Der evangelikale Fernsehprediger Frank Amedia warnt davor, dass bei einer Wahlniederlage von Präsident Donald Trump Sex mit Kühen legalisiert werden würde. Der ehemalige Wahlkampfberater Trumps behauptete aber, dass der christliche Gott die "Presidential Election" beeinflussen werde – und die himmlische Wahlkampfhilfe Trump fünf Prozentpunkte mehr an Stimmen bringen werde, während Biden fünf Prozentpunkte verliere.
Pastor Frank Amedia in seiner Fernsehpredigt
Konkret sagte Amedia, Gott habe seinen Anhängerinnen und Anhängern eine Botschaft offenbart: "Er sagte uns vor kurzem, als wir gebetet haben: Fünf plus fünf. Nun, das ergibt zehn. Das ist die Zahl vom Gottes Reich. Und Er sagte: 'Wenn wir nur fünf Prozentpunkte in jedem Staat, bei jedem Senator und dem Präsidenten dazunehmen und fünf Punkte von der Opposition nehmen – von denen, die nicht gegen Abtreibung sind und das Reich Gottes ablehnen – dann ergibt das Zehn. Zehn bedeutet Gottes Vollständigkeit, fünf plus fünf", so argumentierte der Hobby-Mathematiker.
Diese göttliche Wahlhilfe habe bereits beim erzkonservativen Senator Lindsey Graham aus South Carolina funktioniert. Nachdem Gott seinen Einfluss geltend gemacht habe, hätten sich dessen Umfragewerte um sechs Prozentpunkte verbessert, behauptete Amedia. "Nun, ich glaube, es werden zehn werden. Wir müssen für den Präsidenten beten." Graham muss sich wie Trump der Wahl am 3. November stellen.
Bei der Wahl gehe es um "Moral", so Amedia weiter – als Beispiele nannte er LGBTI-Themen: "Es geht darum, gleichgeschlechtliche Ehen in diesem Land nicht zuzustimmen und zu segnen." Außerdem dürfe es keine "fünf oder sechs" verschiedenen Geschlechter geben. Nun werde sogar das Wort "sexuelle Vorliebe" als beleidigend empfunden, klagte er weiter – offensichtlich bezog er sich dabei auf die Äußerungen der rechtskonservativen Supreme-Court-Kandidatin Amy Coney Barrett (queer.de berichtete). "Wie weit wollen sie uns noch treiben? Warten, bis Animalismus akzeptiert wird und jemand eine Kuh heiraten darf und mit ihr perversen Sex hat? […] So wird es kommen."
Amedia betreibt die Initiative "POTUS Shield" (Präsidenten-Schutzschild), eine Gebetsgruppe für Donald Trump. Immer wieder fiel er durch LGBTI-feindliche Äußerungen auf – so behauptete er etwa, dass Aids eine Strafe für "unnatürlichen Sex" und "ungesunde Lebensstile" sei.
Wahlkampf wird schmutziger
Auch jenseits von Fundamentalist*innen wie Amedia wird der Wahlkampf zwei Wochen vor dem Urnengang immer aggressiver. Laut Umfragen führt derzeit Joe Biden deutlich vor Trump – allerdings warnt die Biden-Kampagne mit Blick auf die Wahlen von 2016 davor, sich zu sicher zu fühlen.
Zudem sorgt ein von Ex-Botschafter Richard Grenell organisiertes "Trump Pride"-Event vom letzten Samstag für Aufregung in sozialen Netzwerken. Bei der spärlich besuchten Wahlkampfveranstaltung trat als Stargast Tiffany Trump auf, das bislang unbekannteste der erwachsenen Trump-Kinder und der einzige gemeinsame Nachwuchs Trumps mit seiner zweiten Ehefrau Marla Maples. Die 27-Jährige sprach in ihrer Rede von der "LGBQI-Bewegung", die ihr Vater schon vor seinem Einstieg in die Politik unterstützt habe – und ließ dabei das T für trans einfach aus.
Laut einer Umfrage wollen 76 Prozent der queeren US-Wählerinnen und -Wähler Anfang November den Demokraten Joe Biden zum Präsidenten wählen. 17 Prozent wollen demnach Trump ihre Stimme geben (queer.de berichtete). Alle großen LGBTI-Organisationen – etwa die Human Rights Campaign – unterstützen den Oppositionskandidaten. (dk)
Religion schädigt die geistige Gesundheit.