parlament.

Lokodo ist für seine grundlegende Abneigung gegenüber Homo­sexuellen berüchtigt. Er gehörte zu jenen Teilen der Regierung, die vergangenes Jahr erneut die Todesstrafe für sexuelle Minderheiten einführen wollten (queer.de berichtete). Von dieser Forderung nahm die Regierung – auch nach Kritik aus dem Ausland – wieder Abstand. Homosexualität ist aber bereits jetzt strafbar – und kann mit bis zu lebenslanger Haft geahndet werden.

Hass als Lebensinhalt

Immer wieder sorgte Lokodo, der vor seinem Wechsel in die Politik als katholischer Priester gearbeitet hatte, mit homosexuellenfeindlichen Tiraden für Schlagzeilen. Schwule und Lesben bezeichnete er etwa als "böse Menschen", die zudem versuchten, ihn zu vergewaltigen. Sein Land sieht er als tolerant an, weil Homosexuelle derzeit nicht "abgeschlachtet" werden würden.

Seine Äußerungen trugen zu einem extrem homophoben Klima in Uganda bei. Lokodo ging auch persönlich gegen mutmaßliche Homosexuelle vor – so verhinderte er einen CSD oder löste begleitet von Polizisten persönlich eine Homosexuellenkonferenz auf.

Auch mit Lokodos Abwahl wird sich die Situation in Uganda wohl kaum verbessern, da laut Umfragen der Großteil der Bevölkerung Homosexuellen keine Grundrechte zugestehen will. Auch Präsident Yoweri Museveni, der sein Land seit 1986 mit harter Hand regiert, sorgt immer wieder mit hasserfüllten Äußerungen gegen sexuelle Minderheiten für Schlagzeilen. So beschreibt er Homosexualität als ausländische Kultur, die der Westen seinem Land aufzwingen wolle (queer.de berichtete).

Bislang ist noch nicht bekannt, wie der siegreiche Kandidat aus Lokodos Vorwahl zu LGBTI-Rechten steht. (dk)

-w-

#1 Peck_SEhemaliges Profil
  • 07.09.2020, 18:13h
  • Die Todesstrafe per Staat ist längst nicht mehr nötig, weil die Saat schon aufgegangen ist! Familien bringen ihre Kinder per Ehrenmord um, Aktivisten sind Freiwild.

    Wie David Kato, der Anführer der LGBT Bewegung damals, der 2011 mit dem Hammer totgeschlagen wurde, nach dem der Rolling Stone (nicht die amerik. Musikzeitschrift!) auf der Titelseite Ugander per Bild geoutet und zu deren Tötung aufgerufen hat! Überschrift: Tötet sie! Das Titelblatt kann man noch in Google finden.

    Nach seinem Tod, sprach die Zeitschrift davon, dass sie ja nicht wollten, dass er von einem Zivilisten erschlagen wird, sondern erst gerichtlich abgeurteilt und dann vom Staat getötet. KEIN SCHERZ. Er hätte aber schließlich sein Schicksal selbst zu verantworten, durch seine Lebensweise.

    An diesem Klima hat sich NICHTS geändert.
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#2 KölnerAnonym
  • 07.09.2020, 19:50h
  • Und tschüss...

    Hoffentlich verschwindet der für immer in der Versenkung.
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#3 YannickAnonym
  • 07.09.2020, 23:00h
  • "Hass als Lebensinhalt"

    Was führen solche Menschen für ein armseliges Leben. Solche Leute sind völlig vom Hass zerfressen und haben vermutlich keinen glücklichen Moment mehr.

    Und den Frust über ihr eigenes verpfuschtes Leben müssen die dann an anderen ablassen...
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