Der 48-jährige US-Schauspieler Wentworth Miller hat am Montag auf Instagram erklärt, dass er für weitere Folgen der Actionserie "Prison Break" nicht mehr zur Verfügung stehen werde, weil er keine heterosexuellen Figuren mehr spielen wolle. In dem Eintrag beklagte er sich auch über homophobe Attacken in sozialen Medien gegen seine Person, die aber nicht der Grund für seinen Rückzug seien.
So erklärte der TV-Star, der zuletzt auch in größeren Rollen in den Superheldenserien "Legends of Tomorrow" und "The Flash" zu sehen war, ihm könnten Menschen mit "rückwärtsgerichteten Steinzeit-Werten" nichts anhaben. Er könne deren Einträge löschen und die Übeltäter*innen blockieren. Aber er mache sich Sorgen um "queere Kids", die auch auf seiner Seite unterwegs seien. "Ich will nicht, dass sie diesem Scheiß ausgesetzt sind", so Miller.
Daraufhin fuhr Miller fort: "In diesem Zusammenhang möchte ich sagen: Ich bin raus. Aus PB. Offiziell. Nicht wegen dem Hintergrundrauschen in sozialen Medien. […] Ich will einfach keine heterosexuellen Figuren mehr spielen. Ihre Geschichten wurden erzählt (und erzählt). Es gibt also keinen Michael mehr." Er verstehe, dass Fans auf weitere Staffeln gehofft hätten und jetzt enttäuscht seien. "Das tut mir Leid", so der Schauspieler.
Nach 90 Folgen ist Schluss
Miller spielte von 2005 bis 2009 und erneut bei einem Revival der Serie 2017 die Figur des Michael Scofield, der seinem zu Unrecht wegen Mordes verurteilten und vor der Exekution stehenden Bruder (Dominic Purcell) zu einem Gefängnisausbruch verhelfen will, indem er selbst zum Insassen wird. Er verliebt sich dabei in die Gefängnisärztin Sara (Sarah Wayne Callies). Insbesondere die ersten Staffeln waren sehr populär und wurden von der TV-Kritik hoch gelobt. Insgesamt gab es bislang fünf Staffeln und 90 Episoden. Anfang 2018 verkündete der Sender Fox, eine sechste Staffel zu planen. Die Pläne liegen aber seither auf Eis.
Die Homosexualität des Hauptdarstellers war in den ersten vier Staffeln nicht öffentlich bekannt. 2007 dementierte Miller sogar, dass er schwul sei. Damals sagte er: "Es ist für mich okay, dass es solche Gerüchte gibt, sie entspringen der Fantasie der Leute" (queer.de berichtete). Erst sechs Jahre nach dem Dementi sprach der Schauspieler erstmals öffentlich über seine sexuelle Orientierung (queer.de berichtete). Mit seinem Coming-out wollte er gegen die homophobe Regierung in Russland protestieren. (dk)
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