Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?37417

"Donald liebt es, Menschen zu helfen"

Melania Trump wirbt um schwule und lesbische Stimmen

Im Melanias Paralleluniversum ist Donald Trump ein Mann, der sich wie kein anderer für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzt. Der politische Feind würde dagegen Homosexuelle mobben.


Melania Trump glaubt offenbar allen Ernstes, dass Donald Trump das Beste ist, was Schwulen und Lesben passieren konnte (Bild: Log Cabin Republicans)

  • 30. Oktober 2020, 12:19h 10 3 Min.

Die amerikanische First Lady Melania Trump hat in einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video die angeblich homosexuellenfreundliche Politik ihres Ehemanns gelobt. Gleichzeitig warf sie Linken vor, homosexuelle Konservative zu "mobben". Trans-Rechte erwähnte sie in dem drei Minuten langen und mit Fahrstuhlmusik unterlegten Film mit keiner Silbe.

Die dritte Ehefrau des republikanischen Präsidenten erklärte, "Feinde im politischen Establishment" würden behaupten, ihr Ehemann sei "anti-gay oder gegen Gleichbehandlung". Aber: "Nichts könnte weiter entfernt sein von der Wahrheit. Donald liebt es, Menschen zu helfen", so die 50-Jährige.

"Als Anführer der Republikanischen Partei und Präsident der Vereinigten Staaten, hat Donald immer klargestellt, dass Schwule und Lesben so behandelt werden, wie er sie immer behandelt hat: gleich." Ihr Ehemann sei demnach "der erste Präsident, der ins Weiße Haus kommt und die Homo-Ehe unterstützt. Donald ist auch der erste Präsident, der eine offen schwule Amtsperson in sein Kabinett geholt hat." Dabei bezog sie sich auf Richard Grenell, der zwei Jahre lang US-Botschafter in Berlin und drei Monate lang geschäftsführender Geheimdienstkoordinator war, eine Position mit Kabinettsrang (queer.de berichtete).

LGBTI-Aktivst*innen kritisierten das Video als "Fake News". Die queere Organisation GLAAD erklärte etwa, die Trump-Regierung kämpfe "gegen unsere Rechte zu heiraten, zu arbeiten, zur Schule zu gehen, einen sicheren Ort zum Schlafen zu finden, ein Kind zu adoptieren, zum Doktor zu gehen oder einen Kuchen zu bestellen".

Twitter / glaad
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Im einflussreichen LGBTI-Nachrichtenmagazin "The Advocate" heißt es in einem Bericht, die First Lady würde "behaupten, dass ihr Ehemann pro-homosexuell sei, auch wenn seine Politik Schwulen und Lesben sowie der gesamten LGBTQ+-Community geschadet haben". Viele Äußerungen seien schlicht nicht wahr: "Trumps Unterstützung für die Ehe für alle ist ist höchstens halbherzig", so der "Advocate". Außerdem habe der US-Präsident drei Konservative in den Supreme Court berufen, die der Ehe für alle feindlich gegenüber eingestellt sind, zuletzt Amy Coney Barrett (queer.de berichtete).

Melania warnt vor "'Cancel Culture'-Mobs"

Die Präsidentengattin ging in ihrer dreiminütigen Rede auch auf Konfrontationskurs: So beklagte sie, dass angeblich "Freidenker und unabhängige Stimmen" wie homosexuelle Konservative "zum Schweigen gebracht und von 'Cancel Culture'-Mobs gemobbt werden". "Das ist nicht das Amerika, in dem wir leben möchten", so Trump weiter. "Wir sind eine Nation, die Vielfalt zelebriert und schützt und wir verurteilen diejenigen, die Menschen mobben und einschüchtern. Wir wollen nicht in einem Ort ohne Freiheit leben, in dem jeder dazu gezwungen wird, das gleiche zu denken."

Das Video war von den Log Cabin Republicans veröffentlicht worden, einer LGBTI-Gruppe innerhalb der Republikaner. Die konservativen Aktivist*innen nannten die Trump-Ehefrau eine "Verbündete für Gleichbehandlung". Bereits vor zwei Monaten hatten die Log Cabins ein Video von Richard Grenell veröffentlicht, in dem er den Präsidenten ohne Ironie als "schwulenfreundlichsten Präsidenten in Amerikas Geschichte" bezeichnet (queer.de berichtete).

Twitter / getoutspoken20

Die Wahlen zum Präsidenten und zum US-Kongress werden am kommenden Dienstag stattfinden. Einer Umfrage zufolge wollen nur 17 Prozent der queeren Bevölkerung Trump ihre Stimme geben (queer.de berichtete). LGBTI-Organisationen unterstützen fast ausschließlich den Oppositionskandidaten Joe Biden, der bereits früh erklärt hatte, dass er queere Rechte zur Chefsache machen werde (queer.de berichtete). (dk)

#1 AtreusEhemaliges Profil
  • 30.10.2020, 12:32h
  • Ist das nicht die Frau, die sich in einem Audio-Mitschnitt über die Kritik an der Einpferchung und Trennung von Flüchtlingskindern von ihren Familien echauffierte? Also auch die >500 Kinder, deren Eltern nicht mal durch Anwälte und Aktivisten gefunden werden können und durch die Regierung zu Waisen in einem fremden Land gemacht wurden und von ihrem Mann pauschal als Rapists, Drugseller und Murderer mit minderem Intellekt betitelt wurden?

    Wer also die Kritiker kritisiert und nicht diese menschenverachtende Politik selbst, der sollte sich über Menschenrechte und Rassismus zu Lebzeiten nicht mehr äußern. Ich warne eindringlich davor, diese Frau nur als Frauchen an Donalds Seite zu sehen. Dieser Mensch ist mindestens so böse, wie ihr Ehemann. Vollkommen befreit von jedweder Integrität und Empathie.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 PetterAnonym
  • 30.10.2020, 12:40h
  • Es mag ja sein, dass viele seiner Anhänger nicht sehr helle sind und die zahlreichen Lügen, Faktenverdrehungen, etc. nicht durchschauen.

    Aber deswegen sollten die nicht denken, dass alle Menschen so dumm sind.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 MariposaAnonym
  • 30.10.2020, 17:58h
  • Sorry, dieses Püppchen tut mir nicht mal mehr leid. EIne starke Persönlichkeit würde zumindest Rückgrat zeigen.
    Anscheinend fremdelt sie stark mit dem Trump-Clan, vor allem mit Donald junior und seiner Schreitussi KImberly. Sorry, ist leider zu spät dafür. Da hätte sie sich früher davon befreien können.

    Diese "Kampagne" klingt schon sehr nach Verzweiflung - wovor sollen denn die Schwulen und Lesben Angst haben ? Vor dem bösen Kommunisten Biden ?

    Ich bin nun generell kein großer USA-Freund und auch nicht der Demokratischen Partei - aber so ziemlich alles ist besser als nochmal vier Jahre Trumpismus und vor allem Frau Harris kann man durchaus akzeptieren.
  • Antworten »  |  Direktlink »