Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?37420

"Ich habe bemerkt, wie normal das ist"

Turnsport: WM-Sieger Danell Leyva outet sich als bi-/pansexuell

Der Olympionike spricht erstmals über seine sexuelle Orientierung. Er verrät auch, dass er sich aus persönlichen Gründen im Moment nicht zu cis Männern hingezogen fühle.


Weil Danell Leyva gerne seinen hübschen Body zeigt, haben schwule US-Blogs seit Jahren ein Auge auf ihn geworfen. 2012 hatte auch queer.de über ihn berichtet (Bild: Instagram / danelljleyva)
  • 30. Oktober 2020, 15:10h 7 3 Min.

Der 28-jährige US-Turner Danell Leyva hat sich in diesem Monat anlässlich des Coming-out-Tags als bisexuell oder pansexuell geoutet. Auf Twitter schrieb der Sportler, der 2016 seine Karriere beendet hatte: "Ich weiß seit langer Zeit, dass ich nicht heterosexuell bin. Aber wegen einiger sehr persönlicher Gründe habe ich immer diese Seite von mir abgelehnt. In diesem Jahr habe ich dann verstanden, dass ich bi/pan (versuche das immer noch rauszufinden) bin, aber auch bemerkt, dass ich mich – zumindest gegenwärtig – nicht von cis Männern angezogen fühle."

Zu den Begrifflichkeiten: Pansexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der das Geschlecht oder die Geschlechtsidentität des Partners oder der Partnerin keine Rolle spielt – das Geschlecht verschwindet vollkommen hinter der Person; insbesondere in den USA ist dieser weiter als Bisexualität gefasste Begriff populär. Cis, Cisgender oder Cissexualität ist hingegen das Gegenteil einer trans Identität, bezeichnet also Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.

Twitter / DanellJLeyva

In weiteren Einträgen erklärte Leyva, er habe sich bislang nicht öffentlich geoutet, "weil mir mein ganzes Leben lang die Wahrnehmung anderer Leute über meine Sexualität aufgezwungen wurde". Das habe dazu geführt, dass er seine sexuelle Orientierung noch mehr abgelehnt habe.

Leyva beschreibt internalisierte Homophobie

Gegenüber dem "Olympic Channel" beschrieb Leyva seine internaliserte Homophobie, die auf seiner kubanischen Herkunft basiere. Leyva war mit seiner Mutter aus dem diktatorisch regierten Land mit ausgeprägter Macho-Kultur in die Exilkubaner-Hochburg Miami geflohen, als er gerade zwei Jahre alt war. Er habe sich immer zurückgewiesen gefühlt, "weil wir so erzogen worden sind". Erst später habe er sich so akzeptiert, wie er nun einmal sei. "Ich habe bemerkt, wie normal das ist."

Weiter erklärte Leyva: "Ich hoffe, dass wir eines Tages in einer Welt leben, in der die Sexualität so irrelevant ist wie die Tatsache, dass man Links- oder Rechtshänder ist." Dieses Ziel könne aber nur erreicht werden, wenn sich queere Menschen outeten und in der Öffentlichkeit darüber sprechen. "Das hilft Menschen, das Ganze zu verstehen", so Leyva.

Twitter / DanellJLeyva | Leyva nutzt sein Twitter-Konto inzwischen, um aufzuklären

Der 28-Jährige gehörte über Jahre zu den besten Turnern der Welt. Bei der Turn-WM 2011 in Tokio konnte er am Barren eine Goldmedaille gewinnen. Außerdem erarbeitete er sich bei mehreren Weltmeisterschaften je zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Zudem wurde er sieben Mal amerikanischer Landesmeister.

Auch bei den Olympiaden 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro feierte er Erfolge: In London konnte er im Mehrkampf eine Bronzemedaille gewinnen, in Rio am Barren und am Reck je eine Silbermedaillen. (cw)

#1 KaiJAnonym
#2 seb1983
  • 30.10.2020, 15:41h
  • Leute.....
    Auch wenn ihr es vermutlich wieder nicht veröffentlichen werdet:

    Was soll das jedes Outing eines Sportlers mit "zeigt gerne seinen body" und möglichst viel nackter Haut zu eröffnen?

    Damit zieht man ein erstes Thema wie Homo/Bisexualität im Sport in die Lächerlichkeit.
    Schade dass grade ein vermeintliches schwules Leitmedium so ein Niveau fährt.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 AtreusEhemaliges Profil
  • 30.10.2020, 15:59h
  • Ja Glückwunsch zum Coming Out und viel Erfolg, weiterhin!

    Es würde mich freuen, wenn die Herren*Damen sich mal zur japanischen Olympiade in Tokio äußern würden, bzw. zum japanischen Vorhaben, alle queeren Olympioniken egal welcher Nation in einem gesonderten Haus unterzubringen. Offiziell ist das als sicherer Hafen etikettiert, was aber im Umkehrschluss nur aussagt, dass sie außerhalb offenbar nicht sicher sind. Oder? Zieht man dann noch die Staatshomophobie mit ein, wirkt das eher wie ein Ghetto für Nichtheterosexuelle.

    Tom Daley, Danell Leyva übernehmen Sie. Bitte
  • Antworten »  |  Direktlink »