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"Melanie C"

Hymnen zur Selbstakzeptanz

"Noch nie in der Vergangenheit habe ich mehr von mir und meinem Privatleben preisgegeben", sagt die britische Sängerin Melanie C über ihr neues, selbstbetiteltes Album.


Im Lockdown in London öffnete Melanie C virtuell ihre Haustür und lud die Fans zu sich nach Hause ein
  • 13. Oktober 2020, 08:25h, noch kein Kommentar

Melanie C sollte das Jahr 2020 damit verbringen, quer über den Globus zu reisen, um ihr freudvolles, Dance-gespicktes, selbstbetiteltes achtes Album zu promoten. Doch gerade als sie mit ihrer ersten Single "Who I Am" ein deutliches, selbstbewusstes und persönliches Statement abgab und der Song fester Bestandteil der Radio-Playlisten wurde, wurde die Welt stillgelegt. Die meisten Künstler legten ihre Pläne auf Eis. Melanie allerdings schlug, wie immer, einen anderen Weg ein.

Im Lockdown in London öffnete sie (virtuell) ihre Haustür und lud die Fans zu sich nach Hause ein. Von regelmäßigen Q&As über gefilmte Auftritte bis hin zu einem spektakulären DJ-Set für Scott Mills auf Radio 1, bei dem sie Spice Girls-Klassiker mit Lizzo und Nirvana mischte und zu Stormzy mitsang – nie hatte sich die stets bodenständige Künstlerin mit ihren Fans so verbunden gefühlt wie heute.

"Noch nie in der Vergangenheit habe ich mehr von mir und meinem Privatleben preisgegeben", sagt Melanie. "Etwas an der gemeinsamen Situation von uns allen in der Isolation zwang mich, die Hand auszustrecken. Das Ergebnis war ein so positiver Austausch von gegenseitiger Unterstützung. Ich habe es geliebt, so offen zu sein und Menschen mein wahres Ich zu zeigen."


"Eines der großartigen Dinge am Älterwerden ist, dass man den Mut gewinnt, sich weniger Sorgen zu machen" – Melanie C (Bild: Conor Clinch)

Melanie sieht die positiven Seiten in einer Pandemie und verkündet, neue Musik zu veröffentlichen. "Melanie C" ist ihr bisher lebensbejahendstes Album voller Attitüde. Klanglich inspiriert durch die mehrmonatige Tournee auf Pride-Paraden mit dem queeen Clubkollektiv Sink The Pink im vergangenen Jahr, entstand ein Album vollgepackt mit Hymnen zur Selbstakzeptanz.

"Erst wenn ich mit einem Album fertig bin, kann ich einen Schritt zurücktreten und sehen, worüber ich geschrieben habe", sagt Melanie. "Bei vielen dieser Songs blicke ich auf mein Leben zurück, sowohl persönlich als auch beruflich. Wir sind immer so sehr damit beschäftigt, etwas zu erreichen, dass wir uns selten die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was wir bereits getan haben. Ich meine nicht nur die Erfolge zu feiern, sondern auch all den Shit, die wir überwunden haben."

"Das ganze Album dreht sich um das Thema der Selbstakzeptanz, um die Aussage 'das ist, wer ich bin', nimm es oder lass es. Eines der großartigen Dinge am Älterwerden ist, dass man den Mut gewinnt, sich weniger Sorgen zu machen. In der Vergangenheit wollte ich nichts über den Haufen werfen. Jetzt bin ich bereit, alles mit Karacho umzustoßen."

Direktlink | Offizielles Video zu "Who I Am" von Melanie C
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Im Frühsommer verbrachte die schillernde zweite Single "Blame It On Me" einen Monat auf der A-List von Radio 2 in Großbritannien. Der Sender lud Melanie ein, den Song aus der Ferne mit Mitgliedern des BBC-Konzertorchesters aufzuführen, und das atemberaubende Neuarrangement wurde ein Song für sich.

Der Nachfolger, das neu veröffentlichte "In And Out Of Love", ist der fröhlichste Titel des Albums, eine Donna Summer-meets-Robyn-Glitzerkugel-Disco-Explosion über das Finden von Romantik auf der Tanzfläche. Das stilvolle Video wurde im ehemaligen BBC-Studio im Alexandra Palace gedreht.

Das Songwriting für "Melanie C" (Amazon-Affiliate-Link ) begann Anfang 2019. Dabei setze Melanie auf die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl junger Künstlerinnen und Künstlern, darunter Rae Morris, Fryars, Shura und Nadia Rose und aufstrebende Dance-Producer wie One Bit und Billen Ted.

Neue Herausforderungen, um motiviert zu bleiben


"Melanie C" ist digital, auf CD und auf Vinyl erhältlich

"Ich arbeite sehr gern mit jüngeren Autoren/Autorinnen zusammen, insbesondere mit jungen Künstlerinnen", sagt Melanie. "Ihre Einflüsse, als sie aufwuchsen, waren so anders als meine, und sie haben einen gewagteren Ansatz, wenn es um Melodien geht. Die Energie, die sie mitbringen, ist unglaublich. Sie haben mir beigebracht, Musik anders zu hören. Ich bewundere sie alle."

Auf dem Album sind auch etablierte Produzenten und langjährige Begleiter von Melanie vertreten, darunter Johnny Lattimer (Ellie Goulding, Rag'n'Bone Man), Future Cut (Little Mix, Lily Allen), Tom Neville (Dua Lipa, Calvin Harris) und Biff Stannard, der vor allem als Co-Autor der größten Hits der Spice Girls bekannt ist.

"Es war großartig, wieder mit Biff Zeit zu verbringen", sagt Melanie, die zuletzt mit dem Produzenten an ihrem 2011er Album The Sea gearbeitet hat. "Nicht zuletzt, weil er ein wunderschönes Studio in Brighton hat, direkt am Wasser. Er ist wie Familie für mich, und wir zwei haben immer Unfug im Kopf".

Kurz nach Start mit der Arbeit an ihrem Album, legte Melanie im vergangenen Sommer eine arbeitsintensive Pause ein – sowohl für die Blockbuster-Stadion-Reunion-Tournee der Spice Girls als auch für Kontinent-Hopping mit Sink The Pink. Im Rahmen des Letzteren wurde sie – als erste internationale Künstlerin überhaupt – dazu eingeladen, der Host eines Umzugswagens in Sao Paolo zu sein, performte auf dem Times Square in New York zur "World Pride's Closing Party" und machte Tourstops in u.a. Stockholm, Santiago, Amsterdam, Köln, London, Berlin, Brighton, Belfast und Dublin. Diese Tournee erwies sich als entscheidend für Melanies zukünftige Pläne.

Direktlink | Melanie C mit "Blame It On Me"
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"Wieder ein Spice Girl zu sein, war wie ein Märchen, und ich liebte jeden Augenblick", sagt Melanie, "aber auf diesem Festwagen in Sao Paolo zu sein, mit drei Millionen Menschen auf den Straßen, war wie nichts, was ich je zuvor erlebt hatte. Es war einer dieser Höhepunkte, von denen man hofft, nie wieder herunterzukommen. Dieses Gefühl habe ich definitiv mitgenommen, als wir wieder mit dem Schreiben weitermachten."

Ein weiterer Einfluss auf das Album ist Melanies jüngste Nebenbeschäftigung als DJ. "Ich wollte es immer mal ausprobieren, aber ich dachte, ich bin vielleicht zu alt, um eine neue Fertigkeit zu erlernen", sagt sie. "Aber nachdem ich mit vielen Electro-Produzenten an 'Version of Me' gearbeitet hatte, entschied ich mich dafür und, oh mein Gott, was für eine Offenbarung. Von der ersten Lektion an, die ich nahm, habe ich es absolut geliebt. Ich bin ein Nerd, ich liebe Technik, also war es wie geschaffen für mich. Ich gehe nicht mehr wirklich in Clubs, aber als DJ kann ich die Songs spielen, die ich liebe, und ich kann tanzen. Ich habe schon überall aufgelegt, von Clubs und privaten Partys bis hin zu Firmenveranstaltungen und Festivals."

Direktlink | Melanie C mit "In and Out Of Love"
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Nach einem DJ-Set bei der London Fashion Week im vergangenen Jahr traf Melanie die Rapperin Nadia Rose, die auf dem neuen Song "Fearless" Vocals beisteuert.

"Ich war bereits ein großer Fan von Nadia, als sie hinter mir herlief und auf die Knie fiel", sagt Melanie. "Es stellte sich heraus, dass sie schon als Kind die Spice Girls verehrte. Solche verrückten Momente muss man festhalten, also fragte ich sie, ob sie Lust hätte, zusammen zu schreiben. Keiner von uns wusste, was am Ende dabei herauskommt, aber das ist der Spaß an der Sache. Ich bin niemand, der immer wieder die gleiche Art von Liedern produzieren oder sich ständig wiederholen kann. Ich brauche neue Herausforderungen, um motiviert zu bleiben."

Das Album war Ende letzten Jahres weitgehend fertiggestellt, und die Videos für die ersten beiden Singles wurden im Februar gedreht, bevor Melanie nach Australien und in die Vereinigten Staaten reiste, um "Who I Am" zu promoten.

"In Australien bekam Tom Hanks den Coronavirus, und die Welt wurde seltsam", sagt Melanie. "Ich war in L.A., kurz bevor der Lockdown kam, als ich es noch nach Hause schaffte. Für alle war es eine so richtig seltsame Zeit, aber, so hoffe ich, auch eine Augen-öffnende Zeit. Ich habe viel über mich selbst und darüber, was mir wichtig ist, gelernt. Wenn es jemals eine Zeit für Selbstakzeptanz gab, dann ist jetzt."

Positiv, wie immer. (cw/pm)

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