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Neue Umfrage
USA: Unterstützung für Ehe für alle hoch wie nie
Während die Trump-Regierung alles dran setzt, die Rechte von Schwulen und Lesben wieder einzuschränken, hat die Bevölkerung immer weniger Probleme mit der Ehe für alle.

Werden in den USA in Kürze Eheschließungen unter gleichgeschlechtlichen Paaren wieder verboten? (Bild: Ting Chen / flickr)
- 27. Oktober 2020, 12:28h 2 Min.
Noch nie haben so viele Amerikanerinnen und Amerikaner die gleichgeschlechtliche Ehe befürwortet. Das geht aus einer vergangene Woche vom Meinungsforschungsinstitut PRRI veröffentlichten Umfrage hervor. Demnach unterstützen 70 Prozent der Bevölkerung die Ehe für alle. 28 Prozent sind dagegen. Noch nie zuvor konnte das Institut eine höhere Rate an Zustimmung messen.
Die Umfrage zeigt auch, dass es deutliche Unterschiede in der Zustimmung zur Ehe für alle in unterschiedlichen politischen und religiösen Gruppen gibt. So wollen etwa 80 Prozent der demokratischen Parteimitglieder gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf Eheschließung gewähren, aber nur 50 Prozent der Menschen mit republikanischem Parteibuch.
Noch größer sind die Unterschiede beim Faktor Religionszugehörigkeit: Unter evangelikalen Christinnen und Christen, die die Hauptunterstützergruppe von Trump bilden, stimmen nur 34 Prozent der Ehe für alle zu. Am meisten Fans der Gleichbehandlung gibt es unter Konfessionslosen – hier liegt die Zustimmungsrate bei 90 Prozent.

Die Zustimmungsrate für die Ehe für alle (grün) und einen umfassenden Diskriminierungsschutz (blau) unter verschiedenen Religionen / Hautfarben
Die Unterstützung für die Gleichbehandlung von Homosexuellen ist in den USA noch recht neu: In den Neunzigerjahren stimmten weniger als ein Drittel der Ehe für alle zu. Erstmals konnte ein Meinungsforschungsinstitut 2010 eine knappe Mehrheit der Bevölkerung für die Ehe-Öffnung ausmachen (queer.de berichtete). Seither ist der Enthusiasmus für gleiche Ehe-Rechte kontinuierlich angestiegen, sogar unter der LGBTI-feindlichen Regierung von Präsident Donald Trump.
Das Umfrageergebnis steht im krassen Widerspruch zu politischen Veränderungen, die Eherechte von Schwulen und Lesben gefährden könnten. So gibt es im Supreme Court, dem höchsten US-Gericht, nach der Vereidigung der LGBTI-feindlichen Richterin Amy Coney Barrett möglicherweise eine Mehrheit für die teilweise Abschaffung der Ehe für alle. Zuletzt erklärte die bekannte lesbische Komikerin Fortune Feimster, sie habe ihre Freundin schneller geheiratet, weil sie ein erneutes Ehe-Verbot für Schwule und Lesben fürchte (queer.de berichtete). (dk)














Auch sehr interessant, dass eine noch deutlichere Mehrheit einen Schutz vor Diskriminierung gut fände, den die USA bisher nicht haben, den aber die Demokraten umsetzen wollen.