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Polizeibericht
Lesbisches Paar nach Kuss mit Pfefferspray besprüht
Queerfeindliche Attacke in Berlin: Ein Unbekannter pöbelte am Donnerstagabend am Strausberger Platz zwei küssende Frauen auf einer Sitzbank an und attackierte sie mit Pfefferspray und mehreren Glasflaschen.

Die Polizei in Berlin macht – anders als in vielen anderen Städten – mögliche queerfeindliche Hintergründe von Straftaten öffentlich (Bild: cocoparisienne / pixabay)
- 18. September 2020, 10:46h 2 Min.
Ein Unbekannter griff am Donnerstagabend in Berlin-Friedrichshain zwei Frauen an. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Freitagmittag.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand saßen eine 30- und eine 31-Jährige gegen 19.20 Uhr auf einer Bank am Strausberger Platz und küssten sich, als sie von einem Unbekannten angepöbelt worden sein sollen. Anschließend soll der Mann mit Pfefferspray in ihre Richtung gesprüht, sie jedoch verfehlt haben. Danach soll er noch mehrere Glasflaschen auf das Pärchen geworfen haben, die auf dem Boden zerschellten.
Der Angreifer konnte unerkannt flüchten
Die beiden Frauen blieben unverletzt, der mutmaßliche Täter konnte unerkannt flüchten. Der für Hasskriminalität zuständige Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Wie bei Erstmeldungen üblich, wurde der Angreifer im Polizeibericht nicht näher beschrieben.
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in Polizeimeldungen publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Berlin haben eigene Ansprechpartner für LGBTI.
In Berlin werden immer mehr homo- und transfeindliche Angriffe erfasst. Wie das Antigewaltprojekt Maneo mitteilte, wurden ihm allein im vergangenen Jahr 559 Fälle gemeldet. Damit erhöhte sich die Zahl um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon richteten sich den Angaben zufolge 395 Taten gegen Schwule und männliche Bisexuelle. Hier betrug der Anstieg 38 Prozent. 83 Delikte hätten sich gegen trans Personen gerichtet und 47 gegen Lesben oder weibliche Bisexuelle, erklärte Maneo weiter. Die jährliche Polizeistatistik kommt zu geringeren Fallzahlen. (pm/cw)














