Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?37029

Katholische Kirche

Erzbischof Schick: "Wer gegen Homo­sexuelle hetzt, der verliert sein Kirchenamt"

Der Bamberger Erzbischof, der in den letzten Jahren gerne gegen Homosexuelle ausgeteilt hatte, befürwortet jetzt eine offizielle Entschuldigung der Kirche für ihre Hetze gegen sexuelle Minderheiten.


Meinungswandel bei Erzbischof Ludwig Schick? (Bild: Stefan Krug / wikipedia)

  • 10. September 2020, 08:36h 20 2 Min.

Erzbischof Ludwig Schick hat in einer Diskussionsrunde im Marianum, einer katholischen Schule in Fulda, die ablehnende Haltung von Teilen der Kirche gegenüber Homo­sexuellen kritisiert. Wie das Regionalportal Osthessen-News berichtet, erklärte der 70-Jährige vor Zwölftklässlern, dass sich die Kirche entschuldigen müsse.

Laut Schick seien Schwule und Lesben genauso wertvoll wie andere Menschen auch. Es könne nicht sein, dass Teile der Kirche in der Vergangenheit den nötigen Respekt gegenüber dieser Gruppe habe vermissen lassen. Die offizielle Haltung der Kirche besage, dass alle Menschen ihr Leben in Nächstenliebe gestalten könnten. Er ging sogar noch weiter: "Wer gegen Homo­sexuelle hetzt, der verliert sein Kirchenamt", so zitiert Osthessen-News den Kirchenmann. Außerdem erklärte Schick, dass die Kirche auch politisch sein und einem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegenwirken müsse.

Schick machte jahrelang Stimmung gegen Homosexuelle

Die Äußerungen von Schick sind überraschend, da er in der Vergangenheit oft Stimmung gegen Homosexuelle gemacht und sich auch politisch dafür engagiert hatte, dass Homosexuelle weiter diskriminiert werden. 2004 behauptete der Hobby-Verfassungsrechtler etwa, dass im deutschen Grundgesetz ein Eheverbot für Schwule und Lesben verankert sei und eine Gleichbehandlung "aus christlicher Sicht nicht akzeptiert werden" könne (queer.de berichtete). 2009 attestierte er Homosexuellen pauschal, dass sie nicht "das Beste für die Kinder" seien (queer.de berichtete). Außerdem empfahl er Schwulen und Lesben 2014, dass sie sich statt eines öffentlichen Coming-outs lieber "bußwillig" zeigen und zugeben sollen, dass sie "Sünder" seien (queer.de berichtete). Vor zwei Jahren erklärte er, er habe zwar "nichts gegen Homosexuelle", würde aber grundsätzlich keine schwulen Priester akzeptieren (queer.de berichtete).

Ludwig Schick wurde im Juni 2002 von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Bamberg ernannt. Zuvor war er Weihbischof in Fulda gewesen. (dk)

-w-

#1 KaiJAnonym
  • 10.09.2020, 10:45h
  • Wer gegen das Gebot der Nächstenliebe verstösst, muss sein Kirchenamt verlieren.
  • Direktlink »
#2 swimniAnonym
  • 10.09.2020, 10:51h
  • hat er sich denn für alle seine missetaten entschuldigt und seinen mitarbeitern erklärt, dass er jahrelang in der sache selbst mist gebaut hat, wenn er jetzt so martialisch auftritt???
  • Direktlink »
#3 Peck_SEhemaliges Profil
  • 10.09.2020, 10:53h
  • Unabhängig davon, dass ich dem Mann seinen persönlichen Sinneswandel nicht abkaufe, die Aussagen und Beschlüsse für Kirchenpropaganda halte, die weitere Austrittswellen verhindern und den Sprint in die Bedeutungslosigkeit verhindern soll, bemittleide ich jeden Menschen, der das Wort eines Bischof braucht, um sich genauso wertvoll wie ein heterosexueller Mensch zu fühlen.

    Dass der Herr Schick überhaupt erwähnen, ja aufklären muss, dass es kein unwerteres menschliches Leben gibt, ist für jeden logisch denkenden Menschen schon der Offenbarungseid zur Kirchengeschichte.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: