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Hochzeit von Patrick Lindner

"Ich habe diese Ringe so gesegnet, wie ich auch schon einen Hund gesegnet habe"

Eigentlich verbietet die katholische Kirche ja die Segnung homosexueller Paare, da sie derartige Beziehungen grundsätzlich für sündhaft hält. Trotzdem segnete ein liberaler Münchner Pfarrer die Eheringe von Schlagerstar Patrick Lindner und seinem Mann.


Patrick Lindner gehört zu den ganz wenigen schwulen katholischen Ehemännern, die kirchlichen Segen erhalten (Bild: © Olaf KosinskyOlaf Kosinsky    / wikipedia)

  • 14. Oktober 2020, 14:57h 21 2 Min.

Der 60-jährige Schlagersänger Patrick Lindner und sein langjähriger Freund Peter Schäfer haben ihre Eheringe in einer katholischen Kirche segnen lassen – nicht allen gefällt das. Das Paar ließ sich am Wochenende nicht nur standesamtlich trauen, sondern die Ringe auch in München von einem Pfarrer segnen, wie der Bayerische Rundfunk am Mittwoch berichtete. Das Erzbistum München und Freising erklärte, man werde den Sachverhalt einer Prüfung unterziehen.

Es habe sich um einen Gottesdienst für Lindners verstorbene Mutter gehandelt, sagte der Pfarrer der Kirchengemeinde St. Maximilian, Rainer Maria Schießler, auf Anfrage. "Ich habe diese Ringe so gesegnet, wie ich auch schon einen Hund gesegnet habe oder ein Auto. Man hat nichts gemacht, was nicht erlaubt ist."

Offiziell verbietet die katholische Kirche die Eheschließung von Schwulen und Lesben – selbst die Segnung homosexueller Partnerschaften ist untersagt. In konservativen katholischen Foren sorgte die Ring-Segnung für Ärger.

Um eine Trauung habe es sich nicht gehandelt, betonte Pfarrer Schießler. "Es war einfach ein ganz persönliches Zeugnis dieser beiden Menschen, und die hat bei uns stattgefunden. Und da gehört sie auch hin, überall dort, wo Menschen füreinander da sind", so Schießler.

Über Anfeindungen in Internetforen zeigte er sich erschrocken. "Die Gewalttätigkeit des Denkens und des Redens kenne ich aus meiner Jugend nicht", sagte er. Zur Diskussion um die Segnung wollten sich Lindner und Schäfer auf dpa-Anfrage nicht äußern.

Lindner und Schäfer sind bereits seit zehn Jahren ein Paar. Der Schlagerstar machte seinem Lebensgefährten schließlich 2018 bei einem Urlaub in der Dominikanischen Republik einen Heiratsantrag (queer.de berichtete). (dpa/cw)

-w-

#1 OhneWorteAnonym
  • 14.10.2020, 17:57h
  • Wie ein Hund oder ein Auto also? Wie wertschätzend! Soviel zählt also für die Kotholiken das Versprechen zweier sich Liebender füreinander einzustehen. Man kann sich nur fremdschämen.

    Wer sich derart demütigen lässt und das noch als Ehrung verbucht, muss entweder extrem masochistisch oder gründlich gebrainwasht sein. (Nix für ungut, liebe Masos! ;-) )

    Gleichwohl wünsche ich Patrick Lindner und seinem Mann natürlich alles Gute und eine glückliche gemeinsame Zukunft!
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#2 Nichts_für_ungutAnonym
  • 14.10.2020, 19:58h
  • "Die Gewalttätigkeit des Denkens und des Redens kenne ich aus meiner Jugend nicht"
    Die katholische Lehre der Minderwertigkeit oder sollte ich besser Wertlosigkeit schreiben? - gleichgeschlechtlicher Partnerschaften hat natürlich nullkommanichts damit zu tun, dass Menschen in diesen Partnerschaften zur Zielscheibe von Gewalt werden.
    Und die Tatsache, dass er diese Gewalt aus seiner Jugend nicht kennt, könnte vermutlich weniger damit zu tun haben, dass es diese vor hundert Jahren noch nicht gab, sondern dass er sie aufgrund fehlender direkter Betroffenheit - schlicht nicht bemerkt hat (oder bemerken wollte).
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#3 Homonklin_NZAnonym
  • 14.10.2020, 20:45h
  • Wie einen Hund, oder ein Auto? Nun ja, wenn das eine Botschaft aussendet, dass sich Katholiken so sehen, oder ihre Mitmenschen so betrachten, als wären sie Hunde, oder Autos, ist das vielleicht Wahrheitstreue.
    Auch Inuit sehen auf bestimmte Gruppen anderer Natives, als wären die Hunde.
    Ob es da Ähnlichkeiten in der Werteinstufung gibt?
    Katholiken haben gern ein gewisses Konzept über Wertunterschiede. Aber das strahlt auch auf sie zurück.
    Letztlich spiegelt sich ihr Weltbild in ihren Aussagen.

    Tja, wenn man Gewalt in der Rede ausblendet, denkt man auch, sie sei nicht da, obschon sie allgegenwärtig wirkt.

    Fraglich, wofür man diesen Segen braucht. Letztendlich spricht da nur einer Worte, und alle denken sich dabei irgendwas Feierliches.
    Siechen und Skifahrer...
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