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Transphobie
Erster trans Finalist bei Mr. Gay England: Hass aus der Community
So tief sitzt im Reich J.K. Rowlings der Hass auf trans Menschen, selbst innerhalb der Community: Homo-Aktivist*innen sind sauer, weil ein trans Mann an einem schwulen Schönheitswettbewerb teilnimmt.

Wer Chiyos Männlichkeit in Frage stellt, erhält einen erhobenen Mittelfinger (Bild: Instagram / prinxchiyo)
- 14. Oktober 2020, 08:32h 3 Min.
In Großbritannien ist eine diskriminierende Diskussion darüber ausgebrochen, ob ein trans Mann als schwuler Mann anerkannt werden dürfe. Anlass ist, dass es der 24-jährige Londoner Dragkünstler Chiyo Gomes bereits im August ins Finale des Schönheitswettbewerbs Mr. Gay England geschafft hat – als erster trans Mann in der Geschichte des Wettbewerbs. Coronabedingt soll erst im kommenden April ein Sieger in Newcastle Upon Tyne gewählt werden.
Am Wochenende kritisierte die schwul-lesbisch-bisexuelle Organisation LGB Alliance die Teilnahme des trans Mannes auf Twitter: "Schwule Männer verdienen ihre eigenen Räume. Wir leugnen nicht die Existenz einer weiblichen Person, wenn wir sagen, sie kann kein schwuler Mann sein. Diejenigen, die das anders sehen, schaden LGB-Rechten – und sie helfen nicht der Person, die es betrifft."
/ ALLIANCELGBGay men deserve their own spaces. Its not disrespecting someones existence to state that someone who is female cant be a gay male. Those who buy into this are harming LGB rights – and ultimately theyre not helping the person concerned.#SexNotGender https://t.co/9wQUrFldBY
LGB Alliance (@ALLIANCELGB) October 10, 2020
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Als Reaktion kam einige Zustimmung für die transfeindlichen Äußerungen der LGB Alliance, aber auch viel Unterstützung für Gomes' Teilnahme am schwulen Wettbewerb. Zu den Fürsprecherinnen gehörte etwa Dragqueen Crystal, die an der ersten Staffel von "RuPaul's Drag Race UK" teilgenommen hat. Sie erklärte: "Ihr liegt falsch. Und ihr könnt euch glücklich schätzen, dass unsere Community nicht meinungsbasiert ist, oder man würde euch eure Mitgliedskarte abnehmen."
/ crystalwillseeuYoure wrong. And youre lucky access to our community isnt actually opinion-based, or your card would be revoked.
Crystal | Black Lives Matter (@crystalwillseeu) October 12, 2020
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Die Veranstalter des Schönheitswettbewerbs haben bereits vergangenen Monat auf Twitter deutlich gemacht, dass sie "stolz" auf den trans Kandidaten seien. "Wenn du ein trans Mann bist, dann BIST du ein Mann. So einfach ist das."
/ mrgayenglandThe Mr Gay England cooperation are PROUD to welcome any gay man to compete for one of our national titles.
Mr Gay England (@mrgayengland) September 17, 2020
In regards to welcoming a trans man into our finals, if you are a trans man you ARE a man.
Simples. pic.twitter.com/Q9BCbR02MK
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Die vergangenes Jahr gegründete LGB Alliance sorgt in der britischen Community wegen ihrer transfeindlichen Haltungen immer wieder für Kritik. Die Organisation sieht ihre Mission darin, "ein Gegengewicht zur Verwirrung zwischen dem biologischen Geschlecht [Sex] und dem sozialen Geschlecht [Gender] darzustellen".
Erst vergangene Woche beklagte Gomes gegenüber dem schwulen Lifestylemagazin "Attitude", dass TERF-Gruppen ihn auslöschen möchten. "Jedes Mal, wenn ich etwas Großes erreiche, kommt eine Herde TERFs um die Ecke, die nur darauf warten, mich zu töten. Ich sage 'töten', weil TERFs ja wirklich meine trans Existenz auslöschen wollen", so der 24-Jährige. TERF steht für "trans-exclusionary radical feminists", also für radikale Feminist*innen, die Transfrauen nicht als Frauen anerkennen wollen. Diese Strömung hat in Großbritannien in den letzten Wochen an Fahrt aufgenommen, seit "Harry Potter"-Autorin ihre Abneigung gegen trans Menschen in die Öffentlichkeit trägt (queer.de berichtete).
Gegenüber dem BBC-Radio hatte Gomes bereits vor mehreren Wochen erklärt, ihm sei bewusst, dass seine Teilnahme kontrovers sein könnte. Schließlich sei er anders als die anderen Kandidaten, die "eine Art von Schönheit und Sexyness repräsentieren, die von den Medien – besonders den schwulen Medien – akzeptiert" werde. "Trans zu sein und einfach zu existieren ist radikal – unabhängig vom Zeitpunkt oder Zusammenhang", so Gomes weiter. "Man betet einfach, dass die Welt netter zu einem ist, weil – was weiß ich – ein trans Mann bei Mr. Gay England mitmacht." Die Welt sei aber noch nicht besser geworden. (dk)














