Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?37109

Homofeindlichkeit in Deutschland

Kerstin Ott sieht "Nachholbedarf" bei Homo-Akzeptanz

Auf Facebook werde sie immer wieder beleidigt, beklagt die offen lesbische Schlagersängerin in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". Gerade bei jüngeren Menschen enttäuscht sie das.


Kerstin Ott wurde 2016 durch das Lied "Die immer lacht" bekannt (Bild: NONA)
  • 19. September 2020, 13:28h 81 2 Min.

Schlagersängerin Kerstin Ott hat in einem Zeitungsinterview Homofeindlichkeit und Diskriminierung in Deutschland thematisiert – auch von jungen Leuten. "Ich werde immer mal wieder über Facebook und Instagram beleidigt. Das finde ich traurig", sagte die 38-Jährige im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe). "Jeder sollte so leben, wie sie oder er es möchte."

Bei älteren Menschen habe sie für die diskriminierende Einstellung ein gewisses Verständnis, es sei schwer für sie, umzudenken, so Ott. In den vergangenen zehn Jahren sei die Akzeptanz zwar gewachsen. "Ich sehe aber immer noch Nachholbedarf."

"Mein Coming-out hatte ich mit 17 Jahren"

Lesben und Schwulen rät die Musikerin im Interview zum Coming-out: "Meistens merken es andere auch schon vor einem selbst", sagte Ott. "Am besten sagt man es einer Person, der man vertraut. Das muss nicht gerade Mama oder Papa sein."

Sie habe es als erstes ihrer Erzieherin erzählt. "Sie hatte sich das gedacht, ich war damals schon burschikos unterwegs", meinte Ott. "Mein Coming-out hatte ich mit 17 Jahren. Ich war mit meiner Freundin einen Monat zusammen. Wir haben beschlossen, es einfach zu sagen."

Das erfolgreichste Werk des Jahres 2016

Kerstin Ott wurde vor vier Jahren durch ihr Lied "Die immer lacht" bekannt, das vom Marktforschungsunternehmen GfK Entertainment offiziell zum erfolgreichsten Werk des Jahres 2016 erklärt und mit dem Deutschen Musikautorenpreis ausgezeichnet wurde (queer.de berichtete). Im Oktober 2018 erschien ihre Autobiografie "Die fast immer lacht" (Amazon-Affiliate-Link ).

Im Rahmen der "Helene Fischer Show 2018" erschien im Dezember 2018 die Single "Regenbogenfarben" im Duett mit Helene Fischer (queer.de berichtete). 2019 nahm sie an der 12. Staffel der RTL-Tanzshow "Let's Dance" teil und belegte den zehnten Platz (queer.de berichtete). Im November 2019 veröffentlichte Ott ihr drittes Album "Ich muss dir was sagen", das ihrer Frau gewidmet ist (queer.de berichtete). (cw).

Wöchentliche Umfrage

» Kerstin Ott beklagt "Nachholbedarf" bei Homo-Akzeptanz in Deutschland. Hat sie recht?
    Ergebnis der Umfrage vom 21.09.2020 bis 28.09.2020

Informationen zu Amazon-Affiliate-Links:
Dieser Artikel enthält Links zu amazon. Mit diesen sogenannten Affiliate-Links kannst du queer.de unterstützen: Kommt über einen Klick auf den Link ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision. Der Kaufpreis erhöht sich dadurch nicht.

21.06.23 | "Auseinandersetzung mit mir selbst"
Kerstin Ott beim Thema Gendern noch unschlüssig
12.10.22 | Inhaltsvoll und intensiv
Kerstin Ott veröffentlicht Best-of-Album
09.07.22 | Video des Tages
In die falsche Person verknallt
29.04.22 | Hiobsbotschaft für Schlagerfans
Kerstin Ott sagt wegen Corona-Infektion Konzerte ab

#1 kuesschen11Profil
  • 19.09.2020, 13:55hFrankfurt
  • Kerstin Ott bringt sich selbst in ihren Songs ganz ehrlich und unbefangen herüber. Ich schätze ihre Authentizität in der Öffentlichkeit sehr.

    Sie lässt sich nicht verbiegen und zeigt zugleich politisches Statement.
  • Direktlink »
#2 Homonklin_NZAnonym
  • 20.09.2020, 07:31h
  • Leider wird man im Onternet auch beleidigt, wenn niemand weiß, dass man anders tickt. Egal, ob man Musik macht, für wen man sie macht, was für Seiten und Interessen man sonst zeigt, welche Bilder man malt oder Gedichte man schreibt. Oft nur für ein simples Statement, von Menschen, die einen nicht im Geringsten kennen.

    Aber wenn es um Homosexualittät geht, ist es ungleich schlimmer damit. Noch viel schlimmer, wenn sich jemand als trans* zu erkennen gibt

    Das mit dem "Outen" ist sehr persönlich. Wenn Frau Ott nachvollziehen kann, dass ältere Leute mit Homosexualität Akzeptanzprobleme haben, könnte sie auch verstehen, dass nicht alle Komosexuellen "out" leben möchten. Sei es, dass man die Portion extra Diskriminierung im Leben nicht will, nicht braucht, dass man seinen Beruf behalten möchte oder Freunde, Verwandte mit kontroversen Ansichten hat, deren Eigenschaft man respektiert. Sei es, dass man bereits genug Gewalterdahrungen gesammelt hat, und keine Weiteren wegen so einem Aspekt des Privaten braucht.

    Sie miuch früher umgaben, haben das übrigens bis heute nicht gecheckt. Die denken immer noch, ich hätte mit Frauen Probleme und deshalb keine Damilie/Kinder, oder ich sei vom "Dämon" versucht worden...

    In der neuen Heimat arbeite ich teils wieder mit teils eher konservativ eingestellten Leuten zusammen, Man respektiert, dass jeder eine Privatsphäre hat. Don't ask, don't tell. Man kann sich die Menschen nicht aussuchen, sie nur so sein lassen, wie sie eben sind.

    Kerstin Ott wünsche ich weiterhi nbeste Erfolge.
  • Direktlink »
#3 Kritiker_inEhemaliges Profil
  • 20.09.2020, 11:17h
  • ""Jeder sollte so leben, wie sie oder er es möchte."" ist leider genauso unzutreffend wie z.B. der Slogan "Lieb doch, wen du willst".

    Es geht bei der sexuellen Orientierung NICHT um eine Willensentscheidung. Queer zu sein, ist KEINE "Wahl des Lebensstils", der zu tolerieren wäre, weil jemand ihn sich ausgesucht hätte.

    Queer zu sein, ist eine Ausprägung des SEINS. Wir SIND, wie sir SIND. (Also NICHT "wir sind, wie wir sein möchten").

    Es ist mir immer wieder extrem wichtig, diesen Unterschied zu betonen. Man kann uns NICHT die Wahl eines "unmoralischen" Lebensstils vorwerfen - man hat bitte zu akzeptieren, dass wir SIND, was wir SIND.

    (Zum Vergleich: würde jemand so eine Aussage z.B. über PoC treffen? DA wird idR ERKANNT, dass sie sich ihre Hautfarbe/Herkunft nicht ausgesucht haben - was leider nicht zur Folge hat, dass weniger diskriminiert würde, jedoch kommt DA wenigstens KEIN Spruch wie "Leb' doch, wie du willst". Eben weil die Hautfarbe, genauso wie die sexuelle Orientierung, KEINE Wahl ist.)
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: