Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Thomas Hitzlsperger bei der Verleihung am Donnerstag im Schloss Bellevue (Bild: Bundesregierung / Gero Breloer)
Thomas Hitzlsperger schwärmt noch immer von seiner Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. "Ein ganz besonderer Tag, den ich nie vergessen werde", sagte der 38 Jahre alte ehemalige Fußball-Nationalspieler und aktuelle Vorstandschef des Bundesligisten VfB Stuttgart am Samstag vor dem Spiel der Schwaben gegen Bayer 04 Leverkusen dem Sender Sky.
Hitzlsperger war am Donnerstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für sein Engagement gegen Homofeindlichkeit im Fußball ausgezeichnet worden. "Ich bin immer wieder bestrebt, über die positiven Entwicklungen zu sprechen", sagte er rückblickend zu der Zeit nach seinem Coming-out.
Steinmeier: Hitzlsperger hat Tabu gebrochen
Thomas Hitzlsperger habe ein Tabu gebrochen und seit vielen Jahren gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus in Stadien und Vereinen gekämpft, sagte Steinmeier in seiner Rede zur Verleihung. Die feierliche Zeremonie fand im Berliner Schloss Bellevue statt.
"Das ist die Bestätigung dessen, was ich getan habe und Ansporn, weiterzumachen", sagte Hitzlsperger nach der Auszeichnung. Seit seinem Coming-out erkenne er eine positive Entwicklung im Fußballgeschäft, auch wenn diese nicht so sichtbar sei. "Viele setzen Veränderungen gleich mit einem öffentlichen Coming-out eines Spielers. Ich nehme aber schon wahr, dass im Zusammenleben, in der Zusammenarbeit im Fußballgeschäft, andere Sensibilität vorherrscht als noch vor fünf oder zehn Jahren." Er werde nicht müde, darüber zu sprechen und die Entwicklung weiter voranzubringen.
Insgesamt zeichnete Bundespräsident Steinmeier 15 Personen für ihr gesellschaftliches Engagement aus, darunter auch den Virologen Christian Drosten und die Schauspielerin Sandra Hüller. (cw/dpa)