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Österreich
Wiener Szene trauert um Terror-Opfer Gudrun
Die 44-Jährige hinterlässt eine Lebenspartnerin und war beliebter Gast der HOSI Wien.
- 6. November 2020, 19:55h 3 Min.
Nach dem islamistischen Anschlag in Wien vom Montag wurde am Freitag mehr über eines der Opfer bekannt: So teilte die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien mit, dass Gudrun, deren Nachname bisher nicht benannt wurde, eine Besucherin der Lesbengruppe des Zentrums der Initiative gewesen sei und an Tanzabenden der Reihe "Resis.danse" teilgenommen habe.
"Gudrun war ein sehr lebensfroher Mensch, hatte stets ein Lächeln auf den Lippen und immer ein offenes Ohr für andere", so die HOSI. "Ihre Herzlichkeit werden wir schmerzlich missen. Wir möchten unser aufrichtiges Beileid und tiefstes Mitgefühl gegenüber ihrer Lebenspartnerin, Familie und ihren Freund*innen aussprechen. Es ist ein furchtbarer Verlust und Gudrun wird immer in unseren Gedanken bleiben."
/ HOSIWienWir haben erfahren, dass eines der Opfer von #0211w Gudrun, eine Besucherin unserer Lesbengruppe und der Resis.danse-Tanzabende war. Wir sprechen ihrer Partnerin, Familie und ihren Freund*innen unser Beileid und tiefstes Mitgefühl aus. Sie wird immer in unseren Gedanken bleiben. pic.twitter.com/u5BcS7aqro
HOSI Wien (@HOSIWien) November 6, 2020
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Bei dem Anschlag hatte ein 20-jähriger Islamist auf Barbesucher*innen und Restaurantangestellte geschossen und dabei vier Menschen getötet. Der Angreifer verletzte zudem 22 weitere Menschen, bevor er von der Polizei erschossen wurde.
"Eine große Verfechterin von Toleranz"
Gudrun, eine 44-jährige Österreicherin, war in der Nähe ihres Arbeitsplatzes erschossen worden, offenbar als willkürlich gewähltes Opfer. "Gudrun war eigentlich nicht zur falschen Zeit am falschen Ort, sie war in einer gut gelaunten Runde von Kollegen auf ein After-Work-Bier", schrieb ihre Schwester Irmgard P. in einem bewegenden Nachruf im "Standard". "Sie war entspannt und fröhlich, noch mal die Gelegenheit nutzend, an einem lauen Herbstabend bei einem Bier nach einem Arbeitstag mit Kollegen zusammenzusitzen."
Traurig zu erfahren, dass eine der Opfer eine geschätzte und geliebte Frau mitten aus unserer Community ist. Sie setzte...
Posted by Marco Schreuder on Friday, November 6, 2020
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Die Getötete sei "eine liebende Lebenspartnerin, Tochter, Schwester, Enkelin, Nichte, Tante, Cousine", eine geschätzte Mitarbeiterin und beliebte Kollegin und "vielen Menschen eine gute Freundin" gewesen, so die Schwester. "Sie hat sich seit ihrer Kindheit für Schwächere eingesetzt, sie war sehr engagiert im Schutz von Frauen vor Gewalt. Sie war eine große Verfechterin von Toleranz, sie war Betriebsrätin, sie war Mediatorin und wollte immer vermitteln. Für sie war ein Mensch in erster Linie ein Mensch, Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, gesellschaftlicher Stand, Aussehen, Glaube, Ansichten, Vorlieben waren nebensächlich und alles okay, solange kein anderer Mensch dadurch verletzt, gekränkt oder herabgewürdigt wurde."
Ihre Schwester hätte gewollt, nicht mit Hass und Ausgrenzung auf den Anschlag zu reagieren, so Irmgard P.: Die Schwestern hätten beim Aufwachsen Wertschätzung erhalten und "Vorbilder für ein friedliches Zusammenleben" gefunden, "die uns Wege gezeigt haben, die nicht nur mit Gewalt begangen werden können", und "die uns mutig gemacht" hätten, aber auch wachsam vor Beeinflussung. "Sie würde euch bitten, wo immer es euch auch in eurem Umfeld möglich ist, grenzt nicht aus, sondern integriert, beantwortet Aggression nicht mit Aggression, sondern mit einem deutlichen 'Stopp, so nicht', und dann bietet Hilfe an." (cw)
















Das nächste Opfer eines islamistischen Anschlags.
Möge sie in Frieden ruhen und ihre Familie und Freunde den unnötigen Verlust verkraften können.
Solche Radikalen müssen endlich gestoppt werden.