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"Spiegel"-Bericht

Terror-Mord in Dresden: Motiv Homo­sexuellenfeindlichkeit?

Die Terror-Attacke auf zwei Touristen aus NRW soll offenbar aus Hass auf Homosexuelle begangen worden sein. Eines der Opfer war Anfang Oktober seinen Verletzungen erlegen.


In den sächsischen Regionalnachrichten ist der Terroranschlag die Topstory (Bild: Screenshot MDR)

  • 23. Oktober 2020, 10:31h 62 3 Min.

Der 20-jährige Abdullah Al H.H. könnte nach Informationen des "Spiegel" eine tödliche Messerattacke in der Dresdner Altstadt am 4. Oktober möglicherweise aus Abneigung gegen sexuelle Minderheiten begangen haben.

Dem Bericht zufolge vermuten sächsische Sicherheitskreise, der seit fünf Jahren in Deutschland lebende Verdächtige habe zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen, die er am Abend des 4. Oktober in der Altstadt von Dresden attackierte, offenbar für ein gleich­geschlechtliches Paar gehalten.

Der Beschuldigte sitzt derzeit in Haft; die Ermittlungsbehörden werfen ihm Mord, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Der Dresdner Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt hatte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag eine Frage nach Homofeindlichkeit als Motiv unter Verweis auf laufende Ermittlungen abgewiesen und betont, dass man sich "zur sexuellen Orientierung von Tatopfern nicht" äußere, das sei "nicht unsere Aufgabe". Zuvor hatte die Generalbundesanwaltschaft das Verfahren übernommen.

Bei der Attacke soll der mutmaßliche Täter seine beiden Opfer mit zwei Messern attackiert haben. Eines soll mehr als 20 Zentimeter lang gewesen sein. Ein 55-Jähriger aus Krefeld starb später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Der andere Mann, ein 53-Jähriger aus Köln, überlebte den Angriff schwer verletzt und soll laut Behörden inzwischen wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt sein. Eine von einer Zeitung veröffentlichte Todesanzeige weist die beiden Männer offenbar als Lebenspartner aus.


Die Todesanzeige für das Mordopfer

Beschuldigter lebt seit fünf Jahren in Deutschland

Der mutmaßliche Täter soll im Oktober 2015 von Syrien nach Deutschland geflohen sein. Bereits 2016 stand er in Görlitz erstmals vor Gericht – die Staatsanwaltschaft warf im Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung vor. Seit Frühsommer 2017 soll sich der Teenager dem sogenannten Islamischen Staat zugewandt und sich "als dessen Anhänger Gedanken um die Ausführung eines Attentats" gemacht haben, teilte das Oberlandesgericht mit. 2018 wurde der damals 18-Jährige wegen "Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Straftat" zu zwei Jahren und neun Monaten Jugendhaftstrafe verurteilt. Er hatte nach Auffassung des Gerichts in sozialen Netzwerken den "Heiligen Krieg" propagiert und Gleichgesinnte gesucht, um sogenannten Ungläubigen Gewalt zuzufügen. In der Haft soll er sich möglicherweise weiter radikalisiert haben. Der Verdächtige soll nur fünf Tage vor der Tat aus dem Gefängnis entlassen worden sein.

Nach seiner Entlassung soll der junge Syrer unter nachrichtendienstlicher Observation gestanden haben, so der sächsische Landesverfassungsschutz – auch am Tat-Tag. Sein Asylstatus soll ihm bereits 2019 wegen seiner Straftaten aberkannt worden sein. Allerdings durfte er wegen des Abschiebestopps in Kriegsgebiete nicht in seine Heimat zurückgebracht werden. (dk)

#1 Taemin
  • 23.10.2020, 10:40h
  • Unabhängig davon, ob hier tatsächlich ein homofeindlicher Hintergrund vorlag - ich kann mich erneut des Eindrucks nicht erwehren, dass solche Typen nicht unter der Überwachung, sondern unter dem Schutz der zuständigen Behörden stehen. So war es auch bei Anis Amri (Weihnachtsmarkt-Attentäter in Berlin). Weitere Beispiele sind bekannt. Immer wieder erfährt die staunende Öffentlichkeit nach dem Mord oder der Mordserie, dass der/die Täter bekannte Gefährder und teils auch bekannte Serienstraftäter waren, die vom Verfassungsschutz oder der Polizei "beobachtet", aber nicht an der Begehung weiterer Verbrechen gehindert wurden. Und die dafür Verantwortlichen, da darf man sicher sein, werden niemals belangt.
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#2 Felix-baerlinAnonym
  • 23.10.2020, 10:54h
  • So wie Kevin Kühnert das Schweigen nach der tödlichen Tat auf einen Lehrer in Frankreich kritisierte, ist es notwendig, dass auch der islamistische Terror in der LSBTIQ-Community thematisiert wird. Selbstbewusste Frauen*, Schwule und Trans* passen nicht in das Weltbild von Islamisten und Rechtsextremisten. Die Auseinandersetzung darüber muss geführt werden. Nur so können sinnvolle Programme und Strategien entwickelt werden. Es sind eben keine Einzeltäter. Diese Sichtweise dient nur der Verharmlosung oder der Legitimierung von Nichts-tun. Diese Täter fallen nie vom Himmel oder kommen hier als Geflüchtete radikalisiert an. Dass man dem Treiben in Foren des Internets und öffentlich verbreiteten Videos in Deutschland kein Ende setzen kann, ist nicht wahr. Aber man muss es schon politisch und gesellschaftlich wollen. Konkret: bei wem hat sich der Täter radikalisiert? Warum ist es wieder Sachsen, wo Extremisten alller Couleur frei rumlaufen und solche Taten begehen?
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#3 Peck_SEhemaliges Profil
  • 23.10.2020, 11:48h
  • Antwort auf #1 von Taemin
  • Wenn ich deinen Gedanken aufgreife und mit der Tatsache verknüpfe, dass in fast allen Bundesländern Polizeidienststellen von Nazis unterwandert wurden und mit Sicherheit noch sind, kann ich mir nur eine logische Erklärung vorstellen, weshalb die Polizei Attentäter und Terroristen schützen würde - um mit durchgewunkenen Anschlägen und Morden ihr Narrativ zu stärken, den Hass auf Ausländer in die breite Masse zu tragen und für die Mitglieder-Akquise.

    Ich sehe mich nicht als Verschwörungstheoretiker, aber ich finde das klingt schon sehr plausibel. Zumal "sie" sich ja auch bei Amri alle Mühe gegeben hat, alle relevanten Akten zu vernichten, analog zum NSU. So wie sich Migranten laut Gericht in ihrer Zelle spontan selbst entflammen und ausgerechnet zu dieser Zeit niemand mehr in der Nähe ist und keiner den Feueralarm hört und die Kameras merkwürdigerweise auch alle ausgeschaltet sind.
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