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Fotografie
Queersein ohne Tabu
Der neue Bildband "New Queer Photography" würdigt die junge und engagierte Szene, die sich in den letzten Jahren im Bereich der queeren Fotografie etabliert hat.

Der Bildband vereint künstlerische und dokumentarische Fotografie zwischen Erotik, Kultur, Lifestyle und Kritik (Bild: Verlag Kettler)
- 9. Oktober 2020, 07:18h - 2 Min.
Sich der Frage der eigenen Sexualität jenseits von Tabugrenzen zu nähern, ist gerade in der Kunst möglich. Sie lässt nicht nur das gefahrlose Spiel mit den Geschlechtern, mit den verbotenen Wünschen zu, sie allein erfasst ihre Widersprüchlichkeit.
Nicht zuletzt begünstigt durch die sozialen Medien, hat sich in den letzten Jahren eine junge und engagierte Szene im Bereich der queeren Fotografie etabliert. Dem Bedürfnis nach Selbstdarstellung, -vergewisserung und -spiegelung folgend, zeigen viele Fotografen vor allem das Schwulsein als private Idylle. Gleichzeitig wird der eigene und gesellschaftliche Umgang mit Transsexualität und Geschlechterrollen kritisch hinterfragt oder das Pornografische in seiner zersetzenden oder auch affirmativen Kraft gezeigt.
Sorgsam recherchiert und umfangreich ausgestattet

"New Queer Photography" ist im Verlag Kettler erschienen
Filme, Serien und die Vereinnahmung durch die Mainstream-Kultur suggerieren eine breite gesellschaftliche Akzeptanz queerer Lebensmodelle. Dass Schwul- und Lesbischsein in bestimmten Ländern und Gesellschaften nach wie vor Ausgrenzung, Einsamkeit, Stigmatisierung und Gewalt bedeuten können, zeigt eindrucksvoll eine Reihe von dokumentarisch arbeitenden Fotografen, die auch die kolonialen Ursprünge vieler Verbote von gleichgeschlechtlichen Kontakten und das Regime der Sexualität selbst berücksichtigen.
Der sorgsam recherchierte und umfangreich ausgestattete Hardcover-Band stellt rund 50 zeitgenössische fotografische Positionen vor, darunter bereits etablierte Namen sowie zahlreiche vom Publikum wenig beachtete oder noch unbekannte Talente. Die Publikation stellt Drag und Gender, Queerness und Transsexualität in all ihren Facetten vor und vereint künstlerische und dokumentarische Fotografie zwischen Erotik, Kultur, Lifestyle und Kritik.
"New Queer Photography" (Amazon-Affiliate-Link ) ist nun mit Texten von Ben Miller vom Schwulen Museum Berlin im Dortmunder Verlag Kettler erschienen. (cw/pm)
Benjamin Wolbergs: New Queer Photography. Bildband. Hardcover mit Schutzumschlag. 304 Seiten. 24,8 x 23,7 cm. Verlag Kettler. Dortmund 2020. 58,00 €. ISBN: 978-3-86206-789-3.

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