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Homophobie-Skandal
Norwegen: Fußball-Profi beschimpft gegnerischen Trainer homofeindlich
Flamur Kastrati vom Erstligisten Kristiansund BK legte nach dem Spiel noch nach und behauptete später, er habe die Bedeutung des genutzten Begriffs nicht gekannt.

Die Beschimpfung war in der TV-Übertragung laut und deutlich zu hören
- 26. Oktober 2020, 10:58h 3 Min.
Der norwegisch-kosovarische Fußballspieler Flamur Kastrati hat am Sonntag mit einer homofeindlichen Äußerung für einen Skandal in Norwegen gesorgt. Der 28-jährige Stürmer des Erstligisten Kristiansund BK hatte während des Spiels zum Trainer Dag-Eilev Fagermo der gegnerischen Mannschaft Valerenga IF in etwa gesagt: "Halt das Maul und setz' dich hin, du verdammte Schwuchtel!"
/ Benjarsen#kastrati #vifkbk pic.twitter.com/tR0jRgOF7w
Benjamin Einarsen (@Benjarsen) October 25, 2020
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Übersetzungen des verwendeten Begriffes "Jævla soper" variieren. Der Ausfall war allerdings in der 27. Spielminute in der TV-Übertragung zu hören und hatte zu entsetzten Kommentaren geführt, da der Begriff zur Abwertung von Schwulen genutzt werde. "Homophobie ist ein großes Problem im Fußball. Dass der Spieler diesen Begriff als Beleidigung benutzte ist inakzeptabel", meine TV2-Fußballkommentatorin Mina Finstad Berg bei Twitter. Ihr Kollege Jesper Mathisen meinte, Kastrati hätte eine Rote Karte erhalten sollen.
Direkt nach dem Spiel legte der Spieler gegenüber Eurosport allerdings noch nach: "Er hat eine verdammt große Klappe. Daher muss er es aushalten, dass er mal was zurückkriegt", sagte Kastrati über Fagermo, nachdem er bestätigt hatte, "Jævla soper" verwendet zu haben. "Er ist derjenige, der am meisten Mist über andere erzählt, und dann muss er es ertragen, Mist zurückzubekommen. So ist das nun mal."
/ orhusbyVideo fra Eurosport Norge der Flamur Kastrati innrømmer at han sa "jævla soper" til Dag-Eilev Fagermo, og advarer @ESNJonas om å ikke provosere ham. https://t.co/odYjjuyqM5 pic.twitter.com/18CmiaKCcu
Ole Roar Husby (@orhusby) October 25, 2020
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Der Schiedsrichter hatte von dem Vorfall nichts mitbekommen, so dass Kastrati während des Spiels nicht diszipliniert wurde. Inzwischen hat der nationale Fußballverband eine Untersuchung angekündigt. Kastratis Mannschaft ließ verlauten, die Äußerungen stünden gegen die Werte des Clubs, der sich für Vielfalt engagiere. Der Vorfall werde "klare Konsequenzen" haben.
Spieler legt Entschuldigung nach
Am späten Sonntagabend war auch der Spieler, der früher für Osnabrück, Duisburg und Aue in der zweiten deutschen Bundesliga aktiv war, gegenüber der Zeitung "Verdens Gang" zurückgerudert: "Ich habe nicht gewusst, was dieses Wort bedeutet, sonst hätte ich es nie in meinen Mund genommen." Auch sein emotionales TV-Interview zeige in seiner wütenden Weise, dass er den Begriff in dieser Form nicht kenne. "Leider habe ich den Begriff viel zu oft gehört und ich dachte, es bedeutet so etwas wie 'Idiot'." Er räumte zugleich ein, dass "ganz Norwegen" jetzt denken werde, dass dies "die schlechteste Ausrede ist, die ein Fußballer jemals auftischte".
/ vgnettKastrati legger seg paddeflat etter "soper"-kommentar: Utrolig tungt https://t.co/dDU7qE8ERY
VG (@vgnett) October 25, 2020
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"Als ich verstand, was ich gesagt hatte, lief es mir kalt über den Rücken", meinte er weiter. "Ich bin ein Vorbild und weiß, dass es viele gibt, die mit ihrer Sexualität oder Orientierung zu kämpfen haben." Ihm fehlten die Worte, dass er es für sie noch schlimmer gemacht habe. "Ich hoffe, dass ich dafür, dass ich die Wahrheit über meine schamvolle Ignoranz sage, Vergebung erhalte, nicht vom Club oder dem Verband, sondern von denen, denen ich es schwerer gemacht habe. Ich war mein ganzes Leben lang ein Außenseiter und das Letzte, was ich will, ist, Menschen gegen andere aufzuhetzen." (nb)
Update: Schiedsrichter Tom Harald Hagen, der das Spiel leitete, hat sich am Montagabend als schwul geoutet















Der kann doch nicht erzählen, dass er nicht weiß, was ein solcher Begriff bedeutet!
Und falls das doch stimmen sollte: Benutze niemals einen Begriff, von dem du nicht 100%ig weißt, was er bedeutet. Zumindest nicht in einer solchen Situation. Unter Freunden, zum "Ausprobieren" mag das gehen, da bekommt man dann eine gewischt und hat seine Lektion gelernt.
Null Verständnis für den Herrn, absolut gar keins. Ich hoffe, es folgen, wie im Artikel angekündigt, klare Konsequenzen.