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Nummer vier der Thronfolge

"Schwuler" Sohn des homophoben Sultans von Brunei gestorben

Sein Vater führte die Todesstrafe in Brunei ein, er selbst wurde durch ein ausschweifendes Partyleben im Westen bekannt. Jetzt ist Prinz Azim Bolkiah im Alter von 38 Jahren gestorben.


Azim Bolkiah lebte jahrelang in London und war dort als Partyprinz bekannt (Bild: immo truz / flickr)

"Der Sohn von Sultan Hassanal Bolkiah ist am 24. Oktober gegen 10.08 Uhr gestorben", das teilte der Pressedienst von Brunei am Wochenende mit. Der 38-jährige Prinz Azim Bolkiah, die Nummer vier der Thronfolge, soll laut Medienberichten an Krebs gelitten haben – offiziell wurde aber keine Todesursache mitgeteilt. Er soll seine letzten Tage in einem Krankenhaus in Bandar Seri Begawan, der Hauptstadt Bruneis, verbracht haben.

Azim war letztes Jahr vom amerikanischen Blogger Perez Hilton als schwul geoutet worden (queer.de berichtete). Hintergrund für das Outing war, dass sein autoritär regierender Vater kurz zuvor die Todesstrafe für Homosexualität in seinem Land eingeführt hatte – sexuelle Minderheiten sollen demnach laut dem Sultan mit einer Steinigung zu Tode gefoltert werden (queer.de berichtete). Nach scharfer internationaler Kritik setzte er die Vollstreckung der Strafe später aus (queer.de berichtete).


Sultan Hassanal Bolkiah führte die Todesstrafe für Homosexualität in Brunei ein

In den Medien war Azim, der zweitgeborener Sohn des Sultans, für ausschweifende Partys bekannt, auf denen er mit internationalen Stars wie Pamela Anderson, Janet Jackson und Mariah Carey gesichtet wurde, aber auch mit offen queer lebenden Promis. Er residierte meist in einer seiner Familie gehörenden Londoner Villa und betrieb von dort aus die Filmproduktionsfirma Daryl Prince Productions. Er koproduzierte mehrere international beachtete Filme, beispielsweise "Das Glück an meiner Seite" mit Hillary Swank. Selbst vor Filmen mit queerem Inhalt schreckte er nicht zurück – so war die Produktionsfirma am britischen Historiendrama "The Happy Prince" beteiligt, in dem der schwule Schauspieler Rupert Everett den schwulen Schriftsteller Oscar Wilde darstellte.

Prinz Azim ist bereits in der Nacht zum Sonntag nach islamischem Brauch in Brunei beigesetzt worden. Auch der Sultan war bei der Zeremonie dabei. (cw)

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