Kirstie Alley ist Trekkies vor allem als Lieutenant Saavik im zweiten Teil der Filmreihe bekannt, der zu den am meisten geliebten "Star Trek"-Filmen gehört (Bild: Paramount Pictures)
Am Dienstag stellte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood neue Vielfaltsregeln vor, die ab 2024 in der Königsdisziplin "Bester Film" gelten sollen – so soll erreicht werden, dass Frauen, ethnische Minderheiten, Menschen mit Behinderungen oder queere Personen vor oder hinter der Kamera eine größere Rolle spielen (queer.de berichtete). Die Entscheidung hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. So war oft von einem guten ersten Schritt die Rede, der aber nicht weit genug gehe.
Aber es gab auch hysterische Reflexe: So wurden diese Regeln im Rechtsaußensender "Fox News Channel" etwa als schlimmer als im Kommunismus diffamiert. Die schärfste Reaktion unter Schauspieler*innen legte jedoch die 69-jährige Kirstie Alley hin.
"Das ist ein Schande für Künstler in aller Welt", ließ die Schauspielerin aus Kansas via Twitter verlautbaren. "Könnt Ihr euch vorstellen, Picasso zu befehlen, wie er seine verfickten Bilder malen muss? Ihr habt echt den Verstand verloren. Kontrolliere Künstler, kontrolliere individuelle Gedanken… OSCAR ORWELL", so Alley. Dabei nimmt sie Bezug auf den britischen Autoren George Orwell und seine Dystopie "1984", die von einem totalitären Überwachungsstaat handelt.
Diesen Tweet hat sie inzwischen gelöscht, weil darin eine "schlechte Analogie" enthalten gewesen sei. Sie bezeichnete aber in weiteren Twitter-Einträgen die neuen Regeln nicht weniger zimperlich als "diktatorisch", während sie behauptete, dass sie zu 100 Prozent hinter "Vielfalt, Inklusion und Toleranz" stehe. Sie spreche sich aber gegen "ANGEORDNETE, WILLKÜRLICHE Prozentzahlen" aus, wenn es darum gehe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Außerdem beschuldigte sie Kritiker*innen, ihre Ansichten nur niederzumachen, weil sie sich als Anhängerin von Donald Trump geoutet hatte.
Kirstie Alley wurde mit ihrer Rolle als Vulkanierin Lieutenant Saavik im 1982 erschienen Film "Star Trek II: Der Zorn des Khan" bekannt. Später feierte sie große Erfolge als Komikerin – im TV mit der Sitcom "Cheers" (1987-1993) und mit zwei international sehr erfolgreichen Spielfilmen an der Seite von John Travolta ("Kuck mal, wer da spricht!"). Im letzten Jahrzehnt war sie – neben kleineren Rollen in Serien wie "Hot in Cleveland" oder "Scream Queens" – vor allem als Realitydarstellerin bekannt. In "Kirstie Alley's Big Life" zeigte die zwischenzeitlich stark übergewichtige Darstellerin, wie sie versuchte, Pfunde zu verlieren. Außerdem war sie bei Reality-Dauerbrennern dabei, etwa der US-Tanzshow "Dancing with the Stars" oder der britischen Version von "Promi Big Brother".
Alley ist Mitglied der homophoben Scientology-"Kirche" und Anhängerin von Präsident Donald Trump – während sie über ihre Sektenmitgliedschaft ungern spricht, eckt sie gerne mit ihrer Unterstützung für Trump an. Erst im März dankte sie dem Präsidenten ohne Ironie für "seinen Anstand, seine Aufrichtigkeit und seine Sorge für uns". (dk)
Direktlink | Kirstie Alley will bei "Big Brother" mit der "menschlichen Barbiepuppe" nicht über Scientology sprechen – inzwischen hat sie die brasilianisch-britische Reality-Persönlichkeit als trans geoutet und in Jessica Alves umbenannt
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